Corona und die Querdenker

Ostermontag – was bringt der Osterhase?

Corona und die  Alu-Bommel für uns Querdenker

12.-13.4.

Ich habe Tränen in den Augen beim Anschauen des Videos über die Demonstrationen – Nicht-mit-uns in Berlin und Frankfurt. Und mir läuft die Gänsehaut bei den Rufen – Wir sind das Volk – Wir sind das Volk! Und ich bin stolz auf diejenigen, die den Mut haben aufzustehen und trotz Repressalien ihre Meinung kundzutun. Die Atmosphäre ist angespannt, sehr angespannt- die Polizei lautstark gegenwärtig. Eine Frau wird abgeführt. In einem Interview mit einem Alt-68iger höre ich – „es hat sich angefühlt wie damals die Demonstrationen, bei den Rudi Dutschke erschossen wurde.“ Es hat sich so angefühlt, keine Schusswaffe, Prügelstab oder Wasserwerfer wurden eingesetzt. Die Stimmung trotzdem angespannt.

Meine kleine Kullerträne sagt mir: Es gibt Hoffnung und es gibt viele, die anders denken und die werden immer mehr. Nicht nur in Deutschland, auch in Brüssel gibt es erste Demonstrationen, in anderen Ländern vielleicht auch. Und sie sagt auch: Wir werden es schaffen, wir werden unsere Freiheit bewahren und nicht aus Angst und Panik aufgeben. Der Anfang ist getan.  Dr.Bodo Schiffmann hat eine tolle Idee:
Demonstrieren ist ja verboten, Versammeln verboten, Kontakt verboten. Wie können wir uns trotzdem gegenseitig zeigen, das wir Querdenker sind. Die Alubommel an der Jacke, an dem Hut, umgehängt – sichtbar!

 

Man nehme Alufolie, falte sie ein paarmal und drehe sie an den Enden zu kleinen Schleifen. Ein Stück Schnur, Band oder was auch immer in die Mitte legen und dann so zerknüllen, das ein Aluball entsteht, der an einer Schnur hängt. Nun an sich selbst befestigen und immer mit herumtragen, beim Einkaufen, beim Sparzieren-gehen usw.
So können wir miteinander ins Gespräch kommen. Im Video „Corona 23″zeigt er nochmal genau, wie man es macht.

Mir gibt es Hoffnung, dass nun an der Basis etwas passiert, dass die Regierung irgendwann mal diese Meinungen nicht mehr ausblenden kann. Wir stehen alle auf für die Wahrung unserer Grundrechte. Wir stehen auf für unsere Demokratie und wir stehen auf für das Wohl aller Menschen! Ich hatte schon mal die Idee: jeder nehme sich ein Zweimeterband und es bildet sich eine Menschenkette, die durch das 2m Band in exaktem Abstand zueinander steht. Ob das realisierbar ist, weiß ich nicht. Wie wäre es wohl, wenn in allen Straßen plötzlich Bürger, Seite an Seite stehen, verbunden mit dem Abstandsband und sie werden immer mehr. Einer nach dem Anderen gesellt sich dazu. Wenn wir viele sind, kann es nicht mehr ignoriert werden. Auch unser Aluball könnte spontan, wenn er eine 2m Länge hat, zu dem benützt werden.

 

 

 

 

Mein anderes kleines Osterleben geht weiter und ich finde einen Abseitsplatz mit weiten Blick aufs Meer. Ich verbringe den ganzen Sonntag da. Ein bißchen umeinander wandern, viel telefonieren und einfach in die Weite schauen. Eine kleine Grußkarte wird verschickt, dann genieße ich Sonne und Wärme. Abends erzählt mir meine Schweizer Claudia von dem Stacheldrahtzaun. Es gibt wieder Stacheldrahtzaun an der Grenze Kreuzlingen, Deutschand-Schweiz. Grenzgänger, die zusammen gehören werden getrennt und müssen Strafe zahlen, wenn sie sich Herzen und kleine Geschenke zuwerfen. In der Schweiz kostet es 100 Franken. Das offizielle Schweizer Fernsehen berichtet davon. Ich bin erschüttert, auch davon, dass in Sachsen Menschen, die die Quarantäne nicht richtig ausführen, in die Psychatrie kommen. Ein entsprechendes Ländergesetz wurde erlassen. Von einer 91jährigen Frau höre ich, dass sie sagt – so hat es damals auch angefangen.

 

 

 

 

Ich höre aber auch von den vielen kleinen Schlupfwinkeln, die sich die Menschen in diesem Reglement schaffen. Da wird so manches kreativ ausgelegt. Und auch das die Rückfahrt mancher über Spanien und Frankreich problemlos verlief und selbst bei der Einreise nur wenig gefragt wurde. Das macht mich zuversichtlich. Trotzdem frage ich mich, übertreibe ich? Eine Frage, die ich mir immer stelle. Sehe ich eine Gefahr, die jetzt noch gar nicht da ist? Müßte ich innerlich viel mehr Ruhe bewahren? Das taucht in manchen Gesprächs- und Telefonfetzen auf. Müßte ich noch mehr abwarten und feinfühliger sein, der anderen Seite mehr Raum geben, Raum geben so lange, bis wir es wirklich wissen? Wann wissen wir es denn wirklich?

Vielleicht finden wir eine Antwort, wenn auf breiter Basis und alle Medien zusammen eine ernsthafte Diskussion führen, bereit sind darauf zu schauen auf welcher wissenschaftlicher Grundlage entschieden wurde, hinzuschauen was wurde widerlegt, was hat sich bestätigt. Dann würde aufgrund eines demokratischen Verständnisses eine Entscheidung getroffen zum Wohle aller. Darum sollte es uns doch in aller erster Linie gehen. Auch ich würde mein Freiheitsbedürfnis, mein Bedürfnis nach freien Umeinandergurken, nach Reisen hinten anstellen, wenn es eindeutig eine todbringende Seuche ist und wir nur durch Shutdown den massenhaften Tod von Alt, Jung und Jedermann verhindern könnten.

Auch Herr Dr. Wodarg hat sich wieder zu Wort gemeldet und bestätigt im wesentlichen: wir brauchen keine Angst vor dem Virus zu haben. Er ist nicht das große böse Gespenst und viele andere Wissenschaftler bestätigen dies und auch Herr. Dr. Streeck, der in Heinsheim die vor Ort Analyse macht.
Ich weiß nicht, wann unsere Politiker andere Meinungen wieder berücksichtigen und in ihre Entscheidungen mit einbeziehen. Deshalb bin ich so froh über die lautstarke Meinung.

Wann kommst du denn wieder, werde ich auch gefragt. Ich weiß es nicht. Solange in Bayern so harte Gesetze gelten, wird es für mich schwieriger, als wie hier in Portugal. Ich hoffe, dass ich im Mai irgendwann mal die Rückfahrt antrete, aber ich schaue sehr auf die Bedingungen, die es dann gibt. Derweil richte ich mich ein, so gut ich kann und hoffe eigentlich, daß ich bald wieder ein bißchen mehr herumfahren kann. Da bin ich guten Mutes und irgendwann wird es auch bei uns in Deutschland auch wieder möglich sein.

Kommentare (6)

    • Avatar-Foto

      Danke Sabine, schaut man sich die Kurve bei Euromomo an, so fällt auf das die Ausschläge nach oben in etwa (England, Belgien, Spanien, Talien leicht höhere Werte als bei der Grippe) dem entsprechen was bei einer Grippewelle 16/ 17 und 17/18 passiert ist. Auch da sind mehr Menschen als „normal“ gestorben und das passiert in jeder Virus-Grippe oder sonstigen Virusinfektionswelle. Damals hat bloß keiner aufgeschrien unbd deswegen wurde auch kein Shutdown verordnet, weil wir uns an die jährlichen Grippewellen gewöhnt haben.
      Liebe Grüße von Safar

  1. Ully

    Hallo Safar,
    nun melde ich mich doch mal hier zu Wort.
    Das Papier der interdisziplinären Gruppe mit Gerd Glaeske, von dem Sabine schreibt, finde ich auch sehr interessant.

    Als Gegenpol zu all deinen Ausführungen, die ich – wie du weißt – in keinster Weise teile, möchte ich berichten, dass ich heute erlebt habe, dass Polizisten sehr freundlich und verständnisvoll mit mit mir umgegangen sind, obwohl ich mich heute nicht ganz an eine der vielen Regeln/Verbote gehalten habe. Ich wurde aufgeklärt und gebeten mein Tun einzustellen. Das war’s.
    Und da die Politik auch ganz ohne Massenproteste und „auf die Barrikaden gehen“ sehr konkret über Ausstiegsszenarien nachdenkt (schon allein wegen der Wirtschaft) können wir vielleicht hinterher irgendwann feststellen: „es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird“).
    Bleib du gesund und genieße die Natur in deinem geliebten Portugal
    Lieben Gruß
    Ully

    • Avatar-Foto

      Liebe Ully, ich hoffe du hast Recht und es wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht. Und wie Polizei mit einem umgeht ist ja auch immer ein bißerl von dem Pólizisten abhängig, wenn man sich selbst respektvoll verhält. In diesem Sinne es gibt auch die Guten, wie es einmal ein Komnissar in einenm der Tatorte sagte – wir sind doch die Guten!
      Bis später liebe Grüße von Safar

  2. Sabine

    Liebe Safar,
    es freut mich, dass du mit aufgenommen hast in deinen Bericht, dass es unproblematisch ist nach D zu kommen. Im Gegensatz zu Portugal haben wir hier (bis auf Bayern) übrigens auch keine Ausgangssperre wie in Portugal, Spanien und Frankreich und ich habe die Ostertage mit sonnigen Spaziergängen am Rhein verbracht. Ich kann bis jetzt nichts Schlimmes daran finden den Radius etwas einzuschränken und brauche dazu auch keine Regeln, dass das sinnvoll ist sagt mir mein Menschenverstand.

    Das mit den Quarantänerverweigerern solltest du nochmal prüfen, das stimmt so nicht. Aber klingt natürlich super reisserisch, dass Menschen in der Psychiatrie weggesperrt werden sollen. Ich bin übrigens seinerzeit nach der Rückkehr nach Deutschland freiwillig in Quarantäne gegangen und habe wenig Verständnis für Menschen, die das verweigern.

    Das Papier der Leopoldina kennst du sicher und spannend fand ich auch das Papier der interdisziplinären Gruppe mit Gerd Glaeske, darin sind sehr gute Ansätze wie der weitere Weg aussehen kann.

    Lass dich nicht verrückt machen;) Und vor allem bleib gesund!

    Liebe Grüße
    Sabine

    • Avatar-Foto

      Liebe Sabine

      in Portugal gibt es eine Ausgehbeschränkung vergleichbar mit Deutschland ohne Bayern. Rausgehen zum Einkaufen, Sparzieren gehen und nicht unnötig herumfahren, aber kein Ausgehverbot so wie in Spanien, Italien und Frankreich. Nur über Ostern durfte ma seinen Landkreis nicht verlassen, also vom Alentejo an die Algarve fahren zum Beispiel.
      In meinem Blog geht es mir nicht um reisserische Aufmachung, oder Hetze oder irgendwas. Es geht mir schlicht und ergreifend darum, hinzuschauen, wo wir allzu schnell bereit sind unsere Grund- und Bürgerrechte aufzugeben. Was lese ich so interessant im Thesenpapier von Gerd Glaeske:
      Die derzeitig angewandte allgemeine Präventionsstrategie (partieller shutdown) kann anfangs in einer unübersichtlichen Situation das richtige Mittel gewesen sein, birgt aber die Gefahr, die soziale Ungleichheit und andere Konflikte zu verstärken. Es besteht weiterhin das Risiko eines Konfliktes mit den normativen und juristischen Grundlagen der Gesellschaft. Demokratische Grundsätze und Bürgerrechte dürfen nicht gegen Gesundheit ausgespielt werden. Die Einbeziehung von Experten aus Wissenschaft und Praxis muss in einer Breite erfolgen, die einer solchen Entwicklung entgegenwirkt.“ (Hervorhebung von mir!)
      Ich finde dies Thesenpapier hochspannend und wenn es zur Grundlage unserer Regierungsentscheidung werden würde, wunderbar.
      Vieles von dem, was ich in vorherigen Blogbeiträgen geschrieben habe, finde ich hier wunderbar formuliert (viel besser als ich) wieder. Danke für diesen Hinweis.

      Wünsche dir weiter schöne Ausflüge an den Rhein und bleib gesund
      Safar

      Nachtrag: konnte erst jetzt nochmal wegen Psychatrie recherchieren. Ja, du hast Recht in Sachsen wurde die Maßnahme zurückgenommen. Die Erinnerung an DDRZeiten war zu groß. Und der Schweitzer Arzt in der Psychatrie – kann ich nicht beurteilen was wahr ist. Deshalb würde ich es heute nicht mehr schreiben.
      Danke für aufmerksames Lesen.

Comments are closed.