oder hinter El Borj und Tiglit ins Irgendwo…
9.12.
Aufwachen mitten im Nirgendwo, umgeben vom rötlichen, körnig-steinigen Sandboden mit graugrünen Krüppelgewächsen und einer fernen Bergkulisse. Sozusagen Riesengral. Irgendwann biege ich einfach auf diese Piste ab und schau, wo sie hinführt. Und siehe da hinter dem letzten unbewohnten Haus und dem Hügel gibt es viel, viel freien Platz. Ganz oben, oder weiter unten etwas geschützter? Letzteres ist besser, weil Windböen angesagt sind und hier erwischen sie mich nicht so dolle. Das gute am Wind ist, dass sie die Wolken vertreiben und der Sonne Platz machen, die doch zu meinem Fenster hereinscheinen will. Schöne warme Wüstenwelt.
Gestern ein herrlicher Ritt durch die Berge. Angefangen habe ich mit dem „anderen“ Weg von meiner Quelle Richtung Hauptstraße, der sich aber nicht wirklich lohnt. Vorbei an Asrir und den alten Ruinen, Reste alter Lehmmauern. Hier in dieser Gegend wurden, so hat es mir mal ein Campleiter gesagt, Skelette von Riesenmenschen ausgegraben. Amerika hat damals alles beschlagnahmt und die Gegend auf Google unkenntlich gemacht. In der Sahara gibts einige Plätze von diesen „Riesenmenschen“. Ich sehe nirgendwo einen Knochen herauslugen, schade!
Irgendwie zieht es mich doch weiter gen Süden, gen Dakhla. Mal gucken, wie weit es wird. Für heute kenne ich einen schönen Platz nahe Tan-Tan. Die große, laute, qirlige zweispurige N1, nein danke! Hinterhalb auf mittlerweile kleinen asphaltierten P-Straßen komme ich doch auch gut dort hin, oder? Nein komme ich nicht, denn die Piste 1304 fängt schon als holprig schmaler Feldweg an und geht später durch irgendwelche Oueds auf Schmalspur laut Osmand Karte. Das riskiere ich nicht um halbfünf. Also umdrehen und schauen, ob ich nicht hier irgendwas finde. Und ich finde was auf einer kleinen guten Piste nebenan. Schau erst kurz hinunter zur „Richtigen“ und dann noch ein bißchen hinunter Richtung Kuhle. Mitten im Nirgendwo.
Ich kam von der Straße Richtung Assa, El Borj und dann Tiglit, die P 1308, schön neu asphaltiert. Der Sand versucht sich an Gebäuden und Straßen. Nur hohe Mauern verhindern, das sie versanden. Ein kleiner Abzweig zu einem verlassen Camp in den Dünen. Kein Menschlein dort. Leider ist der Platz ziemlich schief und krumm und so gehts weiter durch die Bergkullisse auf der P 1308 über Tiglit bis zum Abzweig P 1304 auf meinen schönen Steinwüstenplatz! Ich bin in meinem Element!