Eine leckere Tajine in Hassilabied

oder  Sandbleche und Schaufel irgendwo bei den Dünen

12.2.

Ich bin mit Axel zum Mittagessen verabredet. Bei ihm auf dem Platz „Haven La Chance“ gibt es eine gute Tajine erzählt er mir. Alleine gehe ich ja sowieso nicht essen. Er bringt sein Japanbuch mit, seine Reise mit Seabridge. Spannend, was er alles so erzählt Auf dem Platz sind noch zwei andere Solisten, die später kurz dazu kommen. Das erste Mal in Marokko sind sie im Vorfeld mit allen angstmachenden Geschichten konfrontiert worden. Jetzt finden sie sich so langsam ein und machen morgen die Wüstentour mit Übernachtung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich mache meine ganz eigene Wüstentour und weihe meine Sandbleche ein. Bei der Rückfahrt zu einem schönen Dünenplatz übersehe ich den Weichsand und Brummeli steckt. Schaufel raus, Sandbleche raus. Es ist nicht zu weit auf festeren Grund. Sehr schnell sind auch paar Leute und helfen. Ein warmherziger Berber, der Wüstentouren anbietet und dem ich schon nein gesagt hatte, kommt auch auf seinem Motorrad und nimmt mich fast väterlich an die Hand und zeigt mir wie ich es am besten mache.
Ein bißchen peinlich ist es mir, obwohl es doch jedem irgendwann mal so geht. Nach einer halben Stunde steht Brummeli wieder oben, die Helfer bekommen ihren Obulus und ich rolle zu meinem alten Platz. Auf der Düne schau ich dem Sonnenuntergang zu und mache innerlich Manöverkritik.

 

Fazit: Ich bin zu spät ausgestiegen, um zu schauen ob der Sand bzw. der Untergrund fest genug ist. Also lieber zuviel gucken, als zu wenig.

„Hätte ich es auch alleine geschaftt“, frage ich mich. „Ja, denn im Prinzip ging es darum gut auszubuddeln, Sandbleche und dann Stück für Stück und sobald Brummeli richtig rollt Gas geben und zur festen Stelle.“ Weichen Sand mag Brummeli nicht, nochmal ein guter Hingucker!

Am Vormittag will ich mir nur Mezouga anschauen und frage irgendwen, der auch Wüstentouren anbietet, nach dem Weg von Taouz Richtung Fezzou. Es ist nur Piste, sagt er und damit für mich erledigt. Auf einer meiner Karten, war es als Asphaltstrasse eingezeichnet. Natürlich will er mich unbedingt dahin lotsen. „Ich bin verabredet“, sag ich, „vielleicht morgen“. So bleibt Merzouga links liegen und ich fahre noch hinunter zu dem „See“, an dem wirklich an ein paar Stellen noch Wasser ist. Die beiden Steinverkäufer hier sind unaufdringlich. Ein paar Enten schnattern. Ein verschleierter Wolkenhimmel taucht die ganze Landschaft in ein „Retro-Licht“, wie auf verblichenen Fotos. Erst am späten Nachmittag kommt die Sonne wieder durch.

 

 

 

 

Auf „meinem“ Platz fühle ich mich wie zuhause, räum alles wieder fein auf. Die Sandbleche lagen ganz unten im Womobauch, jetzt habe ich sie wenigstens nicht umsonst gekauft. Es ist wie mit Versicherungen, die man hat, bezahlt und hofft, nie zu brauchen! Ein bißchen Planung für die Weiterreise und dann klappen die Augendeckel zu und das Traumland beschert mir ein echtes Mountainbike. Das könnte ich im Weichsand schultern und zur nächsten festeren Stelle tragen.