Hinter Tindaya in kahler Wüstenlandschaft

oder in freier Wildbahn an einer alten Ruine

27.-28.1.

Kleine Regenschauer fegen über mich hinweg und der kalte Nordwind mit seinen kräftigen Böen lädt nicht wirklich ein, weiter zu ziehen. Also mache ich es mir hier draußen an einer alten Ruine gemütlich.

Die Mauerreste schützen vor dem Wind und die Weite um mich herum läßt Seelchen tanzen. Och, liebe ich das. Wüstencharakter!

 

 

 

 

 

Gestern habe ich diesen Platz gefunden. Meine Dünen schicken mir noch ein paar kleine Sandkörner zum Abschied hinterher. Dann rolle ich los Richtung Tindaya, einem kleinen Ort an der Westseite. Der Vulkan ist zur Erwanderung gesperrt, aber die Piste durch Niemandsland darf ich fahren. Und so komme ich tatsächlich dahin, wo ich die Tage vorher wegen der abgebrochenen Piste umgedreht bin. (Da hinten bei den Palmen in der Barranca ist es.)

 

 

 

 

 

Viel, viel freie Nixlandschaft in der der Wind sich austoben kann und die Regenschauer verweht werden. Ich rolle ein bißchen herum, erledige noch den Wochenendeinkauf, bevor ich mich an der windgeschützten Ruine wieder aufbaue. Vorne am Steilufer gibt es ein altes Haus, einst bewohnt, immer noch bewohnt?,- keine Ahnung, dessen Besitzer Fundstücke skuril in Szene setzen. Die Wellen brausen heran und knabbern am Steilufer.

Früher gab es wohl hier mal eine Siedlung, die aber schon seit Ewigkeiten aufgegeben wurde. Die „Asphaltstraße“ macht Bulgariens Buckelpisten alle Ehre.

 

 

 

 

 

Und so schaue ich auf windige Wolken und laß meinen Gedanken und Ideen freien Lauf. Was brauche ich wirklich, was will ich und was ist machbar? Dazwischen surfe ich nochmal die Fähren und muß mir nur noch den letzten Ruck für eine Buchung ab Puerto Rosario geben. Ankommen um fünf Uhr nachmittags auf Gran Canaria, dann habe ich genügend Zeit einen Schlafplatz zu finden. Im Dunkeln auf sehr unbekannten Terrain mache ich das nicht so gerne.

 

 

 

 

 

Und so koste ich diese Tage noch voll und ganz die wilde Freiheit in der Weite hier aus, bevor ich mich auf kleine engere Straßen und Schluchten begebe. Fuerte ist absolut ein Freistehparadies für wilde Vögel wie mich. Aber es könnte ja sein das La Gomera und La Palma noch wildere Ecken bietet. Gucken muß ich da schon! Also der Ruck kommt näher und näher, sehr viel näher.