Im Wadi bei Oulad Zbair

oder durch herrlichste Lehmlandschaft Richtung Südosten …

 

11.11

Hoch oben im Tazeka Naturschutzgebiet auf dem Panoramaparkplatz finde ich einen sonnenbeschienen, warmen, leicht windsäuselnden Blogschreibeplatz. Hier ist es gut und mit einer Schale Apfelsinen, einem Stück Fladenbrot richte ich mich auf meinem Stühlchen ein. Los Fingerleinsl findet die richtigen Plätze auf der Tastatur und entfaltet euren Song für heute, bzw. gestern.

 

 

 

 

 

Geschlafen habe ich in einem kleinen Rund oberhalb des trockenen Wadis mit nur ein paar ganz wenigen Wasserlöchern. Hirten haben ihr Zeltnest nicht weit weg stehen und auch von der Straße höre ich leise die letzten Autos, bevor Dunkelheit die Geräusche verschluckt, den Sternen Platz macht und mich später ins Traumland begleitet. Internetempfang ist mäßig bis überhaupt nicht und so beschließe ich in der Früh mir einen anderen Blogschreibeplatz zu suchen.

 

 

 

 

 

Zurück zu gestern: Der wunderbare blaue See begleitet mich noch lange auf der kleinen Holperstraße R 408. Die Landschaft ist einfach nur traumhaft. Mehr und mehr bewege ich mich Richtung Nixlandschaft, beeige Berge, rote Berge und immer karger werdende Landschaft. Allerdings tragen auch die gepflügten Felder zur Kargheit bei. Nur langsam geht es weiter auf der löchrigen Straße, die aber schon repariert und verbreitert wird. Ich liebe dieses langsame Umeianderzuckeln. So kann ich gucken, stehen bleiben, fotografieren und schauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist Samstag und Markttag in irgendeinem Ort am Ende des Sees, dessen Name nur arabisch erscheint. Junge Männer hocken auf dem Dach, während im Bus die Ware gestapelt ist. Esel stehen irgendwo angebunden und warten auf ihre Herrchen. Marktgeschrei und Gewusel. Ich komme trotzdem durch, auch wenn mir jemand erst den Tisch an die Seite räumen muß. Das ist Marokko – das Leben findet ganz viel auf der Straße statt und irgendwie arrangiert man sich immer. Gut das ich Brummelis Ausmaße im Gefühl habe und scheinbar lässig durchjongliere. Höchste Aufmerksamkeit ist gefragt.

 

 

 

 

 

Über die Brücke, ein Blick zurück auf den Ort und dann hinauf in die Lehmberge. Ein Blick schöner wie der andere. Taounate lasse ich links liegen und rolle auf der N8 bis zum Abzweig R 5409. Hier hatte ich mir auf google maps bei Oulad Zbair einen möglichen Platz ausgeguckt. Von der kleinen weißen Strasse eine Piste durch das Wadi und steil hinauf bis zu einer Kreuzung. Herrlicher Weitblick aber kein Platz weit und breit. Schief und krumm.

Es ist schon spät, also entscheide ich mich fürs Wadi und werde mit dem „kleinen Gral“ fündig. Zum Schlafen ok, aber nicht unbedingt ein Traumplatz. Verwöhnt bin ich ja überhaupt nicht – grins-grins.