Das „Spa“ bei Guelmin

oder mit Petra im heissen Wasser sitzen

7.1.

Sonnenaufgang in dieser lehmsteinigen Wüste. Ich habe keine Zeit zu schreiben, will doch pünktlich an der Oase Tighmert sein, wo Petra schon wartet. Pünktlich bin ich nicht, denn ich verfahre mich gründlich. Eng geht es durch die Oase über kleine rote Wege, vorbei an noch kleineren roten Lehmhäusern, hohe Palmen über mir, grüne Palmblätter steicheln Pistenkrabbler und ich hoffe, dass der Weg breit genug bleibt. Dann stehe ich wieder am Ausgangspunkt bei dem Wasserturm und fünf Minunten später am Camp. Ja, so geht das, wenn man, bzw. ich meine und nicht das Navi befrage.

Petra wartet geduldig. Edith und ihre Truppe ist auch schon da und Erika und Werner machen sich auf einen dreistunden Wanderung. Petra und ich rumpeln durch die Oase. Vielleicht gibt es doch eine Querverbindung zu meiner Piste. Der erste Weg ist nix und der zweite landet an einem sehr schmalen Steg über den Wasserlauf. Ich muß genau, ganz genau fahren, damit die Räder auf dem Steg bleiben. Wieder mal eine Trau-mich-Stelle. Lange schau ich hin und her, wie positionier ich Pistenkrabbler, das auch seine Hinterräder richtig rollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Jipppiejeiii und es klappt. Mit viel Geduld komme ich gut rüber. Petra will es filmen, sieht mich aber schon abstürzen und verreißt ihr Handy. Sie hat aber so viel Vertrauen, dass sie ihre beiden Hunde im Auto läßt.
Dann noch eng vorbei an roten Lehmhauswänden und ich bin an meiner Rumpelpiste. Die kenne ich ja jetzt schon gut genug. Wieder kommen wir an der Kamelherde vorbei, Petra hat sie ja noch nicht gesehen.

 

 

 

 

Nur ein Marokkaner liegt im Quellwasser. Er verzieht sich bald und so sitzen wir zusammen im „Schlammloch“ und lassen heisses Wasser auf unsere Rücken pritscheln. Es ist nur ganz leicht schwefelig und so trau ich mich ein bisserl Wäsche zu machen, die dann in der heissen Wüstensonne trocknet, während Petra ihr Polarsteps bedient. Wir schaffen es nicht ihre Bilder auf meinen PC zu laden. Sie nimmt andere Programme, die ich nicht kenne und ich nehme welche, die sie nicht kennt. Mit Kaffee, Wasser, Keksen und Müsli versüßen wir uns den Mittag, sitzen auf unseren Stühlchen und genießen Sonne pur.

 

 

 

 

Nachmittags tauchen andere Quellenbesucher auf und wir rumpeln zurück, ohne Umwege auf einfacher Straße. Und so gibt es noch einen kleinen Ratsch mit Erika und Werner. Das Camp ist total voll, eng an eng steht man hier. Da fahre ich lieber zurück zu meinem Wüstenplatz. Die Horde Womos ist weg und ich schlafe wunderbar, nur mit Wüste und Kamelen.