oder über Mahia, Gisborne die Ostküste hinauf
bis Tolaga-Bay und Cooks Cove
14.Februar
In der Früh schaut es noch ziemlich passabel aus und so schnurre ich den Berg hinauf Richtung Mahia, diese kleine Halbinsel erforschen. Im Süden sehe ich ein Wetterchen kommen. Also nix mit Laufen, sondern schön brav zurück auf die Asphaltstrasse und auch keine Gravel-Abkürzung zum Pazifik-Highway.
Ich möchte das Eastland, also die Ostküste hinter Gisborne hinauf fahren. Mein erster Halt sind die „Hot Springs“ von Morere. Ich bin kein Badewannenmensch und so wandere ich nur durch diesen Palmwald. Heißes und sehr altes Wasser aus tiefen Gesteinsschichten kommt hier an die Oberfläche und wird in verschiedenen Pools gefaßt – einer mitten im Palmwald. Schon die Maoris wußten um diese heiße Quellen hier. Ich habe Glück, denn der große Regen hat noch nicht angefangen. So komme ich trockenen Fußes, aber vor allem trockener Haut wieder am Brummeli an.
Der Landstrich ist dünn besiedelt und altes Maoriland, hügeliges, braunes Schafland und ab und zu ein bißchen grün. Der Pazifik, der gestern so schön türkis-blau war, schimmert heute eher grau mit vielen weißen Schaumkrönchen. Gut, daß ich ein Landbrummeli habe und kein Wasserbrumm….
Immer wieder begegnen mir Wegweiser zu den Marae’s, den Versammlungshäusern der Maoris, die heute noch genützt werden und ein Friedhof, direkt am Meer zeigt eindrucksvoll ein Maori-Grabstein in Form eines Tiki.
Tiki sind die Schutzgötter, so viel ich weiß. Mittlerweile ist Sauwetter, scharfer Wind und immer wieder Regen. Und so rolle und schnurre ich weiter.
In Whangara suche ich vergeblich die Stelle, wo Whalerider gedreht wurde. Aber tatsächlich ist hier eine Gruppe von Sperm-Whales gestrandet, die leider nicht mehr gerettet werden konnten. Es regnet zuviel, deshalb steige ich noch nicht mal aus, pfui!
Am Nachmittag regnets weniger und ich stehe am Wanderweg zu Cooks Cove, die Stelle an der er 1769 gelandet ist. Regenjacke, Wanderstöcke und los gehts, erst steil hinauf und dann hinunter. Vorher hat man schon einen wunderbaren Blick auf diese geschützte Bucht. Es ist ganz altes Maori Land und Ausgrabungen haben gezeigt, daß hier mit die ältesten Ansiedlungen von Neuseeland sind.
Ich finde es spannend so auf alten Wegen, die früher natürlich nicht so toll waren, zu wandern. Und wenn ich blinzele, sehe ich diese alten Pa’s , die Hütten der Maoris, sehe sie hinter den Bäumen hervorlugen mit ihrer furchteregenden Bemalung und durch den Wald hallen Rufe und Schreie … Wie muß sich wohl Cook gefühlt haben, als er hier an Land ging und sicherlich 100 Augenpaare aus dem Halbdunkel der Wälder auf ihn gerichtet waren. ….
Ich höre nur das kehlige Rufen der Vögel, ansonsten sehe ich niemanden …. Heute ist hier keiner unterwegs, weil das Wetter zu doof ist. Ich kraxel hinauf zu dieser Halbhöhle oben in den Felsen. Dies war und ist ein total geschützter Platz, von dem man ungesehen die Bucht überblicken kann. Wichtig in den damaligen Zeiten, in denen auch die verschiedenen Maoristämme sich gegenseitig bekriegt haben. Viele haben irgendetwas mitgebracht und in der Mitte auf einem Stein drapiert. Und ich? Ich verliere hier irgendwo meine Uhr und merke es erst wieder oben. Oder mein Unbewußtes läßt sie als kleines Geschenk an die vielen Maori- und Endeavour -Geisterleins zurück. Was spielt schon Zeit für eine Rolle….
Ich wandere jedenfalls nicht mehr zurück! So ist ein Stück von mir an diesem alten Platz. Cook und seine Kumpanen wurden sehr freundlich von den Maoris aufgenommen und vieles blieb lebendig in den alten Geschichten.
Ein bißchen angefeuchtet klettere ich wieder ins Brummeli und fahre 1km weiter. Dort ist ein kleines Holiday Camp, wo ich mich einniste und den Vorteil einer Waschmaschine und eines Trockners zu schätzen weiß.Jetzt habe ich wieder richtig saubere Klamotten! Und das die Landschaft hier gigantisch ist, brauche ich wohl nicht mehr zu sagen.
Ich mache es mir innen gemütlich!
GPS: S 38° 22’53“ E 178° 18’53“
Manfred
Safar
Renate
Safar
Elfie