Water Race Walk am Broken Hill,
auch eine alte Goldgräbermine,
und weiter über Opito nach Kuaotunu
27.3.
Den Morgen will ich mit einer schönen Wanderung zelebrieren – dem Water Race Walk. Hier ist ein Kanal gebaut, in dem Wasser eingeleitet wurde, um Holz von einem Mineneingang zum anderen zu transportieren. Heute wird kein Wasser mehr eingeleitet, außer es regnet so viel, wie die letzten Tage. Der Steig besteht aus einem Bach, tiefen „Seen“ und der Möglichkeit, diese etwas kletternd zu umgehen. Tief durch den Busch, entlang des Flusses und mehrerer kleinerer Wasserfälle, die zur „Seenlandschaft“ beitragen.
Ich brauche fast doppelt so lange, denn es ist rutschig, steil und teilweise nur ein Fuß breit, weil der andere Teil abgerutscht ist. Drei kleine Tunnels durchquere ich, wobei ich hier dem „See“ nicht mehr auskomme. Macht nix, meine Schuhe trocknen schon irgendwann wieder. Am Ende des letzten Tunnels treffe ich eine Horde Deutscher, die dann doch einen anderen Weg bevorzugen. Sie sind nur mit leichten Turnschuhen unterwegs.
Und schön wars trotzdem. Auf relativ breiten Wasserpfad gehts zurück. Noch ein kleiner Trail wartet auf mich. Das besondere daran ist, dass man ein bißchen in die Mine hineingehen kann. Taschenlampe habe ich ja dabei und trotzdem braucht es etwas Mut in die Dunkelheit einzutauchen. Es geht nicht wirklich sehr weit hinein, zwei Tunnelkurven geben dem ganzen die Abenteuerwürze.
Am Parkplatz ein netter Ratsch mit Eve, die sich wundert, daß ich so alleine Bushwalks mache. Ich versichere ihr, wie vorsichtig ich bin und das beruhigt sie. Und ich bin wirklich vorsichtig, vorsichtiger als wenn ich zu zweit unterwegs wäre.
Der Himmel wird immer blauer und mich ziehts ans Meer. Cathedral Cove und Hot Water Beach habe ich letztes Jahr gesehen und an der Autoschlange kann ich ermessen, wieviel Leute sich da jetzt tummeln. Nein danke, ohne mich.
In Cooks Beach schaue ich mir den „Stellplatz“ an. Nix, überhaupt nix lauschiges. Meine schlaue Campingapp verspricht mir einen freien Platz weit hinten an der Spitze in Opito. Eine kleine steile Kringel-Gravel führt dort hin. Aber leider ist mittlerweile hier Freedom Camping prohibited …..grhhhhh, eine tolle Kulisse, die ich vor lauter grhhhh zu wenig festhalte.
Irgendwo oben an der Straße halte ich dann und mach erstmal gemütlich Brotzeit. Unten an den Stränden waren die Parkplätze voll und selbst für eine Brotzeit hat das lauschige Eckchen gefehlt.
Hhmmm, wo fahre ich denn jetzt hin. In Kuaotunu gibts einen freien Stellplatz neben der Straße, durch Sträucher geschützt, direkt am Meer. Mit Ohropax dürfte es kein Problem sein und nachts fahren ziemlich wenig Autos. Trotzdem schaue ich mir noch den offiziellen Campingplatz an, auf dem es grad noch einen freien Stellplatz gibt, neben der Küche, dem Spielplatz und eingefercht zwischen Zelten und Autos. Nein danke, da bleibe ich lieber neben der Straße mit freien Blick aufs Meer und Sonnenuntergang.
Drei weitere Kiwi-Campers gesellen sich dazu und jeder macht dem anderen ein bißchen Platz. Die einen leben in Australien, die anderen kommen aus Südafrika und die vierten stehen zu weit abseits. Ein bisserl Rugbyratsch, von dem ich nix verstehe, und dann bruzzelt jeder so sein Futter. Das ist so typisch hier mit den Kiwis, man redet ein bisserl miteinander und schon entsteht eine nette Atmosphäre. Ich erfahre noch, daß es jetzt in Coromandel mehr freie Stellmöglichkeiten gibt als früher. Die sind in einem Büchlein des neuseeländischen Campervereins verzeichnet. Und das bekommt man als Ausländer nicht. Schade, aber meine Rankersapp hat mir diesen Platz ja auch aufgelistet.
Und ich sitze endlich wieder so richtig draußen in der Sonne, schau dem Meer zu, blende die Straße aus und habe wieder in diesen Ostertagen einen Platz gefunden und bin ganz stolz. Denn so einfach ist das nicht, wenn ganz Auckland hier am Meer entlang gondelt. Und vor allem bin ich endlich mal wieder am Meer! Und das werde ich jetzt in den nächsten Tagen viel sein, denn Coromandels kleine Buchten wollen erforscht werden.
GPS: S 36° 43′ 34“ E 175° 42′ 38“