Vor Dakhla in die weissen Berge

oder Fischersiedlung, Souk und Wüstenweite…

29.12.

Herrlich weiße Wüstenweite! Und jetzt scheint die Sonne auf die vielen Windmuster im Sand. Ein paar Dünen und Sandskulpturen vor mir. Da bin ich in meinem Element. Kein Menschlein weit und breit und auch keiner, der meinte, ich sollte nicht hier sein! Was für ein guter Dakhlaplatz! Nicht rechts Richtung Lagune, sondern links Richtung weissen Sand. Ein Schild Hotel „Dakhla-Dünen“ lockt mich. Da wollte ich doch schon immer mal gucken.

Die Piste ist gut festgefahren. Zwei nette Wächter am unbewohnten Hotel. In der Anlage will ich nicht bleiben, aber sie empfehlen mir bei den Bergen um die Ecke zu fahren. Und genau das tue ich, einmal mit Schwung durch eine kurze Sandstelle und dann stehe ich mit Weitblick auf Wüstenweite! Ganz nach meinem Gusto!

 

 

 

Am Morgen verabschiede ich mich von den anderen und von meinem „Küstenplatz“ . Sie bleiben noch, fühlen sich hier sicher. Alleine weit draußen hätten sie wohl mehr Ängste. Ich bin da nicht der geeignete Reisepartner, den sie sich eigentlich wünschen. Erst hinunter zu der Fischersiedlung mit den vielen Booten, die per Traktor ins und aus dem Wasser der Lagune gezogen werden. Eine eng zusammengebaute Plastikplanensiedlung im Schmutz. Slum im Hochformat. Hier hausen die Fischer.

 

 

 

Dann mache ich mich auf den Weg zum Einkaufen und lande da, wo die Marokkis auch einkaufen. Enge kleine Strässchen auf denen die Wäsche baumelt. Dann ein großer Gemüseladen mit allem, was das Herz begehrt. Auf einer Nebenstraße ein kleiner Laden für Wasser, Milch und Frischkäse. Im kleinen Souk unter Dach Gemüse, Fisch, Fleisch, das baumelt, schön drapiert daliegt oder malerisch aufgehäuft auf Kunden wartet. Daneben Gewürze, leckere Datteln, Nüsse, Mandeln und Rosinen. Nun ist mein Kombüse wieder mit Leckereien gefüllt und drei kleine Hähnchenschenkel warten auf die Neujahrsuppe.

 

 

 

 

 

 

Getankt hatte ich schon am Vorabend. Eine Piste Richtung Lagune lockt mich. Von Dakhla kommend hinter dem Hügel mit dem berühmten Womoparkplatz P 25. Der ist natürlich gut besucht. Ich schnurre die schöne glatte Piste hinunter bis da wo der Schlick anfängt. Ein Militärhäuschen wacht hier über das Kommen und Gehen. Also wieder zurück und dann halt nach links abbiegen. Nicht der erste Weg, der Richtung Meer führt, sondern der zweite der Hügelkette entlang.

 

 

 

Geht es mir gut hier draußen, auch wenn ich nicht so viel tue. Früher bin ich ein bißchen aktiver umeinander gelaufen. Im Moment bin ich aber immer noch in so einer Zeitqualität, wo das Nixtun mehr im Vordergrund steht. Ich brauche die Zeit für das innere Unterwegssein. Und das ist vielleicht für Außenstehende nicht ganz so verständlich oder nachvollziehbar. Muß es auch nicht sein, weil wir schließlich alle auf unserem ganz eigenen Weg sind.

 

 

 

Ich gehöre zu denen, die unendlich viel fragen, andere machen einfach, leben einfach unkompliziert usw. Die Fragen die ich habe, spielen keine Rolle für sie. Ich habe wenig Lust auf irgendwelche Touriattraktionen oder irgendwelches müßte, sollte oder das tut man doch. Meine Freiheit und Eigenständigkeit steht da ganz weit oben.

Eigentlich habe ich nur Lust auf Wüstenweite oder und Meeresgeflüster.