Die Piste 1304

oder parallel zur N 1 durchs Hinterland

21.1.

 

Abenteuer pur, das ist meine kleine Piste Richtung Asrir. So klein, im Sinne von kurz ist sie nicht. Klein im Sinne von wenig befahren , ja.

Es ist die Piste der Queds, die durchfahren sein wollen. Und Queds sind nun mal Flußläufe ohne Wasser. Die Ufer sind oft steil abgebrochen. Da stehe ich davor – hmm, wie komme ich denn da durch. Aussteigen und suchen. Gibt es irgendwelche Spuren, wo führen sie hin? Wo komme ich das Ufer hinunter und wo wieder hinauf? Der grobe Kies dazwischen ist fahrbar. Ich laufe oft, denn es sind viele, die auf mich warten.

 

 

 

 

 

 

 

 

An einem der Letzten komme ich der Grenze sehr nah. Fast denke ich, ich muß zurück. Aber Spuren zeigen, dass es doch irgendwo einen Weg geben muß. Ein bißerl tückisch schlängelt er sich schmal und schief hinunter und rauf gehts mit Holper und Gepolter. Mein Fahrradträger setzt auf, nicht schlimm, aber doof.
Diese Piste ist spannend und des öfteren schalte ich die Untersetzung mit ein und Brummeli sucht sich den Weg zwischen Steinen, sandigen Auffahrten und tiefen Kuhlen. Für so 50km brauche ich einen Tag.

 

 

 

 

 

 

 

 

Stolz stehe ich dann wieder oben und freu mich. Ich lerne dazu, lerne was Brummeli alles kann. „Mach ich doch, wenn du dich traust“, zwinkert er mir zu. Dann wieder eine einfache erholsame Strecke über rote Erde, fast fühle ich mich wie im Aussieland, oder dunklen kiesigen Sand. Vorbei an den Berghängen bis zum nächsten grünen Band, dass mir ein nächstes Qued anzeigt. Unterwegs eine Ziegenherde. Der Schäfer ist mit Pferd und Esel hier.

 

 

 

 

Die Felder zeigen mir, dass ich der Zivilisation näher rücke. Sie sind schon durchgepflügt und die Piste gleich mit. Der Boden ist trotzdem hart genug. Und in weiter Ferne sehe ich die ersten Häuser. Ich habe es geschafft und bin durchgekommen. Jippiejeiiiih. Jetzt weiß ich, dass ich andere beschriebene Pisten auch fahren kann.

 

 

 

 

 

Für meinen Ursprungsplan, einkaufen und Gasflasche tauschen, ist es zu spät. So rolle ich die 26km bis Fask und hinauf zu dem „Wasserfall“. Die beiden jungen Franzosen mit ihrem 10m LKW stehen dort. Ich hatte sie bei Tan-Tan getroffen. Sie kommen gerade von der Schlucht zurück. Es ist schön dort, sagen sie und viele alte Versteinerungen in den Felsen.

 

 

 

 

 

Nachdem Brummeli sich heute so anstrengen mußte, kraxel ich nun hinunter und schau mir die ganze Szenerie an. Ein bißchen den Felsen entlang zwischen Schilf und Wasser, ein bißchen Versteinerung geguckt und wieder zurück.

Die schönere Stelle ist weiter unten. Das Wasser steht in Felsbecken, daneben ein bißchen Grün, in dieser sonst braunen und kahlen Berglandschaft.
Eine schöne Abendstimmung, auch der Wind legt sich wieder schlafen und die Sterne wachen über meine Träume und mein Abenteuergeist ist sehr zufrieden!!!