Wolken, Regen und „kein Schnee“
am Rainbow Mountain und
schauerliche Northwesterlies
am Lake Rerewhakaaitu
20.3.
Es ist ja nix mehr Neues, das mit den Wolken, den dunklen, grauen fetten Regenwolken, die mir scheinbar nachjagen. Heute war es nämlich am Tongariro sonnig, so erzählen mir Daniela und Gunther, meine „Nachbarn“ am Übernachtungsplatz. Mit einem kleinen Düsenflitzer preschen sie in drei Wochen über die Nord- und Südinsel, wirken dabei aber sehr gelassen und entspannt. Wir ratschen nur kurz, weil sie ziemlich müde von ihrem Teilcrossing sind. Und ich baue gerade mein Boot wieder ab.
Aber der Reihe nach:
In der Früh regnet es, so ein feiner nasser Nieselregen. Also nix Wasserplatsch, denke ich mir und fahre ein paar Kilometer weiter zum Rainbow Mountain. In der Sonne muß diese Felswand herrrlich in allen möglichen Farben blinken. Im grauen Nebel leuchtet das rot nur matt und ein bißerl, ein kleines bißerl, sieht man die Rauchschwaden aus der Wand aufsteigen. Unten der kleine Kratersee, milchig türkisblau. Ich wandere weiter hinauf bis zum Gipfel, der sich mit der Wolke zudeckt. Eigentlich müßte ich von hier oben eine traumhafte Ausssicht auf die verschieden, dampfenden Thermalfelder haben, einschließlich den Blick zur Lady Knox, dem Geysir. Ich sehe nur milchiges Grau. Meine Frühstückssemmel schmeckt mir trotzdem. Ich hatte nix anderes erwartet, aber einfach Lust auf Laufen. In einer Stunde bin ich wieder unten und weil mir das Grau lichter scheint und meine Hoffnung auf besseres Wetter nicht nachläßt und ich einfach Lust zum Paddeln habe, fahre ich schnurstracks zum See zurück und beim ersten Übernachtungsplatz vom Doc, baue ich mein Boot auf, zieh mich wetterfest an und los gehts.
Ein leichter Wind, immer mal wieder Regen, dann ein heller Streif am Himmel. Der See, so denke ich mir, könnte genauso gut in Mc Pomm sein. Die Gewächse am Ufer sind ein bißchen anders, aber sonst …. Bei schönem Wetter sähe hier alles natürlich zauberhafter aus, die Berge im Hintergrund, ein leuchtend blauer See, gelbe Sonnenseerosen und in der Ferne die Rauchschwaden der Thermalfelder. Ich bin schon froh, um einen kleinen lichten hellen Streif am Himmel in der sonst grau dunklen Kulisse.Paddeln macht trotzdem Spaß und meine Regenjacke tut gute Dienste. Im Boot bin ich auch, dank meines Spritzschutzes warm und trocken. Das ist doch was!
Ich werfe einen Blick auf meinen Übernachtungsplatz von gestern und sehe zwei Autos stehen – an „meinem“ Platz, dann drehe ich um und platsche mit Rückenwind langsam zurück. Mein „neuer“ Platz liegt an dem Zufluss zum See, den ich noch ein wenig hinauf paddele.
Irgendwann versumpft er, aber das Wasser ist ganz still hier. Ich höre nur die verschiedenen Vögel. Ja, so wird es in Mc Pomm sein, wenn wir durch die kleinen Zuflüsse platschen. Also all ihr Mc Pommler – freut euch und bringt für alle Fälle eine Regenjacke mit.
Für kurz erscheint sogar mal ein blauer Himmelsfleck und mein Boot kann zumindest etwas antrocknen, bevor ich es wieder verpacke. Aber das muß es aushalten, auch mal feucht eingepackt zu werden.
Um acht ist es jetzt schon finster und der gemütliche Abend findet im Womo statt.
S 38° 18′ 08“ E 176° 28′ 46“