Der Kreis schließt sich beim Deseda-See

oder bin ich jetzt ein großes Q gefahren?

 

12.7.

Nun schließt sich der Kreis mit Donnergebrüll und zuckenden Blitzen am frühen Morgen hier am Deseda-See. Es prasselt aufs Womodach und das Himmelsschwarz verzieht sich langsam gen Südosten, nur um wiederzukehren und erneut zu grimmlawinern. Angenehme Kühle kommt zu den Fenstern herein.

War das heiß gestern unterwegs in der ungarischen Pußta, oder Tiefebene von einem Getreidefeld zum nächsten. Die Hitze hat sich zwischen den Halmen festgekrallt und die Luft steht „fast“. Nur beim Fahren gibt es den heißen Fön. Und so rolle ich auf der großen 55ziger dahin. Ein kleiner Fischteich mit Picknickplatz lädt zur Rast ein. Wenn es am See zu voll ist, gibt es eine Alternative, frage ich mich? Aber erstmal gucken. Hinter Kaposvar ist der See und, – kein Fischerlein am Ufer. Wahrscheinlich ist es doch tagsüber zu heiß. Vorne am Strand tummeln sich noch ein paar Menschleins.

 

 

 

 

 

Es ist früher Abend und als erstes gibts ein Schwimmerli im warmen See. Tut das gut! Auf dem Stühlchen im Schatten trocknen und den leichten Wind genießen. Es hat immerhin noch 34 Grad. Sommer pur! Ein paar Enten quieken und ein paar Vögel halten ihren obligatorischen Abendratsch.

Ein Fischlein jagt nach Fliegen und springt,- platsch! Nach dem Sonnenuntergang, der im Wolkenschleier unbemerkt hinter dem Hügel vonstatten geht, verzieh ich mich zwecks Mücken nach innen. Dort habe ich längst den Stecker eingeschaltet und so Ruhe vor den kleinen Biestern. Oder werden sie nur weniger???

 

 

 

 

 

Ich schlafe gut bis zum Gewitter am frühen Morgen, dem ich mit Kaffee in der Hand lausche. Meine Route für heute wird ausgedacht, ein letzter Unterwegsübernachtungsplatz angedacht, so lange, bis die Sonne wieder scheint. Geht doch, – man muß nur Geduld haben. Seelchen bereitet sich auf Bayerbach, den Campingplatz mit hoffentlich nicht zu vielen Menschleins vor.

Ich bin schon ganz schön ausgewildert und muß meine domestizierten Angewohnheiten wieder hervorkramen.

Wo seid ihr denn? Ganz, ganz weit unten im Womobauch, nuschelt es. Na gut, heute und morgen noch, aber dann werdet ihr wieder ans Tageslicht gezerrt, damit ich mich anständig benehme und mir keine Klagen kommen! Wenn’s sein muß, grummelt es zurück. Ja, es muß sein, antworte ich ernst mit grinsendem Gesicht.