Am „Reparaturstrand“ von Glyfada

oder mein Kühlschrank, der Brenner und das Thermoelement zwischen Meer und Lagune

 

1.4.

Jipppiii-jeeeijeiii- jippii-jeijeejeii…. ist das gut. Tatsächlich, ich habe es dann doch noch geschafft. Bin ich froh! Nein, ich bin noch nicht in der Türkei, aber kurz davor an einem Platz zwischen Meer und Lagune bei Glyfada. Ein schmales Flecken Erde zwischen Wasser und Wasser. Hinter mir schnattern die Pinguine, nein die Kormorane, nein die auch nicht es sind doch die rosa Flamingos. Sie durchwühlen den seichten Grund nach leckeren Würmern und sonstigem. Vor mir plätschert das Wasser an einen unspektakulären Strand mit viel angeschwemmten schwarzen Gras. Nicht so ganz einladend. Es ist diesig, aber warm. Um mich herum ein kleines Wiesenstück. Und genau das habe ich mir ausgesucht für meine Ostermontagarbeit – den Kühlschrank!!!

 

 

 

 

 

Er hatte ja schon in Spanien aufgehört zu funktionieren. Nach eingehender Recherche überprüfte ich Brenner und machte ihn sauber, so gut es ging. Danach ging fast gar nix mehr. Der Brenner verrostet, die Lamellen schon richtig durchgerostet und der Auffangbehälter für das Kondenswasser hat dicke fette Löcher. Es tropft auf den Brenner, wenn es tropft. Also wird ein Neuer bestellt und der erwartet mich auch in Bayerbach. Aber leider ist nicht nur der Brenner verrostet, sondern auch das Thermoelement, was die Gaszufuhr steuert. Nur ein bißerl zu fest mit Druckluft angestrahlt und schon bricht es ab. Das Neue sollte am Donnerstag da sein, am Freitag warte ich auch noch vergeblich. Aber am Samstag ist es da. In Bayerbach ist das Wetter doof, kein Kühlschrankreperaturwetter. Es regnet immer wieder und ist kalt. (Einen Termin in der Werkstatt hätte ich sowieso nicht mehr bekommen und die wäre teurer als der Kühlschrank selber). Vorsichtshalber besorge ich mir eine kleine Kompressorkühlbox für wenig Geld, die erstaunlich leise und gut ihren Dienst tut. Jetzt habe ich sogar eine Gefrierbox. Wenn der Kühlschrank nicht funktioniert, komme ich mit der hin und die erste Woche hat gezeigt, das es geht.

 

 

 

 

 

Doch wie komme ich hinten an den Kühlschrank. Schon zweimal stand ich vor der Frage und habe mich nicht über das Abschlußbrett getraut. Oh, oh Woelcke – diverse Male habe ich dich schon irgendwo hin schicken können. Von Anfang gab es vier Sachen, die nicht mehr zu ändern waren und einfach nur saudoof sind. Das große Dachfenster haben sie seitlich eingebaut und nicht in Fahrtrichtung. Wenn es regnet bleibt das Wasser auf dem Dach stehen. Und dann der Kühlschrank, den sie oben eingebaut haben, obwohl wegen dem Gas es eigentlich am Boden eine Zwangsbelüftung geben müßte. Nie, nie hätte ich das so gemacht. Ich weiß noch wie entsetzt ich war. Ändern konnte ich es aber nicht mehr. Und dann kleben sie alles und jedes. Auch das hintere Brett, um an den Kühlschrank zu kommen ist verklebt. Ich löse alle Schrauben. Die Verklebung schabe ich mühselig mit dem Messer weg und das Brett wackelt noch nicht mal ein bißchen. Hhhhmmm – was tun? Dann säge ich mir doch einfach eine Türe in das Brett. Gedacht, nochmal gedacht, nochmal gedacht und dann getan.

 

 

 

 

 

Jetzt sehe ich endlich das Innenleben und könnte sogar von hier aus den Kühlschrank ausbauen. Ein bißchen friemeln, um das Thermoelement von der Verschraubung zu lösen. Auch hier haben sie ein Ouerbrettl so hingebaut, so das man mit dem Achterschlüssel kaum dran kommt. Ich könnte sie…!(darf sich jetzt jeder selber denken). Mit Geduld und Spucke krieg ich es aber weg und auch das Neue wieder dran. Es ist viel zu lang. Man könnte es kürzen, aber das tue ich nicht. Ich lege eine Schlaufe und hoffe..! Das kleine Schläuchlein vom Kondenswasser verlängere ich (in der Werkzeugabteilung im Womobauch finde ich ein kleines Stück schwarzen Schlauch, das paßt und führe es nach außen an die Belüftung.(Damit wollte ich mal auf den Kanaren die Zuleitung vom Wischwasser reparieren. War aber zu klein und dann tat es auch Schrumpfschlauch.) Mit einem Stück Gartenschlauch werde ich das Ganze aber nochmal tropfsicherer machen. Der neue Brenner soll mir nicht wieder verrosten. Und selbstverständlich prüfe ich die Gasverbindung auf Dichtigkeit. (Beim Brennerwechsel mußte ich sie lösen!) Leckspray, aber vor allem guter alter Seifenschaum! Akribisch wird geprüft und für gut befunden.

 

 

 

 

 

Und jipppiiii es geht, Kühlschrank schnurrt, ist nicht mehr so laut und viel kälter als die letzte Zeit. Und heute kaufe ich noch beim Hellas Praktiker in Xanthi ein paar Halterungen, ein Abdeckbrettl und ein Stück Schlauch. Adlue auffüllen, Gastanken und die Esim für die Türkei vorbereiten stehen auch noch auf der to-do Liste.

Also noch einen Tag hier in der Nähe, um dann gut gerüstet meinen Flow in der Türkei zu beginnen. Und Rumbasteln am Brummeli tue ich ja sowieso am liebsten irgendwo weit weg, wo ich ganz in Ruhe tüfteln kann.

 

 

 

 

 

Am Abend ruft mich noch überraschenderweise eine liebe alte Studienfreundinn an. Im Sommer werden wir uns nun endlich mal wieder sehen. Zwei Tage mit Inge. Was für eine schöne Überraschung. Dann feiern wir zusammen unseren Siebener vorne dran.