Die Kullersteine von Tafraoute

oder doch wieder weg von Zivilisation und Siedlungen…

 

20.1.

Wo soll ich denn jetzt lang – links oder rechts? Da stehe ich an der Kreuzung und frage mich, wo ich denn wirklich hin will. Ans Meer oder doch wieder eher Richtung Nix und Steine und weite, weite Landschaft. In meinem Kopf habe ich das Meer, eine Stelle an der ich schon gestanden bin. Mittlerweile ist der Platz in park4night und die Womomenschleins werden mehr. Alleine bin ich da nicht, zu nah an der Zivilisation zwischen Tiznit und Agadir mit den vielen neuen Strässchen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich biege links ab, Richtung Wüste wieder Richtung der Goldmine. Und tief schnaufe ich auf. Weg von den vielen kleinen Siedlungen und Orten, weg von den vielen anderen Womos. So lange ich noch kann will ich dieses Weg-sein in der Wüste ausnützen. Meer kann ich dann auch in Portugal haben. Ich bin richtig erleichtert, mich so entschieden zu haben. Leben, Schicksal oder weiß Gott, was für eine Kraft, lächelt. Geht doch ganz einfach. Hör doch einfach auf mich und nicht auf deine Vorstellungen.

 

 

 

 

 

Und so rumpel ich die vierzig Kilometer bis zu meinem alten Platzl und bau mich aber auf der anderen Seite des Oueds auf. Ein kleiner Arganbaum und viele, viele Steinchen und weite, weite Sicht.

 

 

 

 

 

Und weil ich ja schon so nah an Tafraoute war, schau ich mir noch kurz den Platz an, den ich gestern angepeilt hatte. Wie gut, denn er ist nicht mehr zugänglich durch die vielen Steine. Die hätte ich erstmal in die tiefe Furt verfrachten müssen. Also langsam die steile Bergstraße wieder zurück.

Nächster Halt die Kullersteine von Tafraoute die später dann mal blau angemalt wurden. Natürliche sind viel schöner. Letztes Mal durfte man noch dort bleiben. Heute ist Womoverbot, Womoübernachtungsverbot. Also rolle ich weiter und hinunter bis zu der besagten Kreuzung. Rechts nach Tiznit und links in die leere Wüstenlandschaft.

 

 

 

 

 

Jippiiii, ich habe den Ruf gehört und ernst genommen. Mindestens drei oder viermal sage ich Gott-sei-dank. Ein altes Dorf und ein alter Friedhof zieren den Wegesrand, bevor ich von der Piste gen Tata abbiege in die geliebte Nixlandschaft und die Sonne verabschiedet sich mit einem vielsagenden Lächeln. Geht doch!!!