La Zahara

der See, die Burg und das Meer

 

8.-9.1.

Anstatt weiter zu fahren, geht’s erstmal per pedes den See entlang, immer hoch oben die Burg im Blick. Der See schimmert so herrlich blau und an dem leuchtenden Orange kann ich mich fast gar nicht satt sehen.

 

Brummeli zieht es hinauf in dieses kleine Örtchen La Zahara – bloß nichrt zu weit hineinfahren, denn es wird enger und enger.

Und so steht er brav an der Straße, während ich durch das kleine Örtchen schlendere. In der Mitte die große Kirche und am Berghang die weißen Häuser. Irgendwo muß es doch hinauf gehen. Die steilen Treppen habe ich schon gesehen.

 

 

 

 

 

 

 

„Das ist der alte Weg, der ist abgebrochen,“ erzählt mir ein Einheimischer auf spanisch. Also nochmal ein Stück zurück hinunter ins Zentrum und von dort den steilen Weg hinauf,- schnauf!!! Im Burgturm, ein altes Verlies und ein herrlicher Rundumblick. Die Mandelblüte ist voll im Gang, überall begegne ich gerade diesen wunderbaren Blütenbäumen.

 

Das hat sich gelohnt und es ist schon nachmittags, bevor ich die letzten Kilometer zu meinem Übernachtungsplatz in Bornos am See rolle. Malerisch heben sich diese weißen Städtchen mit ihren Ruinen gegen den blauen Himmel ab. Habe ich ein Glück mit diesem Wetter. Und bei uns daheim saut es!

Spaniens Dorfverkehr ist was besonderes.

Da muß eine Frau noch schnell zur Bank. Autotür offen, Auto halb auf der Straße, gegenüber parkt ein anderes. Ich komme nicht mehr vorbei. Hinter mir eine Schlange – hupen, nochmal hupen. Jemand sagt der Frau Becheid. Sie kommt, sieht mich, aber nicht die anderen.

Uno Momento, schreit sie und verschwindet wieder in der Bank. Fast bedrohlich nähert sich von hinten ein braun gekleideter Mann. Meinen Motor habe ich abgestellt. Aber bevor er da ist und mich vielleicht zur Schnecke machen will, kommt die Frau, steigt seelenruhig in das Auto, verstaut irgendwas, fährt zurück und vor und dann langsam weiter. Die Straße ist eng, sehr eng und ich komme gerade durch. Hätte die spanische Dame nur ein bißerl mehr am Rand gestanden…

 

 

 

 

 

Ich bin froh, daß ich durch diese engen Gassen komme und stehe dann irgendwann an diesem herrllichen See. Zwei Pferde wiehern zur Begrüßung, ein Esel schreit irgendwo sein I- aah und ein paar Leuten gehen mit ihren Hunden. Nur noch ein kurzer Gang bevor die Sonne untergeht.

 

 

 

 

 

Morgens erwartet mich ein geheimnisvoller Nebel und ich wandere den Pfad entlang, durch den Tunnel Richtung Licht. Und siehe da, der Nebel verschwindet und wieder leuchtet das Wasser.

In Punta Umbria kann man relativ nah am Strand stehen, sagt mir meine schlaue App. Der normale Weg dahin ist gesperrt und so wälze ich mich in der Endlosschlange durch Huelva. Eigentlich wollte ich keine Stadt- und Hafenbesichtigung machen.

 

 

 

 

Und so lande ich ich spät an meinem Platz. Neben mir ein roter Bulli mit zwei Hippiefrauen aus Ulm. Es wird erstmal ein Joint geraucht und ihre Hippiebude ist überfüllt mit Krimskrams. Sie wollen auch nach Portugal und wir ratschen ein wenig miteinander. Das ich das, und sie meinen mein Womo fahren noch so mache, Betonung auf noch, finden sie geil. In ihren Augen bin ich wahrscheinlich schon uralt. Sobald die Sonne weg ist wird es kühl und Zeit innen, seinen Träumen und Gedanken nachzuhängen.