und lange Paddelausflüge
28.-29.September
Es ist total still … der Wind ist eingeschlafen und die Sonne scheint von einem glasklaren Himmel herunter. Ich bringe meinen Müllsack weg und schwimme die große Runde von der Lucica Bucht bis um die Ecke zu Elkes Platz. Erst ist es noch kühl, aber gefühlt wirds immer wärmer. Ja, so lieben wir das. „Wo bist du denn,“ fragt mich Elke, die schon zweimal nach mir geschaut hat. Eine Grille hatte ihr den Schlaf geraubt und bei Kaffee gibts einen langes Gespräch…..Ich wünsch ihr von Herzen, dass sie die richtigen Weichen für sich stellt Zwei andere Paddler ziehen schon hinaus in die Weite und sehnsüchtig blicke ich ihnen nach. Etwas später pack auch ich mein Boot. Im Hinterkopf habe ich Punta Kriza Hafen, d.h. einmal um den Damian herum paddeln, an der Karibikbucht vorbei, weiter Richtung grüner Leuchtturm, der so ausschaut, als stände er am Ende von der großen weiten Bucht, in deren Mitte, die Einfahrt zu Punta Kriza Hafen ist. Die Dünung ist noch ganz schön hoch, aber kaum Wind. Mein Wasserplatsch zieht ganz gemählich seine Spur durchs Wasser. Ein kleiner grauer Steinhaufen weist mir den Weg, aber ich lande zuerst in einer kleinen verwinkelten irgendwo Bucht. Also zurück und die nächste Einfahrt. Von der Ferne kann man die kleine Felseninsel vor der Einfahrt nicht vom Land unterscheiden. Ganz stolz gleite ich dann bis zum Hafen, mach ein paar Fotos und dann gehts wieder zurück. Der kleine grüne Leuchtturm schaut jetzt so aus, als stände er direkt bei den glatt geschliffenen, weißen Felsen vor Krk. Die Wasserperspektive ist doch eine ganz andere. Vor allem kann man kaum Entfernungen abschätzen. Es ist eine weite Strecke. Mit diversen Schwimmpausen verhindere ich, daß mir der Popo zu weh tut. Zwischendurch brauche ich einfach die Ausgleichsbewegung. Und jedes Mal sprühe ich mich mit meinem Oliven-Lavendelöl-Gemisch ein, zwecks den Wespen. Ein Stich hat doch gereicht. Spätnachmittags bin ich müde, aber sehr zufrieden, wieder zurück. In meier „Fleecedecke“ koche ich Reis, d.h. ich hülle den Topf mit kochendem Reis in die Fleecedecke und lass ihn ziehen. Dann wird er richtig gut. Dazu gibts Tomaten, Zuccinigemüse, genau die richtige leichte Kost für Elkes Magen. Vor ihrer Terrasse genießen wir den Sonnenuntergang, bis ich das Gähnen anfange. Ich geh früh schlafen.
Wer kruschelt denn da hinter mir? Ich schau mich um, ein Angler sucht sich seinen Weg auf die Felsen, von der er seine Rute ins Wasser schnalzen läßt. Eine Weile schau ich ihm zu, aber er fängt nix und zieht relativ schnell von dannen. Drei mittelgroße Fischleins hatte ich gestern beim Schwimmen gesehen, hier in unserer Bucht. Aber sie lassen sich nicht von den „Leckerbissen“ an der Rute irritieren, vielleicht. Leichter ablandiger Wind und heiße Sonne und das schon am Morgen um halb acht. Ich habe ziemlich lang geschlafen und sitze mal wieder gemütlich auf meinem „Omasessel“ , Laptop auf den Knien und versuche Ordnung in das Gewirr der Buchstaben zu bringen.
Das übliche Morgenritual folgt, genauso wie ein Bootstag. Mit Brotzeit und was zu trinken paddele ich los. Diesmal Richtung weißer Leuchtturm, also Richtung Osor. Ein leichter Südwestwind, der aber nicht stärker wird. Vorher noch ein netter Ratsch mit meinen Kuchennachbarn. Und schon wieder habe ich ihr nicht direkt gesagt, wie lecker der Kuchen geschmeckt hat. Vielleicht liest sie es hier! Also Danke nochmal, denn abends verabschieden sie sich.
Plitsch, platsch machts mal wieder und ich gleite an spitzigen schwarzen Felsen vorbei. Sie sehen wie kleine Männchen aus, die aus dem Wasser lugen. Hier habe ich mir schon mal ein Loch ins Boot geholt, weil ein Fischerboot mich nicht gesehen und angeschubst hat. Damals war Bora und er hat mein Schreien auch nicht gehört . Ich paddele weiter Bucht für Bucht. Schwimme hier, schwimme dort und mach Brotzeit. Jemand hat aus Steinen am Strand einen herrlichen Sitz gebaut. Mit meinem Handtuch drauf ein Brotzeitplatz.. Bis zur kleinen gelben Leuchtturmbucht komme ich. Sie ist ungefähr gegenüber von Punta Kriza und weil in diesem Kanal bis Osor, die Strömumg und die Winde etwas anders sind, drehe ich um.. Der Südwestwind bläst mir hier kräftig entgegen. Eigentlich habe ich hier auf dem Rückweg immer Gegenwind. Vielleicht liegt das an der Düse. Und so geht es ein wenig langsamer zurück.
Und wieder kommt mir wieder ein Fischerboot entgegen. Es sitzen aber Deutsche drin, die nicht so viel Ahnung vom Bootfahren haben. Ich warte ab. Erst sieht es so aus, als ob sie links an mir vorbeifahren, dann halten sie aber wieder direkt auf mich zu. Ich warte ab. Da, wo ich hinlenke, lenken die auch hin. Hhmm…. Schließlich kann ich mich aber mit ein paar intensiven Paddelschlägen rechts vorbeibringen. Es war etwas knapp. Und vor lauter Schreck und intensiven Beobachten vergesse ich zu schreien, aber vielleicht hätte das den Möchte-gern-Bootfahrer zu sehr erschreckt. Diese Ecke am weißen Leuchtturm ….. naja!
In der Bucht liegt Thomas, ein Freund von Elke, auf seinem Surfbrett, die Flossen hoch in die Luft gestreckt. Ein Bild für die Götter. Ich schau mir noch die Höhlen von Baldarin an und dann gehts heimwärts. Abends sitzen Elke und ich noch lange im Brumm und reden. Susanne und Bert verabschieden sich. Sie werden sicherlich bei mir mal auftauchen, weil ihr Womo aus Jandelsbrunn stammt. Ein schöner Tag geht zu Ende.