oder zwei Tage rund um Kaiteriteri, Maharau, Richmond
und Riwaka-Valley….
3.-4.2.
In der Touri-Hochburg – Abel-Tasman-Naturpark wuselt es – hier geht jeder den „Weg“, den berühmten Abel-Tasman Track, mit Wassertaxi, mit Kajak, oder einfach nur so, wie ich. Die Campingplätze sind mal wieder weit weg vom Wasser, teuer und sehr eng gestrickt. Das gleiche mit den Parkplätzen. Wo baue ich denn mein Boot auf und wann?
Die Gezeiten sind heftig, ab Mittag ist mal wieder alles Wasser futsch und kommt erst am Abend wieder. Da weht dann aber auch schon ein kräftiger Wind. So einfach Kajak aufbauen und los, geht hier nicht, das sehe ich bei meiner ersten kleinen Wanderung. Ich müßte ganz früh morgens auf dem Wasser sein und mich dann irgendwo abholen lassen. Da gehe ich erstmal eine kleine Runde und lass mir die Aktion durch den Kopf gehen. Die Strände in Kaiteriteri sind gut besucht, Sandstrand – Sonne- ein paar Felsen und Grün.
In Mohau ist es mittags wüstenartig und ich gehe lange Richtung Wasser, nocheinmal schwimmen wäre nicht schlecht. Das Wasser ist warm, 22 Grad und die Sonne brennt heiß. Da höre ich meinen Namen. Frank, der Holländer hat mich oben vom Track erspäht und wir verabreden uns auf dem Riwaka-Übernachtungsplatz. Er ist schon auf dem Rückweg.Das Wasser ist zwar nicht tief, aber tief genug, um zu schwimmen.
Ich schau mir noch die lang-haxerten-Vögel an, die stelzenartig durch den Schlick sparzieren. Sicherlich gibt es hier ein paar essbare Würmer oder andere Leckereien. Da warte ich doch lieber auf den Abend, denn meine Kombüse ist wieder mit viel Gemüse und Salat gefüllt. Im Valley Riwaka gibt es einen freien Übernachtungsplatz. Frank ist schon da und bruzzelt seine Hähnchen-Schenkel. Ich habe den Tisch aufgebaut und dann futtert jeder sein Abendessen und er gibt noch ein paar seiner Seemannsgeschichten zum besten. In der Dämmerung kriechen dann so langsam alle Mücken und Sandfliegen aus ihren Verstecken und meine Abwehrmaschinen in Form von Ölen und sogar ein wenig Bushmanns nutzen wenig. Eine gute Gelegenheit mich nach innen zu verkrümmeln.
Und dann ein paar Blitze – nicht am Himmel, sondern in meinem Auge – meinem guten rechten. Shit ….die paar Mückenschwärme hatte ich tagsüber schon entdeckt und noch nicht ganz ernst genommen. Die Blitze schon – also Computer aus – Auge ruhig halten und morgen einen Augenarzt suchen.
In Richmond ist einer. Um acht machen die auf, also um 7 losfahren. Hhmmm, ist das jetzt das gleiche, wie bei meinem linken Auge … ich schlafe trotzdem und stehe um halbneun beim Optiker, der auch die Augenarztpraxis ist. Gleich um zwanzig nach neun kriege ich einen Termin. Hochkompetent, perfekt mit allen Hightech-Instrumenten ausgestattet, wird mein Auge begutachtet. Es ist „nur“ eine Glaskörperablösung und keine Netzhautablösung. Aufatmen, ich muß nicht abbrechen, sondern kann mit der nötigen Sorgfalt weiterfahren. Im Gepäck die Adressen von den Kliniken auf der Südinsel. So eine freundliche Behandlung, boah, da können wir Deutschen uns eine Scheibe von abschneiden und am Ende bezale ich 40 Dollar ( ca. 28 Euro) und war mindestens eine Stunde mit der Ärztin zusammen, die mir genau sagt, worauf ich achten muß und bei welchen Symptomen ich handeln muß. So ist es noch nicht gefährlich und kommt häufig im Alter und bei kurzsichtigen Personen vor. Sie hatte das auch, erzählt sie mir, und nach drei Monaten hat sich alles beruhigt und die dunklen Schlieren sind alle wieder weg. Sie wünscht mir noch eine ganz schöne Reise.
Also diesmal kriege ich Neuseeland noch von einer ganz anderen Seite mit, von der Lebensseite und das finde ich, trotz Aufregung, auch spanned. Da ich wegen der Tropfen ein bißerl vorsichtig beim Fahren sein soll besorge ich mir noch ein Miniradio, denn das im Brumm geht nicht. So kann ich ein bißchen neuseeländische Nachrichten hören. Und weil ich noch nicht ganz viel Abenteuerlust habe, gehe ich nochmal eine Runde auf dem Track – fast bis zur Apple-Bay und beschließe nochmal in Riwaka Valley zu übernachten.
Und auch hier ein netter Ratsch mit einem neuseeländischen Päarchen aus Christchurch, die einfach nur Urlaub machen. Sie wundern sich, wie warm das Meer ist, normalerweise hat es so um die 18 Grad. Ich rolle zurück auf meinen Übernachtungsplatz am Fluß und fange langsam an, mich wieder zu entspannen.
Ein herrlich frischer Salat und zwei Glas Vino und dann gehe ich schlafen, begleitet von dem Plätscherfluss und den Rufen der Vögel.
GPS: S 41° 02′ 53“ E 172° 55′ 25“
Gabriela
Gabriela
Monika RI (A)
Safar