Höhlenwelten – Caldargup Cave

oder eintauchen in die australische, karstige Unterwelt

 

16.2.

Es ist keine spektakuläre Höhle,die Caldargup Cave aber ausgerüstet mit Helm und Taschenlampe darf man sie allein auf gutem Weg erforschen. Ich habe Glück, kein anderer ist da. Also begebe ich mich in diese Unterwelt. Spannend, so hinunterzusteigen in die Finsternis, nur mit 2 Taschenlampen.

 

 

 

 

Alle Geräusche verstummen und ich höre nur noch ein leises Tropfen, meinen eigenen Atem und meine Schritte auf diesem Weg ins Innere. Feine Stalakiten hängen herab und große wachsen aus dem Boden. Im Licht der Taschenlampe leuchten sie wie Amethyste und so manche Wesen, die um die Geheimnisse der Erde wissen, leben hier. Nur ganz kurz zeigen sie mir ihr Gesicht und dann verschwinden sie im Dunkeln.

 

 

 

 

 

Ich knipse alles aus … es ist finster, so finster, daß ich noch nicht mal meine Hand vor den Augen sehe, auch nicht nach einer langen Weile. Kein Licht dringt mehr herein. Ich merke wie meine Ohren größer werden und ich in diese Finsternis hineinlausche.

 

Dann kommt das Licht wieder und zaubert Steinbilder … eigene Welten, Zwergenwelten, Elfenwelten, oder einfach nur Steine die seit Millionen von Jahren dort liegen. Das Wasser verändert ihre Form und das Licht haucht ihnen Leben ein.

Für einen Moment wachen sie auf. Sie wissen um die Entstehung der Erde und können Geschichten erzählen von Anbeginn, bveor sie wieder im Dunkel in ihren Dämmerschlaf hinüberhuschen.
Was für eine faszinierende Welt hier unten.

 

 

 

 

Nach Äonen von Zeiten, so kommt es mir vor, tauche ich wieder auf und begrüße das Licht, das natürliche Licht, zu dem ich mich hinbewege. Und oben wachsen die Bäume, deren Wurzeln bis tief in die Höhle hinabhängen. Auch sie wissen um diese geheimnisvolle Unterwelt. Und wer sich Zeit nimmt zu lauschen, hört vielleicht in dem Raunen, das Munkeln der Erdgeister.

 

 

 

 

Und von der Stille geht es in das Gewusel von Margaret River, ein Touiort an der Mündung des größten australischen Flusses ins Meer. Eine Noongarfrau sitzt mit ihrem Fisch auf dem Felsen und schaut in die Weite, während um sie herum die Suferwelt brodelt.

 

 

 

 

Ich übernachte heute auf einer Olivenfarm, etwas im Hinterland. An der Küste gibt es nur laute, quirlige Campingplätze und hier zwischen den Olivenbäumen ist es so ruhig, daß ich nachts sogar meine Hecktüren auflassen kann. Ein bisschen nasselt es in der Früh, aber ich endlich mein langersehntes Telefonat führen. Noch eine Email und dann kann ich planen.

Ja, australisches Leben ist australisches Leben und ich glaube, ich habe jetzt schon ein bißchen mehr von ihnen verstanden.