Kreuz und quer durch den Anti-Atlas

oder auf Umwegen zum See bei Taznakht

18.2.

Quer durch den Anti-Atlas, quer durch die braunen kahlen Berge, vorbei an Steinbrüchen, bizarren Felsformationen, rauf und runter. Asphaltstraßen, die verbreitert werden und Lastwagen, die Mühe haben den Berg hinauf zu schnaufen.Langsam rolle ich hinter her, Kurve für Kurve hoch hinauf. Oben ein Blick in die Weite dieser rotbraunen Berglandschaft. Der Himmel ist strahlend blau, Bilderbuchwetter für den Anti-Atlas.

 

 

 

 

 

Die braunen Lehmdörfer kann man fast nicht von der Bergwelt unterscheiden, wieder alt neben neu, wieder verfallen gegen rosarote Moscheen und dazwischen ein paar Palmen, die in den mehr oder weniger trockenen Flußläufen wachsen, vereinzelt Wasserpfützen. Brummeli paßt gut in diese Landschaft mit seinem dunklen Rot. Fotogen stellt er sich am Rande eine Piste auf, zwinkert mir zu und sagt: „Foto, Foto“. Wer kann da wiederstehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich komme durch Agzd, einen größeren Bergdorf mit Kasbah, Camp und Co. An den wunderschönen Teppichen, die überall draußen hängen mit ihren Farben zum Dahinschmelzen gucke ich vorbei. Ein paar Pisten werden ausprobiert, ob es da nicht einen guten Platz für mich gäbe. Ich finde einen Platz mittendrin in dieser Landschaft, aber- und das ist ein großes Aber, die Straße ist in Hör- und Sichtweite und um die Ecke haben Nomaden ihre Zelte und Schafe.

 

 

 

 

Also muß doch Park4night herhalten mit seinem Seeplatz hinter Taznakht. ( der Weg hierhin hätte auch sehr viel kürzer sein können!) Alex, der Drachenflieger von meiner Düne ist schon da. Großes Hallo. Ich baue mich auf, schau hinunter zum See und aktiviere meinen Außenkocher. Es gibt gegrilltes Gemüse mit Reis bei Vogel- und Grillenkonzert. Tatsächlich gibt es wieder Grillen hier. Lange schon habe ich sie nicht mehr gehört.

 

 

 

 

Später folgt dann ein langer Ratsch mit Alex. Ich bin geizig mit meinem Wein. Er bringt nichts Eigenes mit und ich teile mir meinen sehr genau ein, damit es reicht. So sitzen wir bei einem kleinen Gläschen, ratschen über dies und das, über die Sterne, Smartphones, über die Bettler und die karge Wüstenlandschaft. Er hat viel Sitzfleisch. Bei den anderen zwei Womos, die auch noch gekommen sind, ist es längst schon dunkel, bevor er sich verabschiedet. Ich räume auf und sortier sogar noch meine Fotos bei einem Absacker-Gläschen. In Marokko trifft man sich öfters.