Adblue, sein Sensor und nix gewiss weiß man nicht…

oder einmal Agadir und zurück zum Sandkasten

 

31.12.-2.1.25

Guten Morgen im Neuen Jahr, im Neuen 2025 das schon drei Tage alt ist. Die ersten Schrumpeln glätten sich und ich bin gespannt, was wir da so alles erleben auf der Weltenbühne. Horror, Gutes oder Gemischt. Wahrscheinlich Letzteres. Manche Sternschnuppe der Hoffnung fällt ins Wasser, andere steigen dafür am Himmel wieder auf. Mein Gefühl von „keine Ahnung“ hat sich in mir groß und breit gemacht. Also heißt es einfach Tag für Tag dem Leben folgen, wo immer es mich hinhaben will.

 

 

 

 

 

Da komme ich in Agadir an und suche Mercedes. Zuerst an der falschen Stelle, die schicken mich aber weiter zur neuen Werkstatt, die erst noch gebaut wird. Ein oder zwei Mechaniker sind schon da. Mit Übersetzungsapp funktioniert die Kommunikation. Zuerst riecht er am Adblue Tank, nachdem er die Fehler ausgelesen hat: entweder verdrecktes Adblue oder aber die Sonde funktioniert nicht richtig. Er prüft das Adblue, aber das ist in Ordnung, auch der Kanister, den ich ja in Spanien gekauft hatte. Also liegt es an der Sonde, d.h. Nox-Sonde. Er rät mir jetzt erstmal paar Tage so zu fahren, nachdem er die Fehler gelöscht hat und wenn es dann wieder auftaucht, müßte man die Sonde erneuern. Derweil will er nachschauen, ob die Sonde in Marokko verfügbar ist und dann könnte ich auch in Marrakesch oder Casablanca das machen lassen. Bezahlen brauche ich nix, sie kriegen dafür Bier und Wein.

 

 

 

 

 

 

 

 

So rolle ich also wieder zurück zu meinem Sandkastenplatz nahe Oulad Noumer. Ich stehe hier gut und nur zwei neugierige Fischer schauen mal vorbei und wollen mir einen sehr wabbeligen Tintenfisch verkaufen. Sieht nicht gut aus und sie trollen sich mit ihren Motorrädern. Und von wo kam ich her: Nach meiner Übernachtung in den roten Bergen rolle ich weiter Richtung Plage Blanche, weil ich von dort die Küstenstraße fahren will. Es leuchtet zwischendurch gelb, aber dann ist es auch wieder weg. Ein Kommen und Gehen, ob ich mich daran gewöhne? Sonst schnurrt Brummeli ja wunderbar. An Plage Blanche steht nur ein französisches Päarchen und so bleibe ich oben mit Blick aufs schäumende Meer und die weißen Dünen.Ein paar Quadfahrer düsen über den Strand und dann ist Ruhe in der Neujahrsnacht.

 

 

 

 

 

Wie herrlich, kein Geböllere und Feuerwerk. So was gibt es hier nicht. Letztlich ist es eine Nacht wie jede andere auch, eben nur das der Kalender von Dezember auf Anfang springt.

Mein letzter Halt vor Agadir ist dann hier mein Sandkasten bei Oulad Noumer. Ein so guter Platz. Und so werde ich heute noch ein bißchen Adblue nachfüllen und das ist dann die Gretchenfrage: Piept er oder nicht? Denn damit hatte das Ganze ja schon in Spanien angefangen. Ganz vorsichtig reinrinnen lassen. Nachdem der Mechaniker mit seinem kleinen schwarzen Schlauch im Tank rumgestochert hatte, vielleicht hat sich ja da irgendwas gelöst. Keine Ahnung. Eine Trau-mich-Aktion. Blödes Adblue, aber so ist es nun mal halt. Und nach 212 tausend Kilometern geht auch mal irgendwas kaputt. Bei anderen gab es schon Probleme nach 75 tausend Kilometern. Da bin ich doch gut dran!

 

 

 

 

 

Die Sonne scheint, die Fischer sind schon unten am Meer und ich laß mir Zeit. Irgendwie scheine ich ja gerade in meinem Leben etwas mit Widerständen konfrontiert zu sein. Geht nicht immer alles so geschmeidig wie sonst. Dann will ich das mal annehmen und nicht dagegen ankämpfen oder was unbedingt durchsetzen wollen. Ich muß bloß genau spüren, wohin mich Leben da haben will. Mal gucken, Marokko ganz anders als wie sonst.

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