Die Stehen-gebliebenen – die Breakaways in der Mondlandschaft

7.1.

 

Guten Morgen, du Wüstenwelt da daußen, ihr paar kleinen Vöglechen, die ihr in dem letzten Grün noch Unterschlupf findet und guten Morgen, du gleichmäßiger Wind, du hast es mir so angenehm kühl im Womo gemacht und ich habe sooooo gut geschlafen.

 

 

 

 

Und guten Morgen liebe Sonne, du tauchst die Welt wieder in dein helles Licht und heute, so munktelt man oder besser gesagt mein Wetterfrosch, hältst du dich mit der Hitze ein wenig zurück. Langsam gewöhne ich ich an die staubig trockene Luft.

Und guten Morgen ihr Wolken, die ihr nachts über mich hinweg gezogen seid, auf eurer Reise in den Norden. Wahrscheinlich habt ihr euch längst aufgelöst und seid eins geworden mit Allem.

Und guten Morgen du abnehmender Vollmond, meine große Taschenlampe aus dem Universum. Hell strahlst du in mein Womo genauso wie ihr Sterne, die ihr euch da oben in der Milchstraße versammelt und blinkender Weise Botschaften austauscht. Eine faszinierende Welt hier draußen und ich mitten drin.

 

 

 

 

Um kurz vor 10 bin ich an der Touriinfol und erfahre, daß um eins eine dreistündige Tour durch die Opalmine beginnt. Drei Stunden – hmmm, das ist mir zu lang. Lieber fahre ich in die Breakaways – das sind die stehen gebliebenen Reste von den Tafelbergen, 50 km über gepflegte Schotterpiste. Das ist doch ein schöner Ausflug. Und was für einer.

Ich komm aus dem Staunen gar nicht mehr raus und bin erst um drei wieder in Coober Pedy.

 

 

 

 

Eine faszinierende Steinwelt tut sich da auf. Ganz langsam schnurre ich den Pfaden entlang, wandere umeinander auf ausgetrampelten Pfaden und laß mich einfangen von diesem Zauber der Stehen-gebliebenen…. Wind, Wetter, Korrosion hat sie blank geschliffen und ihre Konturen deutlich werden lassen. Ihr Innenleben aus den unterschiedlichen Zeiten wird sichtbar in den Farben. Zeugen aus einer anderen Welt und ich lass meine Gedanken schweifen…

 

 

 

 

Für die Aborigines war dies einer ihrer besonderen Plätze und so werden wir gebeten, nicht umeinander zu laufen, außer auf ausgewiesenen Pfaden. Und trotzdem kann man es fast hören, den tiefen sonoren Klang iher Stimmen, die Stille, wenn sie um ein Feuer saßen und in die Wüste lauschten ….. und sie hörten viel, viel mehr als wie wir heute und sie sahen so viel mehr … nicht nur Steine, sondern die kleinen Spuren des Lebens und vielleicht rochen sie auch das Wasser, irgendwo in einem versteckten Wasserloch an einem Stein. Und in ihren Geschichten wurden die Steine lebendig, bekamen Namen und waren eingebunden in die geheimen Traumpfade, die seit Urzeiten gesponnen wurden, auf denen sie wanderten tagein tagaus.
Eine Zauberwelt hier draußen in der kargen Wildnis.

 

 

 

 

Mein Pfad führt an dem Dingo Zaun vorbei, ein Zaun, der über tausende von Kilometern die Dingos fernhalten soll. Ein Zaun, der in dem Film – The long way home, die tragische Geschichte der verlorenen Generation der Aborigines, der Wegweiser nach Hause ist. Es berührt mich hier zu stehen und in diese endlose Weite zu schauen, the never-ending-fence, so würde ich ihn taufen.

 

 

 

 

Ich komme zurück in unsere Welt, die sich hier in Coober Pedy bunt und verrückt zeigt. Die Hälfte der Bevölkerung lebt in den Wohnhöhlen, die eine gleichmäßige Temperatur von so 23 bis 25 Grad hat, Sommer, wie Winter.Es ist totenstill in der Stadt kein Mensh zu sehen. So rolle ich nur einmal hindurch, und werde mir morgen früh ein bißchen diese Welt anschauen.

Auf meinem Wüstenplatz von gestern richte ich mich wieder ein, aktiviere meine Außendusche und komme mit der Hitze ganz gut zurecht.

 

 

 

 

Einzigster Wermutstropen – ich habe meinen Fotoapperat runter geschmissen, bin hängen geblieben und jetzt ist er kaputt …. vielleicht erholt er sich wieder, aber er fokussiert nicht mehr Gut daß ich miit Handy und Co auch ganz gute Bilder machen kann.Fotoapperat und ich auf Reisen…. eine Geschichte der besonderen Art. Ich versuche mich nicht zu viel zu ärgern. In einer nächsten größeren Stadt gibt es Ersatz.