Angekommen auf der Peleponnes auf dem „Mani-Finger“

oder eine ruhige Fährfahrt und Gedanken zu Antikythera…

 

28.-29.5.

Da stehe ich wieder zwischem hellem Sommergras, Felsengestein und blauen Meeresgeflüster weiter unten. Ab und an auch Meeresgepolter, je nachdem was Wind und Wasser sich zu erzählen haben. Ich stehe so geschützt, das mich die angesagten Böen nicht erwischen. Mal wieder ein Logenplatz auch wenn der Weg ins Wasser eine Kraxeltour ist.

 

 

 

Zurück auf dem Festland auf dem „Mani-Finger“,  Kreta liegt weit draußen und wird wieder mal von einer Regenfront durchgeschüttelt, was ich so höre. Hier kullern nur ein paar Regentropfen die Fensterscheibe herunter. Es ist warm, nicht mehr so heiß und die grauen Wolken werden weiter hinten zu den Bergen geschoben. Kein Ziegenbauer kommt hier herunter.

Ein guter Ankommensplatz auf der Pelepones. Und, interessant, auch hier gibt es Fliegen, die sich aber nicht für mich interessieren, nicht beißen oder in meinem Gesicht rumkrabbeln.

 

 

 

 

Von Gythio rolle ich direkt Richtung Eremitage, meinem Logenplatz an der kleinen Kapelle, die über den Trampelpfad zu erreichen ist. Brummeli kennt den Weg, das enge Dorf Tsiritas und die Piste hinunter. Von oben sehe ich schon, das keiner da ist. Brummeli steht an seinem Platz und wieder haben die Spinnen Hochkonjunktur. Überall wabern ihre feinen Fäden, die sie ziehen. Nur wild gestikulierend kann man den Pfad zum Kircherl wandern, will man nicht diverse Krabbeltiere auf sich selbst wiederfinden. Ich bleibe oben. Zwanzig Kilometer weiter ist mein versteckter Strandplatz. Zu dem will ich hin. Gute Entscheidung, denn die Windböen hätten mich bei der Eremitage mehr erwischt. Vielleicht sind sie aber auch nicht ganz so schlimm. Kreta-Winde sind heftiger, vielleicht.

 

 

 

 

 

 

 

Meine Entscheidung nicht in Antikythera auszusteigen war angesichts des Wetters, das jetzt dort draußen ist, auch gut. Mit Argusaugen betrachte ich diese kleine Insel von der Fähre aus. Seh den kleinen Strand in der Nähe des Hafens, die kleine Straße, die hinauf führt. Felsiges Land. Und wie es in der Mitte ausschaut, wie gut die Piste ist, sehe ich natürlich nicht. Vielleicht gibt es geschützte Ecken.

 

 

 

 

Am kleinen Hafen begrüßt der Wachtmeister die beiden ankommenden Autos , eins mit Kartoffelsäcken und eins mit Tomaten. Man kennt sich. Wahrscheinlich würde ich gefragt wohin und ob ich schon ein Zimmer hätte. Der Wachtmeister weiß um die Unterkünfte. Er ist Touribüro gleichzeitig. Zu antworten in die Pampas zu einem wilden Platz irgendwo wäre ehrlich. Und was könnte ich lügen? Vielleicht würden sie aber auch nicht fragen.

Gedanken, die mir durch den Kopf gehen und schon gehts weiter. Vielleicht traue ich mich beim nächsten Mal.

 

 

 

Bei herrlichstem warmen Sonnenschein tuckern wir weiter über ruhiges Meer. Kythera ist viel größer und diverse PKWs rollen in den Schiffsbauch. Zwei Laster, die nur ihre Container abladen und dann gehts den Peleponnesfinger entlang bis Gythio. Um vier rolle ich dann auf großer guter Straße Richtung meiner Eremitage.

 

 

 

 

Kann es sein, das das Wetter hier sanfter ist? Ja, Stürme auch aber eben nicht so heftig wie auf Kreta. Nun kann ich mir Zeit lassen und meine Rückfahrt ein bißchen planen. Heute will ich nochmal selbst versuchen, ob ich meine Scheibenwaschanlage wieder in Gang kriege. Eine Leitung kann ich noch testen und hier ist ein guter Platz dafür.

 

 

 

Die Sonne trocknet immer mehr das Nass der grauen Wolken und kommt schon schemenhaft zum Vorschein. Ein Spinnchen krabbelt noch das Fenster hinunter und das Meer blubbert vor sich hin.