Auf einem Kraxelsteig im Girraween Nationalpark

oder von den Queen Mary Falls durch die „Darling Downs“ zu den Felsen im Girraween Nationalpark

 

21.November

Und zu diesem interessanten Naturpark mache ich mich auf, Girraween – mit seinen eindrucksvollen Felsformation und großen Steinbrocken, die überall verteilt sind.
Vorher gibt es noch einen schönen Rundweg zu den Queen Mary Falls. Der Wald ist etwas lichter und über viele Stufen gehts hinab und einen langen Weg wieder hinauf. Beeindruckend, wie doch so ein relativ kleiner Bach zu so einem schönen Wasserfall wird. Ohne irgendeine Vorwahrnung, bricht das Gelände ab und das Wasser fällt diese rötich-violett schimmernde Felswand hinunter. Gesternn hatte ich von dem Flugzeugabsturz erzählt. Einer der Insassen, der versuchte Rettung zu holen, fiel so einen Wasserfall hinunter. Ich bleibe sowieso immer brav auf den Trails. Aber mir wird bewußt, in was für einer Wildnis ich mich bewege.

 

Und dann schnurre ich weiter auf die Westseite der Greenmountains und siehe da, es wird warm (morgens ist es noch immer sehr frisch!), der Himmel blau, die Bäume weniger und die Landschaft weit. Felder, Wiesen, vereinzelte Rinderfarmen und ein paar Bäumchen, viel australischer Eukalyptus.

Ich rolle auf dem New England Highway gen Stanthope, einem kleinen Städtchen. Die Australier nennen diese Gegend auch „Darling Downs“, der mildere, bzw. goldene Westen, der sehr an England erinnert. Die Häuser sind so Cottageartig – also Holz, oft auf Ständern und es schaut insgesamt zahm aus.

 

 

 

 

In Stanthope wird ein bißerl eingekauft und in einem dieser Opshops, den ich nicht übersehe, gibts für knapp 3 Euro eine Daunendecke undzwar genau die Größe, die mein Bettzeug hat. Jetzt brauche ich mich nicht mehr in so viele Fleecedecken einwickeln. Und sie ist herrlich. Mein Womobettchen ist damit noch gemütlicher geworden, ein richtiges Kuschelnest.

 

Es sind nur 50km zu dem Naturpark. Hier in Queensland muß man immer vorher reservieren und das kann ich ja mittlerweile online. Am späten Mittag bin ich da. Känguruh döst in der Sonne und ich habe eine kleine Nische für mich. Internet hat es hier oben keines mehr. Zeit genug, um noch eine kleine Wanderung zu machen.

Castle Rock ist mein Ziel, 5 km hin und zurück. Das ist doch nicht so weit! Wieder gehts viele Steinstufen hinauf durch sehr lichten Wald, in dem die Felsbrocken schön verteilt sind und die umwandert werden. Ja und dann, 500m vor dem Ziel wird der Weg zu einem Kraxelsteig. Steil hinauf über die großen Felsen, durch sie hindurch, nach dem Motto Sesam öffne dich .Mit Händen und Füßen turne ich hinauf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Felsen sind rauh und griffig. Ich finde noch einen Holzstecken, der mir später beim runtergehen gute Dienste erweist.

 

Und von oben habe ich natürlich eine herrlich Aussicht auf diese Ranges, diese steilen, dicht bewachsenen, undurchdringlichen Berghänge mit seinen Felsformationen. Eine schaut aus wie eine Schildkröte.

Ganz langsam und vorsichtig geht es wieder hinunter. Auf dem einfacheren Teil begegnet mir noch ein Aussie Päarchen, die auch „mal schnell“ diesen Weg gehen möchten. Sie hat nur Slippers an, er Turnschuhe. Ich erzähle ihnen, was sie erwartet. Und sie ist sehr froh, nicht mehr weitergehen zu müssen.


Zurück schaue ich noch ein bißerl den Känguruhs zu, bevor ich sehr früh schlafen gehe, müde wie ich bin.