In einer kleinen Nixlandschaft nahe Almunia de San Juan

oder auf der Bielsa-Route durch die Pyrenäen

20.9.


Irgendwo im Niemandsland zwischen Gras und Feldern, Steppe und Hügeln nahe einiger alter Ruinen. Es mutet ein bißchen wie die Bardenas Reales an, nicht ganz so viel Wüste, aber Schotterpisten, die ins Irgendwo führen. In der Ferne eine große Farm, deren Duftwolken ein bißchen zu mir herüber wehen. (je nach Windrichtung). Der Himmel ist blau und eine heiße Sonne scheint wieder auf mich herunter.

 

 

 

 

 

Jippijeii ich bin wieder im richtigen Sommer hinter den Bergen, genannt Pyrenäen, nahe Monzon gelandet. Den schönen See, an dem ich lange vorbeifuhr, verschmähe ich, denn an seine Ufer komme ich nicht heran, viel zu weit unten hat sich das Wasser versammelt. Die Trockenheit im Sommer hat auch hier seine Spuren hinterlassen. Und so ist es nix mit Paddelei.

 

 

 

 

 

Dann halt mit dem Radl eine kleine Tour auf steiniger Schotterpiste rund um „meinen Platz“. Bei Regen könnten sich die Pisten in schmierig-lehmige Rutschbahnen verwandeln. Es ist aber knochentrocken. Mit dem Radl hinterlasse ich eine Spur im Lehmstaub.

 

 

 

 

 

Was für eine schöne Fahrt durch die Pyrenäen. Ich wähle die Bielsa Route durch den Tunnel. Noch nie bin ich sie gefahren. Nochmal tanken für 1.61 und dann schnurrt Brummeli brav hinauf. In einem Dorf links oben gibt es einen Brunnen, der tolles Wasser hat. Gut schmeckendes frisches Pyrenäenwasser in meinen Flaschen, herrlich. Auch ein Arbeiter weiss um das gute Nass.

 

 

 

 

 

Lange geht es hinunter durch Grün, vorbei am schimmernden Türkis der unerreichbaren Seen. Irgendwo eine fotogene Burg bis ich dann in Almunia de San Juan abbiege ins fast Niemandsland.


Habe ich schon erzählt, das mein Auge wieder gut guckt. Scheint so, dass die Zyste sich aufgelöst hat und sie soll bitte nie wieder kommen. Brav nehme ich ja Tropfen und Medis, denn was täte ich ohne gut gucken zu können!!!! Dannn wäre mein ganzer Lebensentwurf in Frage gestellt.

Im Zeichen des Adlers – hatte ich dies nicht an den Anfang dieser Reise gestellt. Ein Adler, der von weit oben scharf hinunter sehen kann. Ich wünsche mir, daß ich aus dieser Höhe scharf und genau erkennen kann, was sich hier unten abspielt und,- das sich mein Auge nicht irrt. Die Weichen dafür habe ich längst gestellt und bin auf dem Pfad meine Wahrheit zu erkennen. Und wenn ich dann hier in der Stille einer fast Nixlandschaft aufwache inspiriert mich das und läßt mich innerlich weit werden, fern ab vom Gewusel des Alltagslebens. Es läßt mich innerlich still werden, um die leisen Töne zu hören, das Raunen der Krüppelbäume, das Summen der aufgehenden Sonne und dem Klang einer endlosen Weite, die sich im Irgendwo verliert. Ach ich könnte mal wieder schwärmen.

 

 

 

 

 

Daneben gibt es Alltagsdüfte des bäuerlichen Lebens, stinknormales Leben auf dem Land, wuselige Straßen, die Geräuschkulisse einer städtischen Welt und geschäftige Menschleins, die einfach ihren Job „ihr Leben zu machen“ nachgehen in einer Welt, die gerade aus den Fugen gerät. Informationswirrwarr überall, Widersprüchliches, Angstmachendes und einfach manchmal nur Lächerliches wabert durch den Äther. Und jeder von uns ist gefragt hinzuschauen, mit was er von dem in Resonanz geht. Genau diese Resonanz hat etwas mit dem Geworden-sein und unserer Wahrheit zu tun und vielleicht auch mit unserer Lernaufgabe, vielleicht.

 

Meine hat sicherlich ganz viel damit zu tun, auch das Unmögliche möglich sein zu lassen.

So viel für heute!