Ein Lieblingsplatz nahe Aguilas

und eine kurze „Wasserstandsmeldung“….

 

4.-8.3.

Ist das ein schöner, guter, heilsamer und einfach nur herrlicher Platz hier nahe Aguilas. Es ist schon gefährlich hierher zu fahren, denn ich weiß, ich kann mich fast nicht trennen, so wohl und geborgen ist es hier. Das Äquivalent zu meinem Aljezurplatz. Die Sonne scheint und sie scheint warm, der Wind hat sich gelegt und ich verbringe die Tage mit Arbeiten. Die Fahrerseite von Brummeli schaut endlich wieder gut aus. Tisch, Schere, Klebefolie und Cuttermesser zieren den Platz, nachdem ich mit Terpentin meine farbverschmierten Hände geputzt habe. Die Sonne geht über dem Ayers Rock auf, die zwei Känguruhs hüpfen und „Brummeli“ zottelt den Weg entlang. So ist es gut, so kann es bleiben. Dazwischen döse ich ab und an auf meinem Stühlchen in der Sonne oder gebe gute Ratschläge am Telefon, die mein Gegenüber längst schon selber weiß.

 

 

 

 

 

Bevor ich aber nun endgültig über große Straßen Richtung kalten Norden rolle gibts noch einen Tag in Aguilas: Waschen und Auto waschen, Gastanken, Bremsen vom Radl reparieren d.h. entlüften lassen, Einkaufen und dann wieder zurück auf meinen Platz. Weiter vorne auf der sog. Platte blinken schon ein paar weiße Womos und hier hinten bei mir? Keiner da, jippiii und warme Sonne. Später kommen die Wolken. Die Vorderbremse vom Radl geht wieder, dafür spinnt jetzt Hinterbremse, die schlaff und schlaffer wird. Also werde ich mir in Pfarrkirchen doch beim Radlhiasl einen Termin machen. Den Lenker habe ich selber repariert mit einem neuen „Vorbau“, den ich bei Decathlon erstanden hatte.

Und mein Kühlschrank, der ja schon mal in Marokko gesponnen hatte wird eigensinnig. Er meint, er müsse sich einfach wieder selber ausschalten. Höchstwahrscheinlich liegt es an der Brennerdüse. Da kann ich ja nochmal hinschauen. Dazu brauche ich noch ein paar Sache, die dann in Bayerbach auf mich warten. Also bleibe ich heute hier! In acht Tagen in die Schweiz, das schaffe ich.

 

 

 

 

 

Ja und wenn die Technik spinnt, dann muß ich mich darum kümmern, ob ich Lust dazu habe oder nicht. Wer weiß wozu das gut ist. Später am schon dunklen Abend verirrt sich ein kleiner VW Bus hierher, bleibt aber unten. Zuerst dachte ich es wäre ein Fischer. Die paar Regenwolken verziehen sich heute morgen und eine schöne warme Sonne scheint zu mir her.

Auf gehts – die letzten Reste meiner To-do Liste durchstreichen. Und hier in der Sommerwärme macht das doch mehr Spaß, als im noch kalten Bayerbach.

 

Und die verrückte Welt lasse ich heute mal außen vor. Sie trudelt vor sich hin, ob ich was sage oder nicht. Die Verrücktheiten werden immer noch verrückter und immer wenn man denkt, schlimmer kanns nicht werden, gibt es noch was oben drauf.

Fazit: Aufhören zu denken und wachsam beobachten und vor allem gut, gut für sich selber sorgen!!!!!!

Darin übe ich mich ja in meinem herrlichen Strawanzerleben, abseits von allem was man müßte und sollte und finde meine guten, heilsamen Nischen in einer unheilen Welt.