oder mein nordwestlichster Punt auf dieser Reise – übrig gebliebene Steine im Sand – die Pinnacles
20.2.
Ente gut, alles gut.
Ich sitze gerade im Brumm, habe Empfang und das Telefon läutet. Mein Rückflug ist bestätigt, das Übernachtungshotel in Bangkog wartet auf mich und ich mache mit Ruby eine Zeit für die Übergabe vom Brummeli aus.
Nun kann ich kann ich ganz entspannt die nächsten vier Wochen gen Sydney rollen und muß nicht mehr überlegen, wie ich es mache.
Ich war doch ein bisserl angespannt und ich bin froh, das sich jetzt alles zum Guten wendet.
Es hat sich gelohnt, denn so konnte und kann ich überall hinfahren, wo ich wollte, hatte und habe keine Straßenbegrenzungen und ich habe so vieles schon abseits der normalen Tourirouten gesehen. Bin eingetaucht in das Land und tauche noch ein bisschen weiter. Der hohe Westen und Norden kommt irgendwann!
Die Pinnacles sind mein südwestlichstes Ziel, bevor ich den Rückweg antrete. Also lasse ich mir Zeit – viel Zeit und schau hinunter zu Stränden, wo die Surfer in wilden Wellen dahinrauschen, pack mein Lunchpaket und wandere zu Ausgucks hoch oben über dem Meer, schau dem Fluss zu, für dem die Sandbarriere im Sommer zu hoch ist,- er bleibt „stehen“ so scheint es und ich rolle auf dem Indian Highway noch ein Stückchen gen Norden.
Kurz vor Cervantes gibt es den Abzweig ins Irgendwo zu den Pinnacles im Sand – ein Stück Sandwüste.
Es ist schon später geworden,aber eine erste kleine Erforschungstour muß sein, da bin ich viel zu neugierig.
Man darf mit dem Auto einen Rundweg hindurch fahren und so lande ich in einer vergessenen und versunkenen Stadt, einem Heer von tapferen Zinnsoldaten, zwei Wüstenwanderen auf ihrem weiten Weg durch die Endlosigkeit, der Gedenkstätte einer jahrmillionenalten Zivilisation …. oder ganz einfach uralten Steine, die übrig geblieben sind und Wind und Wetter standgehalten haben.
Es ist schon ein besonderer Platz und morgen will ich mit viel Zeit darin herumlaufen.
Heute muß ich mich noch erst um meinen Übernachtungsplatz kümmern, der leider nicht an dem kleinen See liegt. Schade, so oft finde ich an schönen Plätzen die Schilder no overnighting, no camping. Es gibt aber noch eine Ausweichstelle, eine kleine Lichtung im Busch. Ein paar Brumms stehen schon hier und ich geselle mich dazu.
Ein Päarchen, das ihr Leben jetzt vom Boot auf die Straße verlagert haben, schaut zu, wie ich Brummeli auf die Auffahrtskeile bugsiere, um gerade zu stehen.
Wir philosophieren ein bißchen über das Leben und sie sind froh endlich wieder von dem Elternbesuch zurück in ihr eigenes Leben zu kommen. „We need just to cool down, a little more“, sagen sie und dann ziehen sie langsam weiter gen Norden, langsam bis die Zyklonsaison abgeebbt ist.
Die Welt erscheint mir mal wieder sehr klein, die Auseinanderetzungen der Generationen sind überall doch ähnlich. Sie beklagen, daß ihre Eltern sich nicht bewegen, in ihren Wohlfühloasen kleben bleiben und in ihren Augen so ein enges Leben haben. Ich habe früher auch so gedacht.
Kurz vor dem Dunkelwerden verziehen wir uns in unsere Kojen und ich geh früh schlafen und lass mich von der Morgensonne wieder aufwecken. Und dann fahre ich schnurstracks zu einem Strand, um den blauen indischen Ozean zu genießen.
Elisabeth
Safar