Auf der Klosterroute im Nordosten

oder Klöster, Einsiedellei und eine Salzmine

 

21.-22.6.

Huuuhuuu … Grimlawina, dunkle nasse Wolken und Donnergegrummel und das schon am Morgen. Oh jeeeh – ich bin schon weit im Norden, wo mich das doofe Kontinentalwetter erwischt. Gewitter, Regen, schwülwarm und…. und irgendwas. Tjaa, so ist das wenn man wieder irgendwie Richtung diesem komischen Deutschland fährt. Ich wache neben dem schönen großen Eichenbaum auf und heute morgen an dem kleinen Plätscherfluß nahe Suceava. In der Ferne Donnergemurmel, noch ein paar Regentropfen und ein kleiner Wind der zu meinen offenen Fenstern herein huscht.

 

 

 

 

 

Noch bin ich in Rumänien am nordöstlichen Zipfel, da wo die Klöster blühen. Was wäre Rumänien ohne seine Holzkirchen und seine vielen Klöster. Und so begebe ich mich auf die Klosterroute bei Agapia. Sie sind sich alle ähnlich. Prachtvolle Bauten aus Holz oder Stein, die markante runde Form mit seinem geschwungenen Dach und Kuppeln, manchmal gold glänzend, dann wieder einfacher. Zu den gemalten moldawischen Klöstern komme ich erst noch.

 

 

 

 

 

Die Türen stehen offen und ein rotgestreifter Teppich führt zum Allerheiligsten mit seinem riesigen Kronleuchter. Die Kuppeln sind bis hoch hinauf bemalt und goldene Ikonen der Heiligen zieren die Wände. Sie werden ehrfürchtig berührt und geküsst, kleine Kerzen angezündet. Innehalten, einen Wunsch, eine Bitte formulieren, der dann in die Gebete der Mönche mit eingeschlossen wird.

 

 

 

 

 

Die Kirchen werden für den Sonntag geputzt. Alles soll glänzen für die Feier und auch der rote Teppich leuchten. Ich halte mich etwas abseits, will die Menschen in ihrem Gebet nicht stören. Eine Piste führt hoch und runter quer durch den Wald, die Einsiedellei von Silha auf einem steinigen Pfad umrundet. Viele Gläubige zünden Kerzen in dem Halbdunkel des Felsens an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einst nur ein einsamer Mönch, der hier seinen Gebeten folgte. Sein leiser Singsang verband sich mit den Felsen, den Bäumen, den Vögeln und den Regentropfen, die auch schon damals aufs alte Dach tropften. Leben als Einsiedler folgte den Notwendigkeiten des Überlebens und den Segnungen der „Anderswelt“, die in der Stille sichtbar wird.

Heute kommen viele in der Hoffnung das sich das Gute, das kleine oder das große Gute durchsetzt.

 

 

 

 

 

Nachdem der Wettergott mich aus den Bergen vertreibt (meine angedachte Wanderung zu einem Abseitskloster fällt ins Wasser) rolle ich weiter Richtung moldawischer Klöster. Auf meiner Route liegt die Salzmine Cacica.

 

 

 

 

 

 

 

 

Viele Stufen hinunter zu den Salzsteinen und ein langer Pfad auf denen einst die Loren geschoben wurden. Heute wird nicht mehr gearbeitet, sondern Fußball gespielt oder im „Ballsaal“ Feste gefeiert. Im See schimmern kleine Münzen, Glücksbringer für die, die sie hineinwerfen. Ein kleines Museum erzählt vom Finden und Arbeiten. Den Ruheraum übersehe ich. Kinder turnen umeinander und ihr Rufen in den Gängen hallt von überall wieder. Ich kraxel alle Stufen wieder hinauf.

 

 

 

 

 

Hinter Abore geht es über den Fluß Suceava und auf einer guten Piste hierher. Leises Plätschern und Froschgequake.

Was für ein guter Platz. Natur pur um mich herum, was will ich mehr.