Felszeichnungen bei Esmara

oder alte Vorzeit und wuseliger Markt

 

28.12.

Wohin der Wind mich treibt, – so ein gutes Motto. Kurz vor Akfenir treibt mich der „Wind“ auf eine kleine unscheinbare Piste. Mal etwas groberer Stein, aber meistens rumpeliger Schotter. Noch um den Felsen und dann um den und schließlich stehe ich mit Weitblick auf das große Blau mitten in der Pampa. Hier ist es gut, hier bleibe ich. Die Luft riecht nach Meer! Stühlchen raus und Sonnenuntergang zelebriert. Eine halbe Stunde früher als wie in Dakhla. Ich bin ja schon so weit im „Norden“! Und jetzt am Morgen wärmt die Sonne wieder meinen Rücken. Die Nächte sind kühl, aber nicht kalt. Und der Wind vom Meer läßt meine Gardinen tanzen. Ich habe das Fenster offen.

 

 

 

 


Und gestern:
Ich spann meine Segel auf und Brummeli rumpelt die Waschbrettpiste zurück. Ich hätte auch weiter fahren können. Die Piste führt letztlich auch auf die R 101, auf die ich später komme. Ich will aber tanken und einkaufen und da liegen auch noch ein paar Felszeichnungen auf dem Weg.

 

 

 

 

 

Was wäre Marokko ohne einmal Felszeichnungen gesehen zu haben. Das kleine Museum ist geschlossen und anhand eines Googlemaps-Foto mache ich mich auf die Suche. Ich bin fast da, da kommt der Museumsmann angetuckert und zeigt mir alles.

Einst war hier wohl mal eine große Felswand, die in den Jahrtausenden verwittert und versandet ist. Die Ritzungen im Stein sind erhalten geblieben. Der jetzt noch sichtbare Wall zieht sich weit ins Land hinein. Beeindruckend, wie gut erhalten sie sind.

 

 

 

 

 

Später zeigt er mir auch noch das kleine Museum. Leider ist alles nur auf Französisch und da hapert es mit meinem Verstehen. Spiralen wurden irgendwo gefunden und ein „Riesentier“? Es stammt aus prähistorischer Zeit und erinnert mich natürlich an die „Riesen-Skelettfunde“ nahe Guelmin.

 

Beim ersten Mal Marokko erzählte ein Campingplatzbesitzer, das sein Neffe an Ausgrabungen beteiligt war, von der USA streng überwacht und das die Funde abtransportiert wurden. Es handelte sich um einen „Riesen“ ca 7m lang und die Mitarbeiter wurden zu Stillschweigen verdonnert.

 

 

Mal gucken was es an Wahrheiten da draußen noch so gibt. Welche Zivilisationen hat es in grauer Vorzeit gegeben? Wie ist die Entwicklung des Menschen vor sich gegangen? Gab es Anstöße von außen? Pyramiden und sonstige Bauten, die sich nicht so einfach erklären lassen, – es gibt so viel Interessantes zu entdecken. Was dann wirklich die Wahrheit ist, weiß ich nicht.

 

 

Zurück auf die Erde und nach Esmara.

 

 

 

 

 

 

 

Einkaufen in dieser wuseligen Stadt. Wieder einmal staune ich, wie wenig ich auffalle. Die anderen Male Marokko rief man immer Madam, Madam und looki looki. Jetzt kann ich ganz normal und unbehelligt durch die Straßen laufen. Ich finde die „Freßmeile“ mit Schlachtern, Gemüse und einem kleinem Supermarkt.

Wie aus alter Vorzeit lagern in den Schütten die verschieden Getreide, Reis und Nudeln, Gewürze sind aufgeschichtet. Hier ist das Essen noch gesund! Und eine Tasche voll Gemüse und Orangen kostet 3,70 Euro, ein großes Fladenbrot 20 Cent. Sogar weniger weil der Umrechnungskurs irgendwas um die 90 ist. Und Diesel hier in der Westsahara 11,30 Dirham gut ein Euro,  in Marokko wieder umgerechnet ca. 1.34 Euro. Traumpreise gegenüber Deutschland!

 

 

 

 

 

Auf großer Straße gehts Richtung Meer. Eine kleinere biegt nach Akfenir ab. Wüstenlandschaft mit ein paar Schuttbergen und am Ende vor dem Meer ein kleiner Gebirgszug. Ein bißchen hinunter gerollt und abgebogen. Mal wieder ein guter Platz!