Die Palmenschlucht Ait Mansour

oder Pisten, rote Berge und ein Platz in den Kullersteinen…

 

9.12.

Aufwachen in den Tafraoute Bergen, diesen roten Kullersteinen, die man vor Jahren mal blau angemalt hat. Das Blau, rosa und gelb ist verblasst, das natürliche Rot der Steine nicht. Noch scheint die Sonne, aber für die nächsten Tage ist das Wetter nicht ganz so prickelnd angesagt. Macht nix – ich bin in der Wärme und ich bin in toller Landschaft. Am Meer ist es vielleicht etwas wärmer, wenn der Regen übers Land fegt. Ich laß mir viel Zeit, – das müssen und drängen gerät mehr in den Hintergrund. Das einfach Dasein, dasein im Moment rückt näher nach vorne. Für mich ein lebenslanger Lernprozess – nur auf mich und auf mich zu hören,- zu spüren, wohin mein Fuß den nächsten Schritt setzen will.

 

 

 

Meine Tentakeln sind so häufig bei dem, was irgendein vorgestellter Mensch von mir erwarten könnte. Kann mir doch zutiefst egal sein, vor allem dann, wenn es nur vorgestellte Erwartungen sind, die mit der Wirklichkeit wahrscheinlich so wenig zu tun haben, wie ein Frosch mit Quark. Das rrrrr ist der springende Punkt.

 

 

 

Gestern bin ich mal wieder nach Ait Mansour in diese wunderschöne Schlucht gefahren. Vor Jahren war ich dort. Die Palmblätter rascheln hier und da über Brummelis Dach. Ein enges Tal mit dichten Palmen und Häusern, die sich an die Bergwand schmiegen. Der Fluß hat kaum Wasser. Oliven werden geerntet und das gemähte Gras nach Hause getragen. Kinder winken und schreien, aber sie springen wenigstens nicht auf die Straße.

 

 

 

Langsam rolle ich über diese enge Strasse. Ausweichen geht nur bei wenigen Stellen. Dann gehts wieder hinauf in die große rote Weite, diese herrliche Antiatlas-Landschaft.

 

 

 

Ich möchte aber noch einmal in den Tafraoute Bergen schlafen. Alle erreichbaren Pisten vom Hauptweg werden ausprobiert. Weite Landschaft im Nirgendwo. Eine alte Zisterrne, hier und da gepflügte Felder. Irgendwann dreh ich um. Die Piste wird mir zu schmal und holprig. Das müßte ich erst ein bißerl mehr erforschen.

 

 

 

Am Ende des Tages finde ich einen schönen Platz nicht weit weg von den blauen Steinen. Zwischen Akazienträuchern auf roter Erde. Hier bleibe ich und ratsche bis tief in die Nacht über Astro.