oder aufgereihte Militärhäuschen und ein Platz am Kieselstrand
5.12.
Pünktlich um halbneun ist das Internet wieder da und ich kann doch hier schreiben. Gestern abend mitten im schönen Astroratsch wird die Verbindung unterbrochen und das Internet ist futsch. Noch ein paar Versuche, aber Inwi geht nicht mehr und Marocc Telekom auch nicht. Vom letzten Jahr weiß ich, das das abends manchmal passiert ist. Ein Netz ging nicht mehr, dafür das andere. Das beide nicht gingen war eigentlich nie so.
Na gut, dann muß das Gespräch warten und ich darf, soll in die Stille des Abends eintauchen. Ich stehe wunderbar am Kieselstrand von Foum Assaka. Kein Militär kommt um den Paß zu sehen. Die Wellen rauschen gemütlich heran, die Sonne braucht etwas länger über den Berg und eine Möwenschar macht es sich vor mir bequem. Morgendliches Sonnenbad. Erst als ich die Tür aufmache, flattern sie davon.
Und gestern: In Mirfelt lockt ein toller Gemüseladen mit seinem Angebot. Exotische Früchte, wie Mango, Annanas und Sharon sind relativ teuer, normales Gemüse normal. In einem anderen Laden gibts noch Wasser und Milch und dann ist die Kombüse gefüllt. Die Schule ist aus und wir warten lange vor dem Zebrastreifen. Weiter auf der kleinen Küstenstraße Richtung Sidi Ifni und dann Foum Assaka. Erster Halt eine schöne Felsenformation an einem beliebten Strand. Junge Burschen tanzen mit geworfenen Steinen und die erste Sonnenanbeterin kommt im vollen Ornat hinunter.
Hinter Sidi Ifni wird der Verkehr weniger, die Straße kleiner und das Land karger. Rote Erde, rote Küste mit viel, viel Platz. Im Abstand von vielleicht 500 Metern oder etwas mehr stehen nun die kleinen viereckigen weißen Militärhäuschen, die die Küste überwachen. Mein Platz, den ich eigentlich anvisierte ist nun in fester Militärbeobachtung. Schade! So rolle ich weiter bis hierher zum Strand. Den Weg kenne ich und letztlich stehe ich genau wieder am alten Platz. Ein bißerl Dreck, den ich einfach übergucken muß. Heute abend ist Astrotalk und das Internet hat vier Balken, also guter Empfang, denke ich mir, koche schon ein bißchen Abendessen, denn bekanntlicherweise wird es spät.
Tja, das ist so was mit dem Denken und Planen, nix da meint Schicksal, heute nicht und plupp ist das Internet einfach futsch. Mal wieder eine kleine Lektion in Loslassen! Ich-will versus Schicksal, da zieht das Ich-will auf jeden Fall den Kürzeren. So ist das. Eigentlich eine Kleinigkeit, die ich aber wahrnehmen will.