„Lost Place“ vor Esmara

oder auf guter Piste und querfeldein zu einer nie fertig gestellten Moschee…

 

25.12.

Der große runde Mond kullert langsam den Hügel hinunter bis er ganz verschwunden ist. Das zarte Morgengelb wird heller und gleich taucht sie wieder auf, die schöne runde gelbe Sonne, die herrlich wärmt. Morgens in der Dämmerung ist es immer am kühlsten. Vor mir heller Kiessand, hinter mir heller Kiessand und neben mir ein „lost place“, eine Moschee die nie fertig gestellt wurde mitten im Nirgendwo. Der Weg hierher versandet mehr und mehr. Nur noch eine ganz leichte Spur ist vom Hauptweg sichtbar. Es ist fester Boden und so baue ich mich hinterhalb auf. Jippiii – das ist ein guter Platz, ein sehr guter Platz.

 

 

 

 

 

Weit weg von allem! Das „weit weg“ scheint ja wohl mein Reisemotto zu sein, Lebensreisemotto? Nix bleibt ewig, alles ist im Wandel, auch ich!

 

 

 

 

 

Tisch und Stühlchen werden rausgestellt, Blog geschrieben und dann mache ich mich ein bißerl an Brummeli-Verschönerungsarbeiten. Auffrischungsfarbe für die schwarzen Teile habe ich mit. Erstmal hinten an der Stoßstange gucken, obs funktioniert. Und es funktioniert. Ein bißchen schleifen, entfetten und dann mit kleiner Rolle rollen. Mal sehen wie lange es hält.

Nun kann ich mich auch an die anderen schwarzen Teile machen. Hier ist ein guter Platz dafür. Dazu habe ich Internet – also ein herrlicher Rumbummel – Rumgrokel-Platz.

 

 

 

 

Und wo kam ich her? Nicht weit von meinem „Bergbau-Platz“. Noch ungewaschen mache ich mich auf den Weg. Ein p4night Platz zwanzig Kilometer weiter wird nicht als lauschig genug empfunden. Ich rolle das kleine Sträßlein weiter und biege auf irgendwelche Spuren in den Feinkies ab. Finde aber nix geeignetes. Also weiter. Vielleicht gibt es auch erst hinter Esmara etwas. Ich putz mir zumindest mal die Zähne und zieh was Ordentliches an. Noch ein Weg rechts, der nirgendwo hin führt und dann dieser links hier. Ein aufgeschotterter Weg führt Richtung Hügel und dahinter. In der Ferne sehe ich die Gebäude, die ich als erstes für Überreste vom Bergbau halte. Der „gute“ Weg führt im großen Abstand daran vorbei. Ein wirklicher Weg hierher ist nicht direkt erkennbar.

 

 

 

 

 

Weiter hinauf auf die Hügel. Hinterhalb sind die Reste eines Abbaugebietes. Ja, ich könnte mich hierher stellen. Aber mitten im Abraum ist es auch nicht lauschig. Vielleicht komme ich doch zu den Gebäuden, die leer zu stehen scheinen. Zu Fuß laufe ich über den Kies. Das, was so weich ausschaute ist doch fester Boden. Los Brummeli schnurr !Bei den Bäumen hat sich der wirkliche Sand verfangen und nach eingehendem Umeinander gucken baue ich mich im Schutz der Ruinen auf und freu mich riesig über diesen tollen Platz. Nur in der Nacht sehe ich in der weiten Ferne die orangenen Lichter von Esmara. Weit genug weg! Nun kann ich mich hier ein paar Arbeiten widmen, die ich vor hatte und habe. Mal gucken, wie weit ich komme!

 

 

 

 

Goldgelb scheint die Sonne auf meinen Rücken und einem schönen Wüstentag steht nix im Weg!