Eine Radltour der Warta entlang

oder Wasserplatsch muß noch ein wenig warten…

19.8.

 

Gut ist es hier am Fluß. Die Sonne ist aufgegangen und meine zweite Tasse Kaffee wartet draußen auf mich. Vogelgezwitscher und ein leichter Wind, der die Haare zerzaust und den glitzernden Morgentau auf den grünen Grasstengeln verschwinden läßt. Natur pur, auch wenn im Hintergrund das leise Weltenrauschen zu hören ist. Trotzdem ein guter Platz.

 

 

 

 

 

Es ist Wochenende, eins der letzten Ferienwochenenden der Polen und so beschließe ich hier zu bleiben an einem nicht so begehrten Platz wie bei den Seen.  Soll ich hier irgendwo paddeln, frag ich mich und schau hinunter zum Fluß. In die eine Richtung ginge es ja wunderbar, aber ich muß ja auch wieder zurück. Hhhmm,- die Fließgeschwindigkeit erscheint mir schnell und ich beobachte ein Boot, das sich schwer tut gegen den Strom. Es würde also eine Plackerei.

Also beruhige ich Wasserplatsch, der schon ein bißchen umeinander zappelt. Bleib ruhig liegen, sonst kriegst du noch ein Loch, warne ich. Und brav wie ein Hund bleibt er zusammengerollt, klappt seine Platschaugen zu und schläft weiter.

 

 

 

 

 

Auf zu einer kleinen schönen Radltour. Vorbei an alten Steinen der Warta-Ruine, über die Brücke bei Kola und irgendwann mit einer Seilfähre wieder auf die andere Seite. Kein Menschlein ist unterwegs.  Offiziell kostet sie nix. Ich geb ihm zehn Zloty. Hoffentlich ist das angemessen. Mit zwei großen Steuerrädern und den Seilen nutzt er die Strömung, um auf die andere Seite zu jonglieren.

 

 

 

 

 

Zurück gibt es Wasser, Melone und einen langen Telefonratsch. Ich habe noch ein paar Punkte auf der alten To-do Liste. Nix davon wird erledigt, sondern lieber Sonne, Fluß und grüne Wiese genossen, dazu ein paar doofe Mücken, die ich aber vertreiben kann. Viel zu schnell kommt der Abend und da habe ich sowieso keine Lust mehr irgendwas zu tun.

 

 

 

 

 

Und so wie ich gestern aus der Adlerperspektive auf die Welt, auf uns Menschen auf mich selber schaute, so schau ich heute mal wieder ganz normal in diese Welt, die sich selbst so in die Zerstörung hineinmanövriert.

Unserer gewachsenen Kultur wird ein moralisch bewertender Stempel aufgedrückt, der alles Gewesene in gut und böse, richtig und falsch einteilt. Das was ich noch in meiner Jugend als normal erlebte, ist heute böse. Das was damals böse war darf heute sein.

Wir durften das N-Wort sagen und liebten die N-Küsse. Frühsexualisierung der Kinder und Negierung ihrer normalen Schamgrenze ist heute gesellschaftsfähig. Intimitäten werden ans Licht gezerrt und der Mensch bestimmt sich nur noch über seine sexuellen Neigungen. Wo sind wir nur geblieben? Kinder werden mißbraucht und das soll normal sein. Jugendlichen wird ihre Perspektive genommen und sie sehen sich einer Kultur gegenüber, die martialisch geprägt ist und nur das Recht des Stärkeren kennt.

Unsere möchte-gern-Demokratie ist in Wahrheit eine Herrschaft der Wenigen, die nicht gewählt wurden.

Und wenn rauskommt das die Brände in Hawai dazu dienten, den Menschen ihr Land zu nehmen, damit die Reichen ihr Viertel vergrößern können, dann sehen wir die so tiefe menschenverachtende Elite am Werk. Noch gibt es keine endgültigen Beweise dazu, aber die Indizien sind belastend. Unsere Journalisten, die früher investigativ unterwegs waren und auch gerne mal das Herrscherregime kritisierten, sind heute brav, angepaßt und schreiben, was ihnen aufgetragen wird. Die, die es nicht schreiben sind ihren Job los, wenn es einfach geht oder werden vor den Kadi gezogen, wie so viele andere, die sich dem Regime widersetzten. Pädophile, Gewaltverbrecher, Vergewaltiger kommen auf freien Fuß, während der eine oder andere Arzt, der sich für seine Patienten einsetzte und eben den ganzen Coronawahnsinn nicht mitmachte, eingesperrt bleibt und hart verurteilt wird ohne Bewährung.

Früher dachte ich mal man kann sich auf unsere Justiz verlassen. Heute ist man verlassen, wenn man in ihre Mühlen gerät. Früher dachte ich mal man kann sich auf die Schulmedizin verlassen und heute muß man aufpassen, wo, wie und bei wem man sich behandeln läßt. Am besten nicht krank werden um nicht in diesem maroden System verheizt zu werden. In einer Nische zu leben ist wichtiger denn je. Und das Ganze hat ja nicht erst seit Corona angefangen, es ist jetzt nur an die Oberfläche geschwappt und wird sichtbar.

All das, worauf wir gebaut haben wird gerade zerstört, so erscheint es mir. Übrig bleibt eigentlich nur noch der eigene gesunde Menschenverstand, der als Orientierung dient. Da draußen in der Welt wird gerade unser Wertesystem mit Füßen getreten und in den Boden gestampft. Unsere grüne sog. Führung, die ja nur der „USA führend dienen will“, laut Scholz, hat jegliches Mitgefühl für die Menschen ad acta gelegt. Es geht nur noch darum eine Ideologie zu verfolgen ohne Rücksicht auf Verluste. Ihr Handeln trieft vor Widersprüchen, zu dem was sie uns Normalos verkaufen wollen.

Das letzte Mal als Ideologie wichtiger war als Mitgefühl war die Nazizeit mit seinen verheerenden Auswirkungen.

Sind wir heute wieder so weit. Es gibt den Film – Die Welle – ein guter Film, der deutlich macht, wie schnell wir indoktriniert werden können. Wer traut sich denn wirklich wenn es drum und drauf ankommt Widerstand zu leisten und eben nicht mitzumachen?

 

Und der Ukraine-Krieg zeigt nur zu deutlich, worum es dem Westen wirklich geht. Nicht um die Menschen und deren Wohlbefinden, sondern nur um strategische Macht und den Wunsch Rußland zu schwächen, zu zerstören damit USA und wir die Sateliten drumherum die Führung einer unipolaren Welt behalten kann.

Anstatt miteinander zu reden und Lösungen zu finden, werden die Friedensaktivisten mit gefallenen Engeln aus der Hölle betitelt. Wieviel deutlicher muß noch diese Werteumkehr werden?

 

Mal wieder ein Rundumschlag. Eigentlich ist alles längst, längst gesagt und auch ich wiederhole mich. Und trotzdem muß ich es so manches Mal nochmal laut sagen. In mir trage ich es sowieso. Und da tut es gut ab und an die Adlerperspektive einzunehmen und zu sehen, das wir letztlich in dieser Welt ein riesiges Drama sehen, einen Traum, aus dem wir auch aufwachen können, etwas das wir letztlich beim Sterben erleben. Ob wir es auch vorher erleben können und es dann sozusagen einen Spagat zwischen dieser und der anderen Welt gibt – Fragezeichen, Fragezeichen, Fragezeichen.