Die Mani und ihre „Bratpfanne“

oder Piratennester                                        und spannende Höhlen

30.Mai

Schon ganz früh rolle ich zwei Kilometer weiter zu einem guten Blogschreibeplatz neben der Schotterpiste. Gestern abend kam ein netter Grieche und sagte, dass nun die Straße geteert wird und für ein paar Tage gesperrt. Ich könnte bleiben, dann aber für 4-5 Tage. Zwischen sieben und halb acht in der Früh ist es so weit. Also programmier ich mich auf frühes Aufwachen und verabschiede mich um halbsieben von meinem Eremitage-Platz. Ich bin nämlich geblieben nach den Wanderungen.

 

 

 

 

 

Und jetzt sitze ich hier im Schatten vom Brummeli zwischen herrlich duftenden Thymian, einer schon heißen Sonne, den Blick auf Meer, der Burg und die „Bratpfanne“. Der Volksmund, ob nur der touristische oder auch der einheimische, nennen dieses flache Zipfelchen Land mit den Überresten einer Burganlage Bratpfanne. Da fehlen nur noch die bruzzelnden Kartoffeln. Mein Wanderziel, nicht die Kartoffeln, sondern ersteres.

 

 

 

 

 

Straße, dann Piste, dann Pfad, dann Trampelsteig über Stock und Stein. Von den einstigen Häusern stehen nur noch Reste oder Grundrisse und manchmal ist fast nur noch die Tür geblieben. Und manches Piratennest verbirgt sich hinter Steinmauern. Ich stromere übers Land, kraxel zu den Resten der Burgmauer.

Ein Trampelpfad führt ganz außen der Steilküste entlang. Und es geht wirklich steil hinunter. Noch ein paar alte Steine gucken, Reste einer Basilika, so erzählen mir zwei Norweger. Vorbei an den „Totenhäusern“ geht es zurück ich und entschließe mich zu bleiben. Am frühen Abend will ich nochmal zu dem kleinen Kirchlein.

 

 

 

 

 

Am Morgen hatte ich die nette Begegnung mit Birgit, die kurz entschlossen, ohne zu wisssen wo sie landet sich in den Flieger nach Kalamata gesetzt hat. Nun kurvt sie mit einem Auto umeinander. Sie wandert zum Kirchlein und entdeckt den Pfad zu den Höhlen, der mitten durch die Büsche führt. Da muß ich doch selber nochmal gucken. Die Spinnen hat sie schon vertrieben erzählt sie lachend.

Ich sitz noch gemütlich auf meinem Stühlchen, da kommt wieder der blaue VW Bus, diesmal aber nur mit zwei Erwachsenen. Ich traf sie schon auf halben Weg hinauf zur Bratpfannne mit Kind und Kegel und überlegte, ob die wohl bleiben. Sie hat ihren Geldbeutel in dem KIrchel vergessen, zündete doch dort eine Kerze an. Ich versichere ihr, das ich seit dem ich wieder da bin, kein Mensch unten war. Erleichtert kommt sie zurück.

 

 

 

 

 

Die beiden sind schon seit 30 Jahren hier auf der Mani zum Urlaub machen. Kennen jeden Winkel und jeden Wanderweg. Begeistert erzählen sie mir von schönen Plätzen, breiten ihre Karte aus und zeigen sie mir. Ich mach Fotos und dann bekomme ich einfach diese Karte geschenkt. Sie brauchen sie nicht mehr, kennen sie doch alle Wege. Ich bin ganz gerührt. Ein freudiges Winken und dann biegen sie um die Ecke. Ich werde wohl noch ein paar Tage auf der Mani bleiben müssen. Es ist still hier und auf Pisten findet man immer ein Plätzchen. Noch gibt es viel, viel freies Land. auch wenn jetzt mehr und mehr die alten Dörfer belebt werden. Früher waren sie nur mit Esel erreichbar, heute schreitet der Straßenbau voran.

 

 

 

 

 

Nocheinmal hinauf zum Kirchlein, der Eremitage und der großen Höhle. Diesmal komme ich ganz nach oben und lass die Abendsonne um die Ecke lugen. Ist das spannend hier. Ich streife umeinander und bin früh genug zurück, dass mir der Grieche von der Sperrung der Straße erzählen kann.

Schöne heile Welt hier draußen auf der Mani.