oder nicht weit hinter Benagil
da, wo sich zwischen den Felsen
wilder Thymian und Wacholder ausbreiten,
da gibt‘ s einen Brummeliplatz
8.März
Auf meinem kleinen Erkundungsgang gestern abend, stand da doch mal wieder ein kleines weißes Womo irgendwo in der Landschaft und ich erinnere mich an den Platz hinter der alten Ruine bei Benagil.
Doch erstmal muß ich einkaufen und vor allem, mir einen Tritt zum Einsteigen besogen. Im Chinaladen werde ich nicht fündig, aber beim Intermarche, bei dem es auch meinen Lieblingskäse, den Regionale Alentejo gibt. Und an den leckeren Pastellas kann ich auch nicht vorbeigehen. Ich glaube, ich brauche heute kein Abendessen mehr. Bei Aldi rüste ich mich nur noch mit Wasser auf.
Und dann gehts in die Walachei Platz erforschen. Erst sehr spät sehe ich den „guten“ Weg, aber Brummeli kennt mich und rollt langsam über Stock und Stein, tiefe Pfütze und ausgefranste Wege. „Kenn ich doch“, raunt er mir brummend zu und das packe ich schon. Oh, mein braver Brumm! Ich lande an einem Platz mit Blick auf weites Meer, zwischen Stachelgewächsen und wilden Thymian, hoch über den Felsabbrüchen der Algarve. Unterhalb führt der Trail vorbei.
Ich bin ihn zwar schon gegangen, aber ich muß doch nachschauen, ob es noch gurgelt und gluckert in den Höhlen zwischen den Steinen. Und es gurgelt und gluckert und die Wellen überschlagen sich in den Felsennischen. Immer wieder höre ich ein Fischerboot tuckern, dass die Touris an dem Spektakel vorbeishippert.
Es hat gebrannt, da wo es grün war, stehen nur noch die schwarzen Gerippe der Sträucher und Bäume, fast ein bißerl gespenstisch. Und dann sehe ich sie alle eng beiander stehen, die Womos, die Großen beim Strand Marinha.Ja, man kann dort hinunter an den Strand wandern, ja man kann dort auch ein bißerl ins Meer hupfen und ja man kann auch unterm Sonnenschirm am Strand liegen.
Das ist nicht meins und ich bin so froh über meinen Spezialmeerblickplatz.
Ein netter Ratsch mit einem Päarchen. Sie sitzt in einem Rolli und beide trauen sich diesen Trampelpfad zu meistern. Sie erzählt mir von der Begegnung mit Riesenschildkröten in Ägypten, so beeindruckend, daß ich es förmlich spüre. Zwei tolle Menschen und ich winke ihnen hinterher, als sie wieder mit ihrem Auto weiterfahren.
Waschtag, dafür hatte ich mir soviel Wasser besorgt. Eingeweicht wackelte sie schon in meinem großen Eimer bei der Fahrt umeinander, jetzt ist Spülen und Auswringen dran. Mein Radlträger dient als Wäscheleine. Es geht doch und hier draußen macht es viel mehr Spaß. Meine Dusche wird morgen früh, wenn noch keiner unterwegs ist, aktiviert.
Die Wanderer sitzen schon längst bei ihrem Abendessen und auch die Fischer haben ihre Boote vertäut. Ich bin mit mir, dem Möwen und dem Meer alleine. Es duftet nach Thymian und Wacholder. So liebe ich das – das ist Strawanzen pur!
Und zum Abend gibt es wirklich nur noch Käse und Orangen.Der Mond ist schon fast kugelrund und die Sternleins tauchen einer nach dem anderen auf, so lange bis meine Augendeckel zuklappen.
GPS N 37° 05′ 12“ W 8° 25′ 46“
Marese
Safar