Oben in den Bergen bei uralten Steinen

oder ein Picknickplatz beim „Skumsale Thracian Megalithe Site“

 

30.3.

Aufwachen im Rund der heiligen Steine,- Megalithen formen hier oben am Berg dieses Rund und in Urzeiten war es eine heilige Stätte. Hier kamen sie, die Thraker, und brachten Opfer dar, um auf dem inneren Weg der Erkenntnis weiter zu kommen. Vielleicht brauchten sie nur einfach Hilfe in ihrem day to day life oder Unterstützung, wen sie nun heiraten sollten oder nicht. Oder sie waren krank und suchten Heilung, fanden hilfreiche Kräuter und vielleicht „Schamanen“, die helfen konnten. Für manche war der innere Weg, der Weg zur wirklichen Wahrheit das Wichtigste und sie lauschten still in dem Rund, wanderten von einem Stein zum anderen und horchten auf das Gemurmel.

 

 

 

 

 

Und ich darf hier mitten drin stehen und lausche selber. Was für ein Osterplatz! Offiziell ein Picknickplatz, der über eine kleine Schotterstraße angefahren werden kann. Ich bin ganz heilig gestimmt heute morgen nach alter deutscher Zeit um vier. Die Dämmerung läßt den Mond verblassen und die Konturen dieser alten Felsensteine werden sichtbar. Vögel zwitschern und die Erhabenheit dieses Platzes, die Stille um mich herum ist einfach nur toll. Spät am Abend hörte ich noch in der Ferne die Storche klappern und vielleicht Kojoten, die ihr Geheule in die Dunkelheit hinaustragen.

Es ist einer dieser Morgenden, die mich tief erfüllen und da sein lassen. Welche wirkliche Bedeutung hat mein Leben, welcher Bestimmung folge ich? Ich ahne eine Antwort und die hat so viel mit dem Alleinsein zu tun. Nur da kann ich in die Tiefe hinabsteigen zu dem, was wesentlich ist. Nur dort habe ich den Raum, das Andere zu erforschen und nur dort kann ich die vielen Schleier, der Illusion und Vorstellung durchschauen. Mir fällt ein Traum ein, den ich in meinen Zwanzigern gehabt habe.

„Ich saß auf einem Kohlenförderband, mit dem man früher die Kohle in die Keller der Wohnhäuser gebracht hat. Ich fuhr von einem Keller zum nächsten – viele Keller – bis ich schließlich in einer orientalische anmutenden Stadt aufwachte mit goldenen Türmen und Orangefarbig.“ Damals begann meine Suche.

Und heute 46 Jahre später sehe ich den Pfad, den ich schon gewandert bin, mein Leben, meine Irrungen und Wirrungen und die vielen Begebenheiten, die im Nachhinein wie Wegweiser erscheinen auf dem Weg in das letztlich Unbekannte.

 

 

 

 

 

Was für ein Morgen! Danke ihr lieben Steine, du tolles Rund, das ich hier sein darf und einen Hauch der „Heiligkeit“, eurer Ganzheit spüre. Die Sonne krabbelt gerade über die Steine, das Licht hat die Oberhand gewonnen. Möge es auch in unser ganz normalen Welt so sein!

Ich bin mal wieder angekommen und in meinem Element. Mal gucken, wie Leben sich so weiter entfaltet. Hier ist es jedenfalls schon viertel vor neun nach der Sommerzeit und nun lohnt es sich meine Uhr umzustellen. Die Fahrt war unspektakulär. Irgendwann gerate ich auf Ministräßchen mit Maxi Schlaglöchern. Alle Aufmerksamkeit auf die Straße und ab und an Slalom fahren ist angesagt. Nur einmal rumpel ich rein. Viele weißblühende Sträucher entlang der Straße und später gesellt sich noch gelbblühender Ginster dazu. Jippiii,- ich bin in der Wärme und komme heute hinunter ans Meer.

Und euch allen, die ihr das lest viele bunte schöne Ostereier und möge das Licht und der Frieden wieder in unsere Welt einziehen!