Die Höhle von St.Ivan Rilski

oder Kraxeln am Wasserfall und auftauchen aus dem Höllenschlund…

17.6.

Wind fegt über mein gelbes wildes Kornfeld, ein erfrischender Wind. Die Sonne schon über dem Berg und Vogelgezwitscher. Ich bin wieder an meinem Platz von gestern, ein so ruhiger und guter Übernachtungsplatz, nach meinen Wanderungen.

Drei markierte Orte zum Erforschen.

 

 

 

 

 

Ich fange mit der Wasserfallrunde an. Kurz hinter der kleinen Ortschaft Rila beginnt der Trampelpfad zum Wasserfall. Ein Minirinnsal plätschert durch die Felsen. Ist das schon alles? Ein markierter Weg weiter vorne führt hinauf zum Picknickplatz mit frischem Wasser und weiter den Fluß entlang. Eine schwierige Stelle ist mit Seil gesichert. Eine erste Kaskade.

Der Pfad schlängelt sich weiter durch Wald, über kleine Felsen, um Felsen herum, über den Fluß bis zum nächsten Seil. Hhhm, wie komme ich da rauf? An den Bäumen und großen Felsbrocken ist es zum Hinaufkraxeln einfacher. Für den Rückweg nehme ich meinen Hintern und das Seil. Oben wieder eine Kaskade.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann das dritte Seil. Lose hängt es an einem Felsen herunter, der steil hinauf geht. Ich gucke mich um und finde in der Schlucht die Leiter und,- zuviele Sprossen fehlen. Da sind meine Beine zu kurz. Mich an dem Seil hochhangeln,- nein, das tue ich jetzt nicht, ich muß es ja auch wieder runter und dieser Kraxelweg scheint nicht wirklich einfacher zu werden.

 

 

 

 

 

Auf der anderen Seite von der großen Brücke beginnt der Ecopfad hinauf zum weißen Gipfelkreuz. Was für eine Wohltat einfach zu wandern. Eine kleine Pilgerkapelle und ein weiter Bogen um das Bergmassiv. Der Weg wird schmaler und ist fast zugewachsen. Auch er schlängelt sich durch die Felsen und dann wieder durch Graslandschaft. Oben angekommen ein herrlicher Weitblick auf Rila und das enger werdende grüne Tal.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter zum Kloster Rila,- dem Zebrakloster. Ein bißchen umeinander schlendern, anständig gekleidet mit Tuchrock. Viel Prunk, eine Kinderklasse, die ihr Kerzlein anzündet und draußen umeinander rennt. Wirklich heilige Stimmung kommt nicht auf. Wie machen das wohl die Mönche mit diesem tagtäglichen Rummel? Wo finden sie die Stille für ihre innere Einkehr? In der Kirche glänzt das Gold und der große Kronleuchter schwebt fast drohend über unseren Köpfen. Ein verschämtes Foto, trotz Fotoverbot. Das Museum ist nur mit Registrierung und Anmeldung zu besichtigen. Die Kinderschar steht vorne dran.

 

 

 

 

 

 

 

 

Da besichtige ich doch lieber noch ein bißerl Natur und rolle weiter die kleine Straße hinauf. Bei einem alten Kirchlein gibt es eine Höhle. Es wird gesagt, wenn man diese Höhle durchschreitet oder kriecht und klettert wird man von allen Sünden befreit. Am besten wäre es kein Gepäck mitzunehmen. Mal gucken.

Ein steiniger Weg führt wieder hinauf und das Schild vor dem Kirchlein weist den Weg. Es wird enger und kleine Stufen führen in die Dunkelheit. Ich habe doch eine Taschenlampe mit. Jaaa,- aber die Batterie ist alle. Also muß diese Dunkelheit so durchschritten werden. Anders wäre es gemogelt. Noch eine Stufe und dann geht es um die Ecke in die immer enger werdenden Felsen. Mein Fuß sucht sorgsam den nächsten Tritt und meine Hand hält sich an dem Felsen fest. Ein kleines Licht scheint von oben durch einen engen Spalt. Ob ich da durchkomme? Es erscheint mir so unmöglich – da passe ich doch nicht durch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rucksack wird schon längst mit der Hand von einem Platz zum nächsten gestellt. Eine Art Trittleiter und Trittsteine. Im Dunklen ist es so viel geheimnisvoller. Ich taste mich vorwärts und mit einer kleinen Drehung komme ich tatsächlich durch den Spalt. Es sieht unmöglich aus, aber ist dann doch relativ einfach. Die Füße finden Halt, Knie auf einen Stein und dann krabbel ich aus dem Loch heraus.

 

 

 

 

 

Eine spannende Erfahrung: ich denke, das geht nie und ist dann doch irgendwie ganz einfach.

Könnte das auch eine Metapher für unsere momentane Weltsitutation sein: Wie kann sie sich zum Guten wenden? Im Moment erscheint von außen so vieles aussichtslos und verloren, fast so, als ob wir stecken bleiben würden. Und der kleine offene Spalt, der viel zu klein erscheint soll die Lösung sein? Was könnte dieser kleine Spalt sein? Was könnte es sein, durch das wir hindurchkrabbeln müssen, um zum Licht zu der Natürlichkeit zurückzufinden?

Vielleicht unser Gepäck so minimieren, das wir es mit der Hand von einem Platz zum nächsten tragen können. Vielleicht den Einflüsterungen unserer Befürchtungen nicht vertrauen, sondern ausprobieren. Vielleicht sich trauen in die Tiefe der Dunkelheit einzutreten und die Füße ihren Weg finden lassen, auch wenn man nix sieht. Und,- vielleicht darauf vertrauen, wenn es aussichtslos erscheint, das es nicht aussichtslos sein muß.


Gesellschaftlich heißt es für mich in die Dunkelheit der Lügen, Verwirrungen und Verdrehungen einzutreten und sich diesen Lügen zu stellen. Nicht wegschauen sondern in das Schwarze hinschauen, genau hinzuschauen. Nur mit wachen aufmerksamen Augen können wir die Lügen und Grausamkeiten enthüllen und sie ans Licht bringen. Vielleicht gibt es längst, längst diese guten Kräfte, die uns dazu bringen wollen, nicht mehr hypnotisiert und manipuliert den Anweisungen zu folgen und damit den eigenen Untergang zu schaffen.

Ist der ganze Wahnsinn da draußen letztlich dazu da, das wir die jahrhundertelange Manipulation erkennen? Wird der der dritte Weltkrieg, die nächste Coronawelle, die Abschaffung von wirklich gelebter Rechtstaatlichkeit so forciert, damit jedes normale Menschlein aufwacht und sagt, das mache ich jetzt nicht mehr mit. Aufwachen aus dieser kognitiven Dissonanz ( es ist nicht, was nicht sein darf) und die eigene zutiefst innewohnende Menschlichkeit erkennen.
Das ist wie eine Geburt hin zum Licht.

Deshalb ist diese kleine Höhle soooooo spannend.

Und wer sind die guten Kräfte im Hintergrund, die am Ende siegen werden? Ich weiß es nicht, aber ich glaube nach wie vor an Trump, der letztlich die multipolare Welt favourisiert und nicht das Imperium USA. Er will die USA für sein Volk wieder großartig machen. Ein Putin macht sein Rußland für sein Volk so gut wie möglich. Von einem Zelensky kann man das nicht behaupten und von unserer Schreckens-EU auch nicht. Sind wir nur die Vasallen des alten Imperiums USA, das die Welt beherrschen wollte mit Biden an der Spitze. Kommt jetzt Licht in diese tiefe, tiefe Dunkelheit, in den Grausamkeiten blühten und der Mensch nur noch als nützliches Ding betrachtet wurde, dem man nach Gutdünken hier oder dorthin stellte und für seine Zwecke benützte?

 

Wird uns bewußt, das wir in Kriege und Not von einigen Wenigen getrieben werden, die meinen ihr Glück mit noch mehr Geld und ihre Unsterblichkeit mit wahnwitzigen Drogen zu erreichen? Wird uns bewußt (oder nur mir), daß die Angst vor Tod und Leiden die Triebfeder für zutiefst unmenschliches Handeln ist?

Ein spannender Kraxel- und Höhlentag.