über Shag Point und Kaitiki zum Camp Lake,
einer dieser Ashburton Lakes
in den leckeren braunen Bergen
9.3.
„Safar“, höre, nachdem ich mal wieder 15km Staubpiste gefahren bin. Ich bin am Lake Camp, einem dieser wunderbaren Lakes nahe bei Edoras, oderr Mount Sunday.
Ein kleiner frecher grüner Jucy steht schon am Ufer und zwei liebe Menschleins namens Hans und Angela erwarten mich.
Hans hörte schon diesen Dieseltoyota brummen und sagte zu seiner Frau, jetzt kommt Safar. Wir hatten uns in Rarangi getroffen und schon so einen netten Abend miteinander verbracht. Die letzten Tage habe ich mal an die beiden gedacht, wie ihre Reise wohl weiter verlaufen ist.
Hans schaut zum Weg, weißer Toyota, stimmt, Affordable stimmt und eine Frau, die aussteigt, stimmt auch. Und dann ruft er mich – oh was für eine Wiedersehensfreude.
Ich bau mich auf , mach ein kleines, kaltes, herrliches Dusch- und Erfrischungsschwimmerli und dann gibts zur Feier des Tages einen Roten und wir erzählen uns erstmal, wo wir alles waren und was wir erlebt haben. Sie sind schon den zweiten Tag hier und genießen diese Weite, die kahlen Berge und das blaue Wasser und das Grün der Bäume. Wir stehen noch direkt am Strand.
Angela zeigt mir ein bißchen ihr gemaltes Tagebuch – boah ist das schön. Sie hat ihre Eindrücke so wunderbar wiedergegeben – lauter kleine Kunstwerke. Ich staune!!!
Da ich von meiner kleinen schlauen Wetterapp weiß, dass es windig werden kann,stellen wir unsere Brumms etwas windgeschützter zwischen und hinter den Bäumem auf. Ich mache einen großen Salat und Angela kocht Reis und Bohnen.
Sobald die Sonne untergegangen ist wird es kühl und so sitzen wir in ihrem kleinen Jucy,sehr gemütlich ist und verbringen einen herrlichen Abend. Zum Schluß als Gute-Nacht- Schmankert bekomme ich noch eine Autorenlesung von Hans. Er schreibt – humorvolle Gedichte,- und vielleicht, darf ich es nachher absschreiben, um es weiter zu geben. Ein Buch von seiner Schreibgruppe wird demnächst erscheinen. Auch sie hatten viele nette Begegnungen unterwegs.
Laß Blumen sprechen
Es gibt sie durchaus, diese Tage, an denen du früh aufwachst und am liebsten niemanden sehen möchtest und schon gar nicht reden willst.
Allein das Gute Morgen ist dir schon ein Graus.
Verständnis dafür darfst du nicht erwarten.
Und nun, trotz weiteren Schweigens diesen Graben doch zu überbrücken und nicht grob zu wirken, durch der harschen Worte Klang,
laß ich ab meiner statt der zarten Blume Blüte sprechen, die liebend gern ich überreiche.
Am Tag des Kusses solls ein Lippenblütler sein.
Pectrantus (Caninos) heißt die zarte Schönheit, die nun heute küßt dich.
Der Volksmund nennt sie auch:
„Verpiss dich!“copyright: Hans Hertl
(Ich nehm das nicht persönlich, aber längst ist es dunkel und so verpiss ich mich nach nebenan in mein Kuschelnest! Hans, ganz der Kavalier begleitet mich noch zur Haustür“)
Gestartet war ich in der Früh von Warrington und wollte über die Küstenstraße Richtung Shagpoint. In der Mitte muß ich umdrehen, weil ein kleines Stück Straße repariert wird und nur Einheimische durchfahren dürfen. Ich seh zwar manchmal mit meinem Hut etwas verwegen aus, aber als Einheimische kann ich mich doch nicht durchschmuggeln, da ist mein deutscher Akzent zu stark. Also zurück auf die S1 und dann von der anderen Seite zum Aussichtspunkt, wo ich in der Ferne schon Shagpoint und Kaitiki sehe.
Dort besuche ich die Seelöwen, die laut schnarchend auf den Felsen oder Sand liegen, sich im Wasser tummeln oder kleine Schamützel miteinander anfangen.
In Kaitiki könnte man auch Pinguine sehen, wenn sie nicht grad schlafen täten.Ihre Spuren im Sand vom Morgen, wo sie hochgetappelt sind zu ihren Nestern, darf ich jedoch bestaunen.
Ich strolche auf diesem äußersten Landzipfel ein wenig herum, schau hinunter nach Moeraki und begebe mich mal wieder schnurstracks ohne Umwege Richtung Lake Clearwater bzw. Lake Camp.
Das letzte Stück ist Staubpiste, wieder hinein in diese leckeren braunen Himalaya-Berge.
Und in der Nacht weht es, es weht nicht nur es stürmt und stürmt noch mehr und wieder mal fliegen die Wolkenfetzen umeinander.Ohropax hilft das Windesgeheul ein wenig verstummen zu lassen und das Gewackel hält sich in Grenze.
GPS: S 43° 36′ 56“ E 171° 03′ 47“