Hoch in den Bergen über El Ejido

oder Pistenkrabbeln durch die karge Berglandschaft

6.-7.1.

Soll ich, oder soll ich nicht?, frage ich mich in der Früh. Jedes Mal erfordert es doch ein bißerl Mut durch unbekanntes Terrain zu krabbeln.

Es ist anders – in Australien waren die Pisten breit und irgendwie überschaubar – hier sind sie schmal, winden sich am Berghang hinauf und hinunter.

Ein paar ausgewaschene Stellen, manchmal steil und dann wieder ganz gemütlich.

 

 

 

 

 

 

 

Meine Neugier siegt und eine kleine Fahrt durch die grobsteinige Rambla, diesen Fluß, der auch mal Wasser haben kann, steht an. Jetzt hat er kein Wasser, nur fette grobe Steine. Langsam krabbel ich den Berg hinauf und hinunter. Ein Steinbock wartet hinter einer Ecke, spingt davon guckt aber nochmal nach und so erwische ich ihn mit meinem Foto, zwar nicht scharf, aber immerhin.

 

 

 

 

 

 

 

Die Piste schlängelt sich weit am Berghang entlang und immer wieder blicke ich mal zurück auf das Dorf Felix, in dem ich angefangen habe. Dazwischen das weite weiße Plastikmeer und im HIntergrund das echte, das wirkliche Mittelmeer ohne oder zumindest mit nur wenig Plastik.

Mal wieder habe ich die ganze Welt für mich hier oben und finde einen kleinen Übernachtungsplatz.

Es ist zwar noch früh, aber der nächste ist mir zu weit und so kann ich die Sonne noch genießen und einfach nur da sein, mittendrin. Das sind so die Momente in denen mein Herz aufgeht. Ich tauche wieder ein in die tiefe Ursprünglichkeit und laß mir viel Zeit. Pistenkrabbler ist so ein gemütliches Zuhause, das er einfach auch irgendwo mal stehen darf.

 

 

 

 

 

Und am nächsten Tag steht er wieder hoch über den Klippen am Meer. Ein schöner Parkplatz bei Nerja, von dem man hinunter ans Meer gehen kann. Ich war schon paarmal hier und genieße den Sonnenuntergang. Und mit Hans und Angela verabrede ich mich am nächsten Tag in La Zahara am See Grazalema.

An der Küste wuselt es – die großen Weißen nehmen  jeden erdenklichen Raum ein und so biege ich Velez Malaga ab und fahre hinauf über die Berge. Es wird wieder still um mich herum, kein Gehupe, kaum Autos nur große weite Landschaft.

 

 

 

 

 

 

Wir überlegen zusammen, ob er sich trauen soll auch hinunter zu fahren. Schon für mich ist es ein Abenteuer, das er mit seinem Handy festhält. Es ist wunderbar zu sehen, wie Brummeli von außen ausschaut, wenn er innen so wackelt und ich kurz denke, kippt er jetzt um oder nicht.

 

 

 

 

Lange nicht, stabil steht er auf der roten Erde und krabbelt Furchen rauf und runter. Das wackeln innen fürchterlich und fühlt sich viel schlimmer an, als wie es ist. Ich lerne dazu! Juchhu, so kann ich das Wackeln besser einschätzen, denn beim Fahren sehe ich mich ja nicht.

 

 

 

 

 

Und so sitzen wir abends gemütlich im Brumm beim Abendessen und ich bekomme von Hans und Angela so gute Ideen wie man kleine Videos macht. Sie machen das schon länger. „Warum seid ihr hier nochmal nach Ronda gekommen, frage ich sie.

Jetzt schon zurück zu fahren ist fad und so geht es doch noch nach Portugal. Das war ja auch unsere Ursprungsidee. So werden eih paar Plätze ausgetauscht und wir sind uns sicher, dass wir uns nochmal treffen.