Auf nach Vale de Agua

oder Rumbummeln und meine Schwester treffen…

3.-5.11.

Eine Friseurin, die mir wieder einen herrlich frechen kurzen Kopf schert, Faulenzen am Strand von Praia Grande und ein leckeres Frühstück im Luxushotel von Faro. Das ist die Kurzform dieser Tage. Dazu ein Tag strahlend blauer Himmel mit der heißen Sonne und dann wieder graue Wolken.

Die grauen Wolken versuche ich mit Klebefolie abzudecken, mein Womo soll doch schöner werden, aber es gelingt nicht und zurück bleibt ein kleines kreatives Chaos in meinem Wohnzimmer.

 

Kurz vor Lagos in einem Golf-Resort treffe ich Chrissy, die Friseurin, die dort einen kleinen Laden hat. Sie nimmt sich viel Zeit und erzählt von ihrem Uraltbus, mit dem sie vor Jahren hier an der Algarve gelandet ist. Ihr Friseurgeschäft läuft gut und sie kann viel arbeiten, manchmal fast zuviel, denn ihr kleiner Sohn will auch versorgt sein. Ein kleines Stück Land im Hippidorf gehört ihr. Ich denke an diese bunten verrückten Hippiemarkt in Barao de Sao de Joao letztes Jahr oder war es dieses Jahr im Frühjahr.

Danach rolle ich die Algarve zurück zu Praia Grande. Einen näheren Übernachtungsplatz bei Faro gibt es zwar, aber ich habe gehört, dass im Moment die portugiesische Guardia Civil strenger ist und auch schnell mal Strafen verteilt. Das will ich nicht riskieren und so bleibe auf meinem Praia Grande.

 

 

 

 

Es ist so schön blauer Himmel und warm, dass ich über die Dünen laufe, um es mir dann in einer geschützten Nische zwischen den roten Felsen bequem zu machen, den anrollenden Wellen zu lauschen, ein bißchen vor mich hin zu träumen, ein paar schlaue Gedanken denken, lachend mit Portugiesen ratschen, die mit Winterjacken und Stiefeln vorbeikommen, während ich mit kurzer Hose und Tshirt dasitze.

Mit meiner Schwester bin ich um 9 Uhr zum Frühstück in ihrem Hotelchen verabredet, 9 Uhr portugiesische Zeit, d.h. 10 Uhr unsere. Oben auf der Dachterrasse ist der schöne Frühstücksraum mit Blick auf den Hafen, Faro und seine Lagune.

 

 

 

 

Und so wie es mit uns ist, tauchen wir gleich ein in unser Geschwisterleben. In Vale de Agua habe ich wieder mein Plätzchen an der Pinie und im Casa Alegre, ihrem Haus, knistert ein warmes Feuerchen. Es sind doch paar Grad weniger hier im Alentejo.

Michael läßt mich teilhaben an seiner Meditation mit Craig Hamilton und ein spannender Abend über sein neues Projekt folgt. Es ist so schön zu sehen, wie er die Inspirationen, die er bekommt umsetzt, um seinerseits wieder Inspirationen zur Weiterentwicklung auf diesem Bewußtseinsweg zu geben.

 

Vielleicht funktioniert ja so unsere Welt der Begegnungen und Beziehungen, das wir einfach unser Erleben und unsere Begeisterung teilen.

Jeder nimmt sich von dem das, was er gerade jetzt braucht auf seinem Weg, frei von Urteilen und Bewertungen, um mit der aufmerksamen Achtsamkeit den nächsten Schritt zu tun, den nächsten Anderen zu sehen und sich mit offenen Herzen einzulassen auf das Morgen, das immer jetzt passiert.

 

 

 

 

 

Oh ich könnte ewig weiter philosphieren. Es macht Spaß schöne Worte zu finden, die das einfache Leben in einen mystischen Zauber wickelt, während die Sonne über den Alentejohügeln aufgeht.
Das ist Leben in Vale de Agua!