Alte Steine, stinkender Schwefel und der Stausee Pinios

oder ein Zipfelchen Peleponnes zwischen Killini, Kastros und Arkoudi

9.Mai

Ein bißchen alte Steine gucken bei der Burg hoch oben in Kastros und eine alte Fischzuchtfarm an der Lagune Kotihi.

Die kleine Schotterpiste zwischen Meer und Lagune ist schon von Fischern bevölkert. Ihre Angelruten hängen tief und die Hoffnung hoch. Bellend und knurrend kommt mir ein Hund entgegen. Keinen Schritt weiter, hier ist privat, so entziffer ich das Schild neben dem Stoppschild. Ich dreh um, der Hund beäugt mich sehr kritisch. Brummeli steht in einer kleinen Nische und neben mir in der Lagune springt ein großer Fisch und Schwärme von Kleinen ziehen von dannen. In der Ferne beobachtet mich immer noch der Hund. Alte Boote dümpeln vor sich hin und die Häuser haben wohl auch schon bessere Zeiten gesehen.
Ja, hier wäre auch kein besserer Übernachtungsplatz gewesen.

 

 

 

 

 

Ich rolle weiter Richtung Kastros. Eine kleine Ministraße zwängt sich den Berg hinauf zur Burg. Nein danke, die ist mir zu klein, das muß ich zu Fuß erforschen. Ich umrunde den Berg und Brummeli darf sich neben das große Feuerwehrauto stellen. Jetzt können die beiden sich ein bißchen von ihren Abenteuern erzählen, während ich zur Burg hochstapfe. Ob Brummeli wohl giechisch kann?

 

 

 

 

 

Die kleine Fahrstraße ist wirklich schmal. Ein paar schöne Ausblicke auf das dörfliche Leben im Ort, bevor ich mich zwischen alten Steinen, Fundstücken und Weitblick bewege. Wirkliche Geschichte interessiert mich ja nicht ganz so doll, aber ich stromere umeinander, kletter verwitterte Stufen hinauf, schau in die Weite und begucke alte Steine. Sie sind so stumm heute, so still und erzählen mir keine Geschichten aus ihren vergangenen Tagen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So wandere ich zurück auf gemähten Gras. Christopher ein Gärtner begrüßt mich auf deutsch. Das Arreal wird für die kommende Saison vorbereitet.

 

 

 

 

 

Ein nächster Haltepunkt ist Loutra Killinis. Es stinkt, es stinkt nach Schwefel. Ein altes Heilbad neben einer alten römischen Badeanlage. Eine kleine Öffnung im Zaun und hinter den großen Bäumen steht versteckt das alte Badehaus, daneben eine verwitterte Umkleidekabine. Die Wassergräben sehen nicht einladend aus. Der Schlamm soll ja heilsam sein. Das römische Arreal abgezäunt, auch hier wird gemäht. Was man früher für seine Knochen nicht alles getan hat. Stinkender schwarzer Schlamm und dann ein kräftiger schwefeliger Wasserstahl. So war der Schlamm zwar weg, der Geruch von Schwefel blieb sicherlich länger. Meine Schuhe muffeln jedenfalls noch eine ganze Weile, obwohl ich nur über den Boden gegangen bin.

 

 

 

 

 

Ein Blick auf den Golden Beach vom Peleponnes. Die ersten Strandbesucher kommen, denn neue moderne und schicke Hotels liegen in der Nähe. Da gehe ich erst gar nicht runter. Meine Idee ist der Pinios-Stausee. Ob ich hier wohl paddeln kann? Der Platz hinter Staumauer schon fest in Womohand. Zwei Expeditionsholländer haben sich breit gemacht. Der Weg hinunter zum Wasser sowieso mehr oder weniger versperrt, auch nicht mit Bootswagen machbar.

 

 

 

 

 

Gegenüber sehe ich jedoch einen Pfad. Ich finde den Weg dahin und baue mich in einer Ecke auf. Unten ist es zu schief, um gemütlich zu schlafen, aber in meiner Ecke zwischen Wiesenblumen und Büschen steht Brummeli gut. Letzte Autos über dem Damm, eine Sonne die hinter den Wolken verschwindet, ein paar Mücken und leises Gesumm begleiten mich in den Schlaf. Mein Mückenstecker funktioniert und so gibts keine nächtliche Kratzerei.