Gythio – ein kleines Küstenstädtchen hinter der Mani

oder auf meinen Spuren von Vorgestern

 

25.6.

Näher am Felsenmeer mit Geplätscher und einer Sonne, die heute morgen etwas kühler daher kommt. Das Gewitter gestern abend hat die schwülwarme Luft zur Seite geräumt und macht dem frischen Sonnenmorgen Platz. Das Meer blubbert leise vor sich hin und Brummeli steht an seinem „großen-Stein“ Platz hinter Gythio. Eigentlich wollte ich schon zum nächsten Finger rollen, aber ich könnte ja hier nur mal nachschauen, geistert durch meinen Kopf. Platz wieder für gut befunden und geblieben. Herrlich mein – ich könnte ja nur…!

 

 

 

 

 

Sonntagsmenschleins bevölkern den Sandstrand mit alten Wracks und Pinien als Schattengeber im Hintergrund. Von oben höre ich sie lachen und kreischen, Strandleben eben. Hier bei mir gibt es zwar nur Kraxelfelsen, dafür herrliche Ruhe. Stühlchen in der Sonne und den Gewitterwolken zugeschaut, die sich langsam mehr und mehr auftürmen. Schwarz geworden ist es in der Bucht und die Blitze zucken umeinander. Ein paar dicke Tropfen, dann wieder kurz Sonne bevor die vielen Tropfen kommen. Eine große kugelrunde Kullerspinne hat sich ins Cockpit verirrt und versucht sein Netz zu spannen. Hallo, du hast hier nix zu suchen. Und todesmutig wird sie mit Handtuch in weiten Bogen hinausgeschmissen. Ich, die früher eine Spinnenphobie hatte, bin ganz schön mutig geworden!

 

 

 

 

Als Kind wollte ich mal Forscher werden und Expeditionen in den Dschungel machen, aber meine Angst vor diesen Krabbeltieren hat mich damals daran gehindert. Nun ja meine Expeditionen mache ich heute auf eine etwas gemütlichere Art. Interessant wie sich so manche Kinderwünsche doch noch erfüllen.

 

 

 

 

 

Und nach den geistigen Höhenflügen bei meiner Eremitage wandere ich heute mal durch ganz irdisch-normale Gefilde. Brummeli parkt am Ende der Küstenstraße und ich laufe zurück, vorbei an den Tavernen, den Tischen, die einladen sich zu setzen. Ich will zum Leuchtturm und ein paar typische griechische Häuser bildlich einfangen.

Auf dem Weg treffe ich die Franzosen, die kurz vor Patras in ihrem Dachzelt fast weggeweht wurden. Die Welt ist doch klein. Sie fahren Richtung Mani und kamen über Korinth, so wie ich jetzt vorhabe zu fahren.

 

 

 

 

 

Die kleine Halbinsel mit dem Leuchtturm wird ausgiebigst beäugt. Vielleicht komme ich hier irgendwo ins Wasser.Und,- ich finde eine gute Stelle zum Reinkraxeln und geniesse klares Wasser. Gut das meine Schuhe schon wassererprobt sind, schnell wieder trocknen und mir auf den spitzigen Felsen Halt geben. Geht doch! Und Felsenkraxeln bin ich ja von früher in Kroatien gewöhnt.

 

Es ist schon spannend, das ich trotz Sommer und Wochenende hier Plätze finde, die nach meinem Gusto sind und vor allem nicht überbevölkert. Im Augenwinkel sehe ich natürlich das sich an den Sandstränden mehr Womos versammelt haben, aber es hält sich in Grenzen. Und so schaue ich am Abend den Tropfen zu, die auf meinen Fenster runterrollen und die neue Frische der Luft vertreibt sogar die Moskitos.

Auf zum nächsten Finger, der nochmal beguckt sein will, bevor es dann wirklich Richtung Norden geht.