oder Treffen in Silves

und Schlafen am Meer

nahe Benagil

 

7.März

 

Die Sonnenstrahlen kitzeln in der Früh auf meine Nase, aufstehen du Langschläfer, wispern sie mir zu. Ein stahlend blauer Himmel erwartet mich. Und so sitze ich wie fast jeden Morgen bei meinem Ritual mit der großen Kaffeetasse im Bett, schau hinaus und beginne den Blog zu formulieren. Eine schöne Zeit dieser Morgen, an dem die Gedanken noch ganz frisch, neu und unverbraucht sind. Das ist meine ganz eigene Zeit.

 

Irgendwann taucht Sternlein Nr. 2 auf und wir fahren hinauf nach Silves zu Sternlein Nr. 3. Sternleins sind meine Freunde aus dem Wohnmobilforum
Stühlchen zusammengestellt, Markise ausgefahren und dann gibts ein frühes Nudelsalatessen. Wir hatten ja nicht gefrühstückt. Und wieder breiten sich ein bißerl die Schicksale aus, Ängste werden geteilt, Hoffnungen nicht alle erfüllt und Ideen für eine gesunde Rückkehr für Sternlein 3 gesammelt.

Wir sind alle Individualisten und wieder einmal wird deutlich, daß wir alle Alleinfahrer sind und alles nur Menschleins. Geschichten und Geschichtchen, wer mit wem und was machen die Runde, dazu streifen wir kurz das beliebte Thema der Entsorgung und über allen schwebt immer ein bißchen die Frage: solange wir gesund und beweglich sind, können wir so unterwegs sein, doch was dann? Und da muß jeder seine ganz eigene Antwort finden.
Mein Fotoapperat liegt zwar auf dem Tisch, aber er bleibt unbenützt, auch bei den vielen Storchen, die klappernd über uns hinweg fliegen. Ja da seid ihr wieder, meine Wegweiser, denke ich und freue mich auf meinen Storchenfelsen an der Westküste.

 

 

 

 

 

Am Nachmittag machen wir uns dann jeder wieder auf seinen ganz eigenen Weg. Eigentlich wollte ich ja noch einkaufen, aber Brummeli biegt schnurstracks zu einem meiner Plätze ab. Boah, der Weg dahin, der  einst schreckliche Holperpiste war, ist aufgekist und ganz vorne stehen auch schon Womos. So gehe ich auf den windgeschützeren hinteren Platz. Baue mich auf, schaue noch ein bißerl zu den Felsen, begrüße Herrn und Frau Möwe, bewundere den Sonnenuntergang, bevor ich mich nach innen verziehe. Ich habe die Fenster auf, so warm ist es und schlafe auch endlich wieder mit offenen Fenster. Es ist Sommer, richtig Sommer.

 

Ich bin ein bißchen wehmütig gestimmt, weil ich dieses freie Strawanzerleben auch mit Sternlein Nr. 1 nicht so teilen konnte, wie ich mal dachte. Die Unterschiede des so Geworden-seins sind zu groß. Ja diese Menschleins sie fordern mich ganz schön heraus, einfach zu mir zu stehen zu meiner Art des Lebens und unterwegs-seins und nicht zu denken, ich wäre falsch und müßte anders sein. Einer meiner inneren doofen Sätze, die immer mal wieder auftauchen. Und wie gut, daß ich sie identifizieren kann. So brauche ich nichts anderes zu tun, als sie einfach wahrzunehmen. So ist es – Punkt.

Auch dies gehört auch zu einer Reise, die im Außen und aber auch im Innen stattfindet und letztlich mein neuer Lebensstil ist – einfach unterwegs sein – innen und außen. Und dann ist es keine Reise mehr, sondern ein Lebensgefühl.
Algarve, du Schöne, du läßt mich mal wieder tief hinschauen.

GPS N 37° 05′ 12“ W 8° 25′ 46“