oder Jancovac im Prirodne Nationalpark
21.5.
Der Sommer ist zurück – die Vögel plappern munter drauf los. So vertraut diese Zwitscherklänge, die mich gerade sehr an Australien erinnern. Es ist so ein bestimmter Vogelruf, den ich dort so häufig gehört habe. Welcher, keine Ahnung.
Ich sitze wieder draußen heute morgen! Stühlchen, Kaffee Laptop…heiße Sonne und eine saftig grüne Wiese vor mir. Die ersten Mohnblumen habe ich gestern gesehen. Nach meiner Rundtour durch den Nationalpark mit einer mal wieder länger gewordenen Wanderung stehe ich, da wo ich gestern auch stand, nur ein bißchen weiter vorne. Das was ich als Motocrossplatz dachte, ist in Wirklichkeit ein Quetschwerk. Der Berg wird Stück für Stück abgetragen, abe hier höre und sehe ich nix davon, selbst am Montagmorgen.
Und gestern?
Wie ich mal so bin, treibt mich meine Neugier die kleine Straße weiter hinauf Richtung Jancovac. Eine gute Piste quer über die Berge schlängelt sich kurvenreich hinauf und hinunter. Es ist eine offizielle Straße. Wald und nochmal Wald rechts und links, zwischendurch ein Blick in fernere waldige Höhen. Auch mit normalen Autos befahrbar. Irgendwo zweigen Wanderwege zu den Gipfeln ab.
Jancovac ist ein beliebtes Ausflugsziel. Parken kostet 1.70. Mit seinem Wasserfall und der Runde zum heiligen Grab des Herrn Jancovac geht es auf schmalem Weg mit vielen Stufen hinauf und hinunter. Der kleine See schimmert türkisblau im warmen Sonnenlicht. Wir steigen hinauf. Dort oben kommt das Wasser direkt aus der Höhle. Weiter oben befindet sich das Heiligtum. Erklärungstafeln leider nur in kroatisch.
Über Stock und Stein geht es weiter. Ich biege ab auf einen kleinen Pfad, der tief in den Wald hinein führt bis zur Straße, sprich Schotterpiste und dann in hohem Bogen entlang eines Hanges wieder zurück. Kein Menschlein geht hier mehr. Viel zu entdecken gibt es auch nicht. Bäume liegen kreuz und quer und manches Bächlein muß durchwatet werden. Noch ein Grabmal von irgendwem und dann gehts hinunter zum Wasserfall.
Der Weg ist erst seit kurzem wieder frei gegeben, denn das viele Wasser macht auch vor nix halt. Vor mir keiner, hinter mir keiner. Und so kann ich ganz eintauchen in das Rauschen und Fallen des Wassers in das Gluckern und Glucksen. Hab mal wieder für einen Moment die Natur für mich ohne Geplapper und Gedränge.
Das war wirklich beeindruckend und so kehre ich nach einer schönen Runde wieder zurück. Andere Übernachtungsplätze entdecke ich nicht. Lande ein paarmal an Engstellen, an gesperrten Wegen und einem Sportzentrum mitten drin. Ich dreh um.
Wie gut, denn die Stille und vor allem die Weite hier oben läßt Seelchen tief aufatmen. So liebe ich das doch. Sonntagabend sind alle wieder zuhause und ich hier in der grünen Weite.