Felsenkunst, Venus-Bay und keine Fliegen

Clifftop-Drive zum South Head Walking Trail in der Venus-Bay und auf Schotterpiste zu einem kleinen Platz am Meer

 

20.1.

Es war zwar windig, aber angenehm kühl und ich kann eingekuschelt in meine Decke so gut schlafen! Auch die Sonne schläft länger, sie hat sich auch noch in die Wolkendecke eingekuschelt.

Nun geht es immer weiter Richtung Westen, die Vegetation wird karger und das Meer rückt näher. Kleine Schotterstichstraßen führen zu wunderschönen Ausgucks. Viele von denen sind alten Siedlern gewidmet oder jungen Leuten, die auf tragische Weise, meistens im Wasser, ihr Leben verloren. Man sieht weit ins Land und in der Ferne, die kleine Straße, den Eyre Highway, die sich durchs Land schlängelt.

 

 

 

 

Ein altes Roadhouse, aus der Zeit, wo es noch keine oder kaum Autos gab. Die Reisenden konnten hier essen und trinken. Der Farmer hatte genügend Schafe, 24000 oder noch mehr, und Wasser aus dem See war auch vorhanden. Klein und putzig steht es da und vermittelt uns heutigen Reisen einen Hauch von Ahnung, wie einfach damals das Leben war und wie beschwerlich eine Reise. Ich schnurre in meinem Luxusbrummeli vorbei, andere mit ihren großen Caravans. Die Aussies ziehen sehr viel mit Wohnwagen durchs Land. Die Straßen sind breit genug und es gibt viele, die pistentauglich sind.

 

 

 

 

 

Kurz hinter Elliston gibt es einen Aussichtsrundweg, den Clifftop-Drive mit Aussie-Kunst.Da gibt es die natürlichen Felsen mit ihren bizarren Formen und daneben die Steinmetzkunst auf Aussie-Art, hoch oben auf den Klippen. Haben da die Osterinseln Pate gestanden, frage ich mich. Aber die Gesichter schauen ins Land und nicht hinaus in die Weite, so wie auf diesen Inseln. Können sie auch gar nicht, denn sie sind innen hohl.

 

 

 

 

Die großen Flipflops und der Surfer auf dem Radl haben auch schon ein paar Jahre Wind und Wetter getrotzt, aber sie lassen sich nicht abbringen ihrem Lieblingshobby nachzugehen, surfen.

 

 

 

 

In den Woolshed Caves gibt es zwei Sandsteine unteschiedlichen Alters, die von Wind, Wellen und Wasser geformt wurden. Unten die glattgeschliffenen Felsen und oben die bizarre Deckenkunst, alles Millionen von Jahren alt. Ich wandere hier wirklich auf sehr altem Land. Ein Land das Teil der Wiege der Menschheit war, lange bevor es sich von den anderen Kontinenten löste.

 

 

 

 

Und dieses umeinander wandern setze ich af dem Head Walking Trail in der Venusbay fort. Dicht an der Abbruchkante über Felsen geht es einmal rundherum um dieses Zipfelchen Land. Die Küste hier wird immer spannender und so manches versteinertes Urviech schaut, wer da kommt. Es ist so angenehm, nicht mehr so heiß.

 

 

 

 

 

Mein Übernachtungsplätzchen liegt dann an einem relativ windgeschützten Plätzchen neben einer Schotterpiste, die zu einem Ausguck führt. Seelöwen soll es dort geben. Die Piste ist aber eine schreckliche Wellblechpiste und ich überlege, ob ich noch die weiteren Kilometer dahin rumpele.

 

 

 

 

 

Erstmal bleibe ich da. Das leise Plätschern von den Wellen erinnert mich sehr an Kroatien, aber das Wasser in der Bucht lädt mich nicht zum Schwimmen ein. Ich sitz noch lange draußen und genieße, das es fast keine Fliegen gibt.