Lagomar, das Casa Omar Sharif

oder Vulkankunstarchitektur, Schwimmen, Wandern und von West nach Ost ….

4.-5.12.

Zeit zu schreiben, hier draußen auf gelben Gras und einer aufgehenden Sonne. Wolkenschleier lassen die Strahlen nur spärlich durch, Vögel zwitschern irgendwo zwischen den Grashalmen, Fischerboote sind tuckernd unterwegs und ich laß mir Zeit.  Ein gutes Plätzchen bei Quemada hier an der Ostseite der Insel. Einfach mitten auf den Hügeln stehen, weit sichtbar und trotzdem geborgen. Diese steinige Rumpelpiste fahren nur wenige, wenn überhaupt. Und die Sparziergänger laufen weiter unten näher am Wasser. Nur ein Hund gegrüßt mich schnüffelnd, wau, wau und trollt sich wieder.

 

Zwei Deutsche, die weiter vorne im Hotel am Hafen wohnen sind neugierig. Sie haben wohl von Womofahrern gehört, aber noch nie wirklich getroffen. Für sie bin ich ein spannender Exot und so ratschen wir eine Weile. Die Vögel ratschen auch, so viel Gezwitscher gibt es auf der kargen und steinigen Westseite nicht. Zu lebensfeindlich die schwarze Lavalandschaft, die wohl noch viel, viel Zeit braucht, um für eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt attraktiv zu sein. Das Wetter ist gerade durchwachsen, aber heute genieße ich hier Stille und Ruhe. Auf der Westseite ist das Meer laut und der Wind fetzt umeinander.

 

 

 

 

 

Zwei Tage Lanzaroteleben mit Schwimmen bei Flut am weißen Strand bei Orzoloa. Auch hier zwei Deutsche, die sich dort eingenistet haben. Sie erzählen von den zwei Haltungen, entweder man liebt Lanzarote und kommt nicht wieder weg oder man findet es doof und ist gleich wieder über alle Berge. Ich glaube, ich gehöre zu ersteren Gruppe. Bin mal neugierig, wann ich wirklich wegkomme. Ich entdecke immer wieder neue Stellen, die erforscht werden wollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da gibt es die Berge oberhalb von Framara. Brummeli schnurrt hinauf trotz der Windböen. Die vertreiben die Wolken und geben den Blick frei auf die fantastische Landschaft. Viele Wanderwege könnten gelaufen werden. Ich begnüge mich mit einem Kleinen und der Aussicht hinunter. Vogelperspektive. Hier oben zu schlafen ist mir zu windig, also rolle ich zurück zum Strand Malve, an dem ich geschützter bei tosender Brandung stehe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Vulkanwanderung bei La Santa, dieser kleinen Sporthalbinsel. Eine Gruppe von Menschleins wandert weit vor mir, denn ich wollte ja mal wieder nur gucken. Sie steigen malerisch den Berg Bermerja hinauf. Kann ich doch auch. Es folgt eine Kraxelei auf schmalem Pfad und den Krater entlang. Wunderschön. Und da unten die Piste weiter Richtung Teneza, ich könnte sie rumpeln, aber auch radeln!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht heute, denn ich will mir noch ein schönes Vulkanhöhlenhaus anschauen, Lagomar, das Haus von Omar Sharif. Cesar Manrique und Jesus Soto, ein einheimischer Künstler bauten es in diesem Steinbruch. Omar Sharif, der bei Dreharbeiten vor Ort war, verliebte sich darin, kaufte es, verlor es aber beim Bridgespiel einen Tag später. Erst Ende der 80ziger kam das Haus in die Hände eines deutschen Architekten, der es letztlich zu einer künstlerischen Begegnungsstätte umbaute. Dabei berücksichtigte er den Rat Cesar Manriques, sich an den natürlichen Gesteinsformationen zu orientieren. Es ist schon was Besonderes und lohnt sich anzuschauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wo schlafe ich heute nacht? Ich könnte doch mal auf die Ostseite gucken und siehe da der Platz bei Quemeda ruft, bleib doch!  Es gäbe noch viel zu der Welt da draußen zu sagen, heute nicht, denn ich habe noch keine passenden Worte. Und übrigens die Tankerei ist hier wirklich billig – 1,21 der Diesel. Da macht es nix, wennn ich ein paar Kilometer hin und her rolle.