Marokkanische Marslandschaft im Anti-Atlas

oder Meeres-Bummeln und Pisten-Rumpeln….


10.-11.1.

Der „Marsrover“ ist gelandet! Eine kleinen Kuhle auf rotem Schotter, umgeben von kahlen Hügeln, ein guter Landeplatz. Brummeli steht sicher auf seinen vier Beinen. Angekommen, Marslandschaft pur. Auch hier oben geht die Sonne auf und wärmt die Atmosphäre. Die Sterne glitzertern ein bißerl mehr und der Mond war nicht zu sehen. Was für ein schöner Morgen in herrlichster marsianischer Nixlandschaft. Abends sind die Tage länger, aber morgens dafür ein bißchen kürzer. Entwickel ich mich jetzt zum Langschläfer oder Langduseler?

 

 

 

 

 

Es ist schon was Besonderes in dieser Landschaft. Unwirtlich und trotzdem einfach nur schön. Weit hinten von mir aus nicht sichtbar ist die kleine neue Straße von Arhoudid nach Azaoun. Aus den Augenwinkeln sehe ich eine Piste in die Berge. Da will ich hin, da gibt es vielleicht ein Platzerl für mich. Es ist doch schon halbfünf. Von der P1914/16 geht es also bei Arhoudid Richtung Azaoun auf die kleine neue asphaltierte Straße. Im Oued zweigt die die Piste ab und dann fast der Nase lang. Anfangs noch gut, später ziemlich grobsteinig lande ich auf meinem „Marsplatz“, weit weg von Straße und Zivilisation. Jippiii, da hat mich meine Spürnase richtig geleitet.

 

 

 

 

 

Nach einem Faulenzertag am Meer mit Erforschungsgängen zum Fischerhaus und den scharfzackigen Klippen mache ich mich wieder auf. Der Südwestwind mit Böen hält Einzug, also nix für freies Klippenstehen. In meinem Hinterkopf hatte ich noch immer die Neugier auf die alte Piste nach Fort Bou Jerif. Früher mal habe ich sie mich nicht getraut. Aber heute! Ich weiß ja schon das ich keine Flußdurchfahrt habe, denn der ist ausgetrocknet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf guter schnurriger Piste geht es los und dann gibt es ein paar enge, ein paar steilere und schiefere Abschnitte und diverse Querrinnen. Mittlerweile weiß ich, das Brummeli nicht so schnell umkippt. Allrad und Bodenfreiheit sind hilfreich. Brummeli schnurrt und rumpelt. Langsam! Aber auch wenn ich nicht langsam fahren müßte, würde ich es tun. Es ist ein ganz besonderer Genuß so hier draußen irgendwo lang zu fahren. Gegen Ende kommt dann das größere Oued mit sehr hubbeliger, teils sandiger und schiefer Piste. Kann ich doch, zwinkert Brummeli.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinter dem Fort gibt es eine neue Piste, die auf einer neuen Straße landet Richtung Oued Targa Wassayi. Sie ist im Bau und meistens „nur“ gut geschottert, vorbereitet auf den Asphalt. Durch die Berge dem Flußlauf entlang, vorbei am kleinen See lande ich dann wieder auf der Plage Blanche Straße. Jetzt habe ich alle Wege nach Fort Bou Jerif erforscht!

 

 

 

 

 

In Guelmin wird nochmal getankt und dann geht es auf der 1305 Richtung Bouzarkane, Ifrane Atlas Saghir und auf kleinsten Sträßchen hierher.  Es wird gebaut und gebaut. Die ehemaligen Pisten asphaltiert, die kleinsten Orte somit einfacher angeschlossen an die größere Zivilisation.

Insgesamt schauen die Dörfer nicht mehr ganz so ärmlich aus. Schöne bunt gestrichen bilden sie ein tollen Gegensatz zu den rotsteinigen Bergen. Mir fallen die vielen grünen Abfalltonnen in den Orten auf. Reichlich sind sie aufgestellt. Der Beginn die Landschaft nicht mehr so mit dem Plastik zu vermüllen.

 

Ich begegne relativ wenig Menschen. Die Älteren nehmen kaum Notiz von mir, die Jüngeren winken mal mit Daumen nach oben und die Kinder schreien nur, aber springen nicht auf die Straße. Sonntags wenn alle draußen sind wäre es vielleicht anders. Im Tourigebiet und trotzdem ein bißerl abseits. Womos sehe ich immer nur auf den großen Straßen.

 

Toller Pisten-Rumpel-Tag!