Ein windiger Platz hoch oben am Cape Norfeu

oder auf bekannten Wegen und Pfaden hinüber nach Spanien

13.11.

Hallo du Welt da draußen, ich bin wach.
Der Morgen kraxelt die Bergklippen hoch und muß sich wirklich festhalten. Ein scharfer kühler Nordwind fegt um die Ecke. Dunkle Wolkenfetzen verhindern die Sicht und die gelborangerote Dämmerung muß aufpassen das sie nicht ins Meer fällt. Tramontana zeigt was er kann und spielt mit allem, was er so findet. Wolkenfetzen, Brummelis, Bäume und Sträucher, dazu ein großer Happen Luft aus dem Kühlschrank oder dem Polarmeer, so fühlt es sich zumindest an. Dämmerung spielt mit und die Sonne dahinter versucht ihr Bestes. Wer wird sich durchsetzen?

 

 

 

 

 

Brummeli, tapferes Brummeli steht face to the wind und so hält sich die Wackelei in Grenzen. Ich sitze an meinem Ausguck (bin ich froh um meine großen Fenster) und beobachte das Geschehen. Noch im Bett tanzen meine Fingerchen auf der Tastatur und versuchen sich mal wieder im Komponieren.

 

 

 

 

 

Ein alt bekannter Platz ganz oben am Cape Norfeu hat gerufen und diesem Ruf konnte ich nicht widerstehen. Die Straße ist besser geworden, auch der letzte Schotterteil. Brummeli schnurrt hoch und weil „mein Platz“ noch besetzt ist, verzupft er sich erstmal zwischen die Bäumchen. Die beiden jungen Leute mit dem PKW finden für sich noch etwas Besseres ganz oben am Ende des Weges und ich darf wieder auf meinen Platz.

Ein langes Telefonat mit einer lieben Freudinn. Die Dunkelheit hat sich ganz still und leise breit gemacht und übernimmt die Welt für die Nacht. Ein paar Sterne am Himmel, Windgetöse und immer wieder bin ich mal wach. Tramantona hat so seine ganz eigene quirlige Energie.

 

 

 

 

Ach ja, fast schon nicht mehr erwähnenswert und trotzdem: die Grenze zu Spanien, ein einsames leeres, bunt bemaltes verriegeltes und verrammeltes Häuschen. Das wars: Olà, Espania. Ich schnurre natürlich die kleine schmale Bergstraße hinauf und hinunter und fröne meiner Lust, weit ins Land zu schauen, abseits vom Getöse der schnöden Alltagswelt.

 

Die Costa Brava beginnt hier mit ihren hohen Klippen, zackigen Buchten und wuseligen kleinen Orten. Cape Creus lass ich rechts liegen. Einen Womoplatz zu finden ist dort schwierig, ist es doch das Dali-Gebiet. Da ist es gut hier oben am Cape Norfeu!