oder einfach mal wieder abbiegen zu dem hochaufragenden Felsen
25.1.
So wie gestern abend der Mond kugelrund neben meiner Felsenburg erscheint ist es heute morgen die Sonne, die auftaucht um ihre Tagesreise über den Horizont anzutreten. Strahlend goldgelb erscheint sie und wärmt die Morgenkühle. Im Hintergrund die Shilouette des höheren Atlas und davor die sanften braunen Hügel und zackige Spitzen der Vorberge. Und mal wieder darf ich da mitten drin stehen auf weiter Flur auf einem kleinen steinigen Feld, umgeben von Stille und dem hohen Firmament mit seinen leuchtenden Sternen, die von anderen Welten erzählen.
Auch heute bin ich nicht weit gekommen. Von meinem Platz die Piste zurück, die sich ja auch herrlich durch die Berge schlängelt. Ein Weg hinunter zum Quarzazate Stausee lockt. Ich biege ab, aber vier Kilometer vorher ist Schluß. Militärisches Gelände. Ein Foto und die Versuchung weit vorher auf eine Piste abzubiegen.
Da oben soll man einen guten Blick haben. Brummeli rumpelt ein bißchen durch tiefere Querrinnen eines Oueds. Bei der nächsten möglichen Wendestelle drehe ich um. Es braucht noch ein bißchen Geholpere, Brummeli steht und ich gehe zu Fuß weiter.
Gut so, es ist wirklich eine Allradpiste. Oben ein schöner Blick auf die Reste des Sees. Ein paar Worte mit einem Menschlein, das gerade telefoniert und auch ich soll ein paar Worte sagen. So viele kommen wohl nicht hier des Weges. Mein übliches „sava et sava bien“ (schreibt sich das so), also wie geht es und hoffentlich gut. Ich marschiere wieder runter.
Weiter gehts auf der N 9 Richtung Agzd. Die Dades-und Todraschlucht überlasse ich mal den anderen Womos, die sich dort tummeln können. Ich hatte zwar mal den Weg dazwischen angedacht. Ist mir jetzt aber zu kalt so hoch über zweitausend Meter. Ich bin ja sonnenverwöhnt.
Und da lockt dieser Berg zu dem eine Piste hinführt. Nur mal gucken und aus dem nur mal gucken wird bleiben und schauen ob ich die alten Steinmalereien finde. Brummeli steht gut und ich mach mich zu Fuß auf. Ich hätte die Piste auch weiter fahren können, aber durch diese Landschaft laufen ist fast noch ein bißchen schöner. Weit in ein Tal hinunter und wieder hinauf um einen Berg herum.
Da sollen sie sein kräht googel maps laut und vernehmlich. Ich stromere in den schwarzen Bergen umeinander. Gucke hier und dort, kraxel hoch und runter. Nirgendwo ein Zeichen der Malereien. Vielleicht sind die Steine nicht mehr da.
Zurück zum Brummeli, noch ein Stück den anderen Weg bis zum Blick ins andere Tal, um dann mit Stühlchen in der Sonne Knochen und Seelchen baumeln lassen. Ich komme voll auf meine Kosten hier in der Weite der nixigen Steinchen und Berge. Hab ich das gut entschieden nochmal gen Osten zu fahren anstatt ans wuselige Meer.