nochmal in die heisse Unterwelt,
diesmal in Wai-o-tapu
und weiter
zum Lake Tawera
21.3.
Tja…… man soll ja bei dem Schreiben damit anfangen, wo die meiste Energie liegt und…. die liegt mal wieder grad beim Auto. Der lange Rede kurzer Sinn, erst verbiegt sich der Autoschlüssel derart, dass ich Angst habe, er bricht gleich ab. Vorsichtig biege ich ihn wieder grade – zwei große Bruchstellen. Hmm, im Kopf hatte ich einen See, der weit, weit in der Walachei liegt. Nee, da fahre ich jetzt nicht hin, sondern, nachdem der Schlüssel im Zündschloss funktioniert, peile ich, ohne anzuhalten die nächste größere Stadt an und das ist Kawerau. In einem Schuhgeschaft – so wie unser Mr.Mini kriege ich einen neuen Schlüssel für 5 Dollar, drei Euro. Das Problem wäre also gelöst.
Naja, dann fahre ich halt zum See Tawera, 20 km gute Gravel. Vielleicht kann ich ja da nochmal paddeln. Um zwei müßte ich da sein. Das Wetter ist nämlich besser geworden, die Schauer weniger und ab und zu spitzt sogar die Sonne hervor.
Mit 30 presche ich über den Schotter und komme beim Campingplatz an. Dreh noch eine Runde und steh direkt vor dem Campingwarthäuschen, wo man sich selber registrieren muß. Ich steige aus …zzzzshhhhhzzz… irgendwas zischt, wo kommt das denn her. Ich mach nochmal den Motor an und wieder aus und immer zzzzssshhh….kommt das von mir oder von irgendwo …. leider kommt es von mir, von meinem rechten Vorderreifen … der entleert sich gerade hörbar. Oh schhh…….ich packe mein Werkzeug aus und …..die Kurbel vom Wagenheber fehlt, der Schraubenschlüssel für die Mutter vom Reserverrad ist auch nicht da ….tja, da komme ich jetzt alleine nicht viel weiter.
Am Campingwartverschlag ist tatsächlich einer da und er hilft mir und hat natürlich alles Werkzeug. Ich ärgere mich etwas über mich, dass ich nicht genau nach geschaut habe, ob alle Teile da sind und ich ärgere mich über die Firma, die doch dafür sorgen muss, dass man zur Not seinen Reifen selber wechseln kann und entsprechendes Werkzeug im Wagen hat. Aber ich habe auch mal wieder so viel Glück, dass ich direkt vor dem Haus stehe.
Die ganze Aktion dauert natürlich etwas länger und zum Boot aufbauen, lohnt es sich nicht mehr. Dann wenigstens noch eine kleine Wanderung mit anschließender schwimmender Dusche am Ufer entlang, denn zum Wasserfall, der direkt aus einer Felswand kommt, ist es auch zu spät; zwei Stunden ein Weg und es ist schon vier. Auf schmalem Steig geht es durch den Blusch am Ufer entlang. Nach einer Stunde kehre ich um, mach noch ein schönes Schwimmerli und bekomme sogar abends von meinen Kiwinachbarn fertig gebruzzelten Fisch, den sie zuviel hatten. Der war wirklich lecker. Zum Schreiben habe ich abends nicht mehr wirklich viel Lust und vertage das auf morgen. (Es wäre ein schöner Paddelsee gewesen und sogar das Wetter hätte gepaßt!!!)
Doch jetzt noch der schöne Anfang dieses Tages:
In der Früh verabschiede ich mich von meinen beiden Nachbarn und fahre doch noch nach Wai-o-tapu, diesen „Thermal Wonderland“. Ich bin so um 9 da und die letzten Besucher wandern schnell durch, denn dann fahren sie alle zu Lady Knox, dem künstlich ausgelösten Geysir und ich habe thermal wonderland ganz, fast ganz für mich alleine. Vier Menschleins sehe ich noch unterwegs. Und wieder mal ein bißchen schaurig-schöne Unterwelt mit giftig grünen Seen, rostbraunen Ufern, schwefelgelben Höhlen und türkisblauen Seen .
Oh, so macht mir das Spaß durch eine sonst so überlaufene Touriattraktion zu wandern. Fast muffel ich schon selbst ein bißchen nach Schhwefel, so werde ich von den Dämpfen eingehüllt. Pünktlich um halbelf tauchen die Massen wieder auf und gucken mich ganz verwundert an, wie ich dem Ausgang zustrebe. Nun habe ich aber genug von Rotorua und will eigentlich Richtung Lake Waikaremoana und wie es da weiter ging steht ja schon oben.
GPS: S 38° 10′ 58“ E 176° 30′ 08“