oder hundert Kilometer weiter irgendwo im Nirgendwo
26.12.
Aufwachen zwischen den kleinen feinen Kiessand und ein paar aufgeschütteten Bergen. Die Sonne braucht am Morgen ein bißerl Zeit,um sich durch die Nebelwolken zu scheinen. Aber dann ist der Himmel wieder blau, nur unten am Meer wabert noch das Grau. Eine kleine unscheinbare Piste lockt mich hin zu den Hügeln. Ganz weit hinten ist ein richtiges Abbaugebiet von Steinen, die sie irgendwo unten am Meer brauchen. Viel weiter vorher kreuze ich auf der N 1 eine „Rennpiste“ für die schwerbeladenen LKWs die vom Steinbruch Richtung Meer düsen.
Ich bin weit genug weg, so daß mich kein Gehämmere erwischt. Zeit lassen ist meine Devise. Nix muß! Noch zwei Mails schreiben, bevor ich mich von Dakhla im tiefen Nebel verabschiede. Ich verabschiede mich auch von dem bis zur mauretanischen Grenze zu fahren. Es lohnt sich nicht wirklich von dem, was ich lese. Und nach Mauretanien will ich ja nicht. Also ist Dakhla wieder mein Umkehrpunkt. Brummeli schnurr mit viel Zeit gen Norden. Und wenn ich eine schöne Piste sehe, kann ich da ja mal reinschnuppern.
Und so lande ich hier, früh genug um noch die Sonne draußen zu genießen, ein bißchen rumzuschauen, auf die Hügel zu krabbeln und den besten Platz zu finden. Weiter hinten ein großes weißes Zelt von einem Nomaden. Der kommt sogar vorbei und fragt mich ob alles gut ist und wenn was wäre, könnte ich zu ihm kommen. Sie sind freundlich und zugewandt, aber nicht mehr aufdringlich.
Ich schwatze weiter am Telefon, denn es ist mal wieder Astro-Talk. Ein bißchen Astro gemischt mit vielen Geschichten aus unserem Leben. So werden Konstellationen lebendig, kriegen ein Gesicht und unser Verständnis wächst, zumindest bilden wir uns das ein.
Und von Tag zu Tag kann ich mich wieder besser bewegen. Der Muskelkater verschwindet und die Blessuren an den Armen wachsen auch wieder zusammen. Im Eifer des Wühlens und Schaufelns merke ich natürlich nicht, wenn ich mich irgendwas kratzt. Macht nix, ich muß ja keinen Schönheitswettbewerb bestehen. Und die Welt lasse ich auch heute noch ein wenig draußen.
Spannend für mich, das ich intensiv von Russland träume und im Traum eine Reise plane. Drei Monate bis an die Krim. Was das wohl zu bedeuten hat. Keine Ahnung!